Elias POV:
Heute war einer dieser Tage, auf die ich mich alle zwei Wochen so richtig freute. Mit Ben und Leyla hatte ich beschlossen, dass es schön für die Beziehung zwischen Raya und mir wäre, wenn wir regelmäßig Zeit zusammen verbrachten und genau so ein Tag war heute. Derzeitig lag ich in Rayas Kinderbett, wobei ich mich fragte, wie es möglich war in diesem Ding als Erwachsener zu liegen. Ben hatte mir vor einigen Wochen verraten, dass er abends beim Vorlesen von Rayas Gute-Nacht-Geschichte hier eingeschlafen sei und am nächsten Morgen so erholt wie sehr lange nicht mehr gewesen sein wollte. Diese Geschichte muss ich jedoch aus eigener Erfahrung anzweifeln...
Mit meinen Gedanken bin ich noch immer in der Bettenthematik versunken, als ich aus dem Augenwinkel bemerkte, dass sich die Zimmertür bewegte und meine Frau Doktor wieder zurückgekehrt war. Sie lächelte mich schelmisch an, als sie mit wenigen Schritten an die Bettkante eilte. Sie sah niedlich aus in ihrem weißen Kittel, den Leyla ihr aus dem JTK mitgebracht hatte. Nach einigen Wiederholungen des zu heiß Waschens, war es ihr gelungen, dass die kleine Maus ohne Probleme mit dem Kittel Ärztin spielen konnte. Denn Mama, Papa und Onkel Elias, Tante Julias, Tante Theresa, und viele mehr seien Ärzte, dann wollte Raya natürlich diesbezüglich nicht außer Acht gelassen werden. In der Hand hielt sie ihren Arztkoffer, den sie zu ihrem letzten Geburtstag von Doktor Moreau geschenkt bekommen hatte, demnach sah sie aus, wie eine kleiner Ärztin. Genau das was derzeitig für unser Rollenspiel benötigt wurde.
Ich der Patient, sie die heldenhafte Ärztin. Raya riss mich dann relativ schnell aus den Gedanken: „Wie geht es meinem Patienten heute?" Ich lächelte sie an und antwortete wahrheitsgemäß: „Gut, ich verspüre keinerlei Probleme!" „Onkel Elias", schaute die Kleine mich an, „wir Spielen Arzt/Patient, ich kann doch meiner Pflicht nicht nachgehen, wenn es dir gut geht und du keine Probleme hast! Du bist der Patient, du musst sagen: ‚Ich fühle mich nicht gut; oder mir geht es sehr schlecht.' Doch auf keinen Fall darf es dir dabei gut gehen." Elias lächelte seine kleine Patentochter an und flüsterte daraufhin: „Frau Doktor Raya, ich fühle mich sehr, sehr krank." „Super Onkel Elias, dass hört sich jetzt viel besser an, sodass ich, Doktor Raya, dir nun helfen kann.", Raya griff in ihren Arztkoffer und holte das Holzthermometer aus diesem hervor, welches sie mir mit den Worten, „Bitte weit auf machen!", in den Mund steckte. Schon nach wenigen Sekunden entfernte sie das Spielgerät wieder aus meinem Mund und schaute seufzend auf dieses: „Onkel Elias, ich muss dir sagen, dass du sehr, sehr krank bist!" „Raya, dass kannst du doch nicht allein an der Temperatur feststellen, du musst weitere Blutuntersuchungen, das Anlegen von Kulturen und vieles mehr in Arbeit geben..."
Raya schaute mich verwirrt an, daher nahm ich alles wieder zurück und sagte schlicht und einfach: „Doktor Raya, können sie mir denn sagen was mir fehlt?" „Es tut mir leid, aber dass kann ich Ihnen noch nicht sagen, ich muss mal eben mein Stethoskop herausholen.", sieh holte dies aus ihrem Arztkoffer, setzte die Ohrhörer in die Ohren und begann meinen Bauch und die Brust abzuhören. „Ich glaube es ist Ihr Bauch, der sie krank macht." Nachdem das Stethoskop zu Boden gefallen war, fing Raya an meinen Bauch abzutasten und fragte immer wieder, ob es an irgendeiner bestimmten Stelle den wehtuen würde. Ich zuckte spielerisch zusammen: „Ja genau da, da fühlt sich mein Bauch irgendwie anders an als im restlichen Bereich!" „Onkel Elias, wir spielen Arzt/Patient nicht für kleinen Schmerzen! Du musst mir schon sagen, dass du da RIESIGE Schmerzen hast. Erst dann kann ich dir helfen!" Ich zuckte mit den Schultern, Kinderlogik.
