Fixing us

N I N E T E E N T H

softcore - the neighbourhood

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March, 1st friday       1:03 PM

„Ich begrüße Sie zu einer weiteren Sitzung", mit einem strahlenden Lächeln begrüßt uns Mrs. Kalsey und bedeutet uns mit einem Nicken uns auf das weiche Sofa zu setzen.

Ich murmele nur ein knappes Hallo und nehme neben Jax Platz, wobei ich auf genug Abstand zwischen uns achte. Sein Gesicht scheint entspannter als sonst zu sein, ich meine sogar ein kleines Grinsen zu sehen. Als ob er jetzt anfängt diese Sitzungen hier zu mögen? Naja, ehrlich gesagt, verspüre ich in mir auch ein minimales Gefühl der Vorfreude, nur warum dies so ist, kann ich mir nicht wirklich erklären.

„Nun beginnen Sie doch mal zu erzählen, wie das Experiment verlaufen ist", Mrs. Kalsey unterbricht mich in meinem Gedankengang und blickt uns abwartend an. Überfordert drehe ich meinen Kopf zu Jax, der zu überlegen scheint, was er sagen könnte. „Ähm...also..", beginne ich stammelnd.

„Das Experiment ist, denke ich, ziemlich gut verlaufen", meldet sich Jax zu Wort. „Wir konnten uns definitiv besser kennenlernen, oder was meinst du Mae?", zwinkernd wendet Jax mir seinen Blick zu, seine Lippen zu einem verspielten Grinsen verzogen. Ich merke, wie mir das Blut in die Wangen schießt, wenn ich an die vergangene Woche und die Geschehnisse im Club, als auch bei Jax zu Hause, denke und schaue schnell weg von ihm und stattdessen zu Mrs. Kalsey. „Ja, in der Tat. Da kann ich Jax nur zustimmen. Es gab einige Situationen, die unerwartet waren und wo wir uns gegenseitig helfen konnten."

„Mhm mhm mhm", unsere Therapeutin nickt nachdenklich mit ihrem, in ihre linke Hand gestützten, Kopf. Darauf folgt eine Minute Stille. Umso erschrockener bin ich, als Mrs. Kalsey laut in die Hände klatscht und sich ein strahlendes, hochzufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht abzeichnet. „Nun, da ihr euch besser kennengelernt habt, möchte ich, dass sich jeder zwei positive, als auch negative, Eigenschaften aufschreibt. Jeweils für euch selber und auch für die andere Person." Bevor ich überhaupt etwas fragen kann, ist Mrs. Kalsey schon aufgestanden und hat sich so schnell zur Tür des Zimmers bewegt, dass es so aussieht, als habe sie sich dahin teleportiert. „Ich bin dann in zehn Minuten wieder da und möchte dann auch Ergebnisse sehen." Und schon ist sie verschwunden.

Seufzend lasse ich mich tiefer in das weiche Polster des Sofas sinken. Mein Blick fällt auf das blanke Papier und die Kugelschreiber, die daneben auf dem kleinen runden Tisch liegen. Jetzt ist mir auch klar, wozu wir die brauchen. „Na also dann", ich beuge mich nach vorne und greife nach Papier und Stift. Jax tut es mir gleich. „Schreib ja nichts gemeines über mich auf", ein kleines Grinsen ist auf seinem markanten Gesicht abgebildet. Ich verdrehe nur genervt die Augen. „Sei froh, wenn ich überhaupt eine nette Sache über dich auflisten kann", gebe ich nur sarkastisch von mir.

Mir fallen etliche Dinge ein, die ich zu Jax aufzählen könnte. Etlich positive überraschenderweise. Seine besonderen Augen, seine fluffigen Haare, sein angenehmer Duft nach frischen Zitronen und Weichspüler etc. Aber hier geht es ja nicht um Äußerlichkeiten, rede ich mir ein und versuche damit wieder zurück zum Thema zu kommen. Und überhaupt, warum denke ich an sowas? Schließlich kenne ich Jax jetzt auch nicht so gut.

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„Gut, ich bin wieder zurück", beim Erklingen der hellen Stimme von Mrs. Kalsey muss ich zusammenzucken. Mein Kopf schnellt nach oben und ich lasse versehentlich meinen Stift fallen. Ehe ich reagieren kann, hat Jax seine Hand schon nach dem Stift ausgestreckt und hält ihn mir mit gerunzelter Stirn entgegen. Sicherlich fragt er sich, wieso ich so schreckhaft bin und jetzt ist es mir peinlich, dass ich so leicht zu erschrecken bin. Verlegen nehme ich den Kugelschreiber entgegen, wobei sich unsere Finger streifen und einen wohligen Schauer auf meinem Rücken auslösen. „Dankeschön", murmele ich leise und puste mir eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht.