Moments (5)

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Ich bin euch noch die Auflösung schuldig, die aufzeigt, wie Bens Eltern in der Weihnachtsgeschichte von ihrem zweiten Enkelkind erfahren haben. Um diesen Handlungsstrang aufzulösen, folgt hier der erklärende OS dazu. (PS. Es ist nicht zwingend notwendig, dass man die Adventsstory gelesen hat, denn der OneShot kann auch ohne dieses Hintergrundwissen nachvollzogen werden.)

Bens Sicht

„Also, wie wollen wir deinen Eltern erklären, dass wir ihnen über einigeWochen hinweg verheimlicht haben, dass sie noch einmal Großeltern werden?",schaute mich meine Frau hinterfragend an. Das liebte ich so an ihr. Auch wennich es weiterhin hinterfragte, dass ich meine Eltern ohne Absprache mit meinerFrau einfach zum Frühstück eingeladen hatte, so war Leyla bereits in denPlanungsmodus übergegangen, ohne das Gesamte des Weiteren zuhinterfragen. Lächelnd zog ich Raya an mich heran, die dem Gesprächzwischen uns aufmerksam gelauscht hatte und erklärte daraufhin: „Ich würdesagen, wir handeln weiterhin nach unserer ursprünglichen Idee. Es kanneigentlich alles so bleiben wie wir es angedacht haben. Nur das wir es einfacheinige Tage zuvor durchziehen." „Hört sich nach einmal guten Plan an. Ich würdevorschlagen ich gehe Raya aus ihrem Schlafanzug befreien, dann suche ich mir imKleiderschrank ein Oberteil, welches die Kugel etwas verdeckt, sodass diebeiden nicht sofort wissen was wir vor ihnen versteckt haben und du beginnst währenddessendamit den Tisch zu decken. Alles weitere lassen wir auf uns zukommen",kopfnickend erhob ich mich aus meiner knieenden Position, um meiner Frau dabeizu helfen in einen sicheren Stand überzugehen, da wir bisher noch immer aufunserem Flur hockten. 

Daraufhin begannen jeder von uns seinen angedachten Plänennachzugehen. Nach einer gewissen Zeit kam Leyla mit Raya auf ihrer Hüfte hinauszu mir in die Küche und begann zu erklären: „Raya ist so weit fertig, die Schachtel fürdeine Eltern habe ich auch schon aus dem Geschenkesack hervorgeholt und wie ichsehe, hast du den Tisch auch bereits fertig gedeckt. Fehlen nur noch deineEltern und dann kann die Show über die Bühne gebracht werden.", erklärte Leyla,die Raya unterdes auf die Arbeitsplatte gesetzt und sich mir zugewandt hatte.Raya einen Kuss auf den Scheitel gebend, zog ich mit meiner linken Hand meineFrau an meine Seite und schloss damit den kleinen Raum, der bis eben nochzwischen uns gelegen hatte. 

„Ich glaube es ist wirklich besser, dass wir denbeiden die Neuigkeiten heute bereits verraten und ebendem nicht bis Weihnachtenwarten, denn wenn ich mir das so betrachte, dann verdeckt selbst dieserPullover nicht mehr allzu viel von unserem Geheimnis.", stellte ich grinsendheraus, während ich behutsam über unser zweites Wunder strich. „Das habe ichwohl selbst auch bemerkt, aber ich habe wirklich nichts anderes im Schrankgefunden, was besser sitzen würde... Somit hat es dann auch was Gutes, dass diebeiden schon zuvor hierhergekommen sind, sodass wir es ihnen verraten können.",erklärte Leyla mir, während sie mir einen zarten Kuss auf die Lippen gab. Wiesehr ich doch diesen Moment genoss, ich wollte soeben den Kuss vertiefen alsich von einer kleinen Stimme unterbrochen wurde: „Unger!" Lächelnd lösten Leylaund ich uns voneinander und grinsten Raya entgegen, meine Frau war die erstevon uns beiden, der eine Reaktion auf die Feststellung unserer Tochter einfiel:„Mama hat gesehen, dass du eben schon mindestens vier Blaubeeren aus demObstkorb neben dir stibitzt hast, Rayamaus. Also ganz hungrig kannst du gar nichtsein. Aber es gibt ganz bald Frühstück, wir warten nur noch auf Oma und Opa undsobald wir ihnen von unserem Geheimnis erzählt haben, gibt es sofort was zu essenfür unsere hungrige Rayamaus!" 