„Oh, ja der Schmerz von eben, wenn ich ehrlich bin, wird der glaube ich immer schlimmer, oh das tut so weh.", so spielte ich es Raya vor. Währenddessen war Ben von seinem Frühdienst wieder nach Hause gekommen und trat in das Wohnzimmer in der Erwartung, dass seine kleine Tochter ihm mit einem riesigen Grinsen im Gesicht entgegeneilen würde. Da er die beiden jedoch nicht im Wohnraum auffand ging Ben in die Richtung von Rayas Zimmer. Was er da vorfand war einfach nur urkomisch. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass Raya die Begabung hatte jeden mit ihren karamellfarbenen Augen, um den Finger zu wickeln, scheinbar hat es am heutigen Tage dann wohl seinen Kumpel Elias getroffen. Dieser lag ausgestreckt auf dem Bett seiner Tochter, die Unterschenkel baumelten über die hinterste Kante und allgemein sah diese Position weiß Gott nicht bequem aus. Aber Raya strahlte über beide Ohren, während sie vor dem Bett in ihrem Arztkittel stand und das schien auch für Elias die beste Medizin in dieser Situation zu sein.
Ben schob sich vom Türrahmen weg und trat in das Zimmer seiner kleinen Bohne: „Darf ich Frau Kollegin fragen, was ihrem Patienten fehlt?" Raya wirbelte herum und sprang Ben in die Arme: „Papa! Onkel Elias und ich spielen Arzt/Patient. Möchtest du mitspielen?" Schmunzelnd drehte sich Ben zu mir herum, während ich versuchte mich in eine sitzende Position zu manövrieren. Dankend schüttelte Ben seinen Kopf verneinend und fragte Raya noch einmal: „Was hat dein Patient denn?" „Bauchschmerzen, von zu vielen Süßigkeiten, ich empfehle mehr Gemüse.", strahlte Raya ihren Papa an.
Ich selbst war entgeistert: „Raya die ganzen Untersuchungen, die müssen dich doch weiter gebracht haben, Bauchschmerzen sind doch meistens nur Symptomatiken von anderen Krankheiten. Was wenn ich eine Peritonitis oder eine Cholezystitis habe? Das muss doch behandelt werden." Verwirrt schaute Raya zwischen mir und Ben hin und her. Mein bester Freund war der erste der die richtigen Worte fand: „Benutzt Onkel Elias wieder zu viele Fachwörter? Böhnchen wenn du größer bist, dann wirst du das alles etwas besser verstehen.", Ben wand sich dann noch einmal an mich, „Elias, sie ist erst vier, die Diagnose Bauchschmerzen reicht für das Alter vollkommen aus!" Ich nickte nur, stand auf und kniete mich zu Raya: „Mäuschen ich denke Doktor Raya hat alles richtig gemacht, denn ich muss sagen mein Bauch fühlt sich schon viel besser an. Danke für die Umsorgung durch sie. Was hältst du davon, dass wir drei jetzt in die Küche gehen und uns Spaghetti kochen?"
Raya strahlte und nahm mich und Ben bei der Hand und zog uns in die Küche: „Aber denkt dran, Mama hat gesagt, dass ihr beim nächsten Mal nicht ein Schlachtfeld in der Küche hinterlassen sollt, also müssen wir nach dem Mittag die Küche sauber hinterlassen!"
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OneShots zu IaF djÄ
FanfictionVornehmlich wird es bei den OneShots um Ben und Leyla gehen, mal als Paar oder ebendem als Einzelpersonen. Doch gleichzeitig gibt es auch andere tolle Pairings in der Serie, die ich mit der Zeit ihren Weg in diese Sammlung finden werden.