„Heimnis, psst! Nich raten!", versicherte unsunsere Tochter stolz, während ihre gierigen Finger erneut in der Blaubeerschalelandeten. Grinsend, fuhr ich ihr durch ihre blonden Locken, ehedem icherwiderte: „Wir verraten heute Oma und Opa das Geheimnis. Dann brauchst du auchnicht mehr darüber schweigen... Aber auf jeden Fall hast du ganz super das Ganzefür dich behalten. Papa ist stolz auf dich!" Lächelnd streckte sich Raya mirentgegen und ich nahm sie auf den Arm, sodass wir den Augenblick genießenkonnten und miteinander kuschelten. 

Wenige Sekunden später wurde ich jedoch vonder Türklingel wieder in das hier und jetzt zurückgeholt. „Ich geh schon! KommRaya, dann wollen wir mal Oma und Opa rein lassen, nicht dass die beiden nochdenken, dass wir gar nicht zu Hause sind.", erklärte ich, während ich auchschon in den Flur enteilte. Während ich somit meine Eltern rein bat unddaraufhin in das Wohnzimmer führte, setzte ich Raya auf dem Weg auf ihrerSpieldecke ab, sodass sie noch einen Augenblick mit ihrer Murmelbahn spielenkonnte, sodass wir in Ruhe das Geschenk an meine Eltern übereichen konnten.Nachdem Leyla die beiden gleichwohl begrüßt hatte und versicherte, dass es inwenigen Minuten auch Frühstück geben würde, übergab sie meiner Mutter daskleine Schächtelchen, welches wir für die beiden zusammengestellt hatten. 

Anne-Charlotteöffnete das Geschenk, welches wir den beiden entgegengestreckt hatten undschaute gespannt in dies hinein. Im Inneren lag ein Gutschein für einenAufenthalt in einem Hotel am Stadtrand für die kommende Osterzeit, da etwa indem Zeitrahmen unser zweites Wunder zur Welt kommen sollte. Daneben lag in demKästchen ein Doppelrahmen auf dem ‚Unsere Enkelkinder' stand, auf der linkenSeite war ein Bild von unserer Rayamaus und auf der rechten Seite befand sichdas aktuelle Sonografiebild von ihrem zweiten Enkelkind. Ein hoffnungsvollerBlick trat auf das Gesicht meiner Mutter und dieser traf daraufhin meine Augen:„Benjamin, Leyla bedeutet das, dass was ich denke?" Nickend strahlten wir meinenEltern entgegen, die sich glücklich von der Couch erhoben und uns jeweilig ineine feste Umarmung zogen. „Ja, ihr werdet noch einmal Großeltern.", erklärteich grinsend, während sich meine Mutter von mir löste und ich von meinem Vaterin eine liebvolle Umarmung gezogen wurde. Wie gut es doch tat, nach all derlangen Zeit der Abweisung wieder ein vermehrtes Maß der Liebe von den beiden zuverspüren. Es war Balsam für meine Seele. Meine Mutter hatte unterdes Leyla ausder Umarmung gelöst und wischte sich kurz eine einzelne Träne von der Wange,ehedem ein kleines ‚Danke' über ihre Lippen kam. Die beiden nahmen sich nocheinmal fest in den Arm und auch ich bemerkte, wie sich ein Kloß in meinem Halszu entwickeln begann. 

„Unger!", war es schlussendlich Rayas Stimme, die den sentimentalenMoment durchbrach und somit dafür sorgte, dass wir dann doch aus dem Wohnzimmerhinüber ins Esszimmer gingen, sodass wir das Frühstück genießen konnten.Unterdes führten wir lockere Gespräche miteinander, mal erzählten meine Elterneinige Geschichten aus Hamburg, mal berichteten wir aus unserem Alltag, von demwas kommen würde und so vergingen die kommenden Stunden vollkommen unbeschwert.Wenn man nicht wusste, was zwischen uns in den letzten Jahren vorgefallen war,so konnte man doch meinen, dass es sich um ein ganz normales Familienfrühstückhandelte. Und vielleicht waren wir nunmehr auch endlich an dem Punktangekommen, an dem wir einen vollkommenden Neustart als Familie wagen konnten,für uns, aber vor allem für Raya und unser zweites kleines Wunder. 

OneShots zu IaF djÄWo Geschichten leben. Entdecke jetzt