F I F T E E N T H

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the middle - zedd, maren morris & grey

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February, 4th saturday 07.53PM

Tief einatmen.

Ich stehe im Bad und betrachte mich vor dem Spiegel. Mein Gesicht ist zu einer nervösen Grimasse verzerrt, meine Lippen zu einem festen Strich zusammengepresst.

Ich wende mich vom Spiegel ab und puste mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann schnappe ich mir meine Jacke und schlüpfe in sie hinein, während ich die Haustüre öffne. Draussen, am Gehweg vor dem Haus, warte ich darauf Jax' Wagen zu erblicken.

Kurz drehe ich mich zum Haus hinter mir um. Die Lichter unserer Wohnung sind alle gelöscht, während bei anderen Familien noch das ein oder andere Licht brennt. Meine Eltern sind seit gestern Abend weg, da sie zu einem Ausflug mit Arbeitskollegen eingeladen worden sind und kommen erst morgen Abend wieder zurück. Das heißt Sturmfrei für mich und endlich mal wieder das tun, was ich möchte, nicht immer unter der Kontrolle von ihnen zu stehen.

Ich fröstele und ich weiß nicht ob es an der Anspannung vor der heutigen Nacht oder dem kühlen Wind liegt.
Ich habe Angst. Angst, dass alles ausarten könnte, Angst, dass sich alte Erinnerungen wiederholen.

Meinen Kopf schüttelnd um die ganzen Gedanken zu vertreiben, beiße ich mir auf die Lippe. Als ich am anderen Ende der Straße Umrisse, des mir bekannten Wagens erkenne, fällt es mir schwer ein aufgeregtes Lächeln zu verkneifen. Der Wagen rollt immer langsamer, bis er vor mir schließlich ganz zum Stehen kommt.

Die Fahrertür öffnet sich und Jax streckt seinen Kopf raus. „Steig ein."
Das lass ich mir nicht zweimal sagen, öffne mit Ruck die Beifahrertür und lasse mich auf den Sitz fallen. „Hola, Mae", von hinten ertönt die aufgedrehte Stimme von Mace. Erstaunt drehe ich mich um und sehe, dass er nicht die einzige unerwartete Person ist. Neben ihm befindet sich ein gleichaltriges Mädchen mit schulterlangen blonden Haaren. Sie lächelt mich freundlich an. „Hi, ich bin Mary." Zaghaft erwidere ich ihr Lächeln. „Freut mich dich kennenzulernen, Mary. Ich bin Mae." Grinsend tauscht sie einen Blick mit Mace aus. „Das weiß ich schon, Jax redet ununterbrochen von dir."

Mein Kopf dreht sich zu Jax, der gerade wieder Gas gibt. „Ach, ist das so?", während ich mich anschnalle, beäuge ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich sehe wie er die Augen verdreht und Mace und Mary durch den Rückspiegel einen vernichtenden Blick zuwirft. Allerdings bin ich mir sicher seine Mundwinkel zucken gesehen zu haben.

Und ohne es zu wollen, verschnellert sich mein Puls und eine Welle der Wärme breitet sich in mir aus. Grinsend drehe ich mich zu Mace und Mary um, doch die sind schon wieder in ihrer Welt versunken. Mary schlägt Mace, der versucht sich zu wehren. Ich habe keine Ahnung worum es geht, jedoch ist es ziemlich amüsant die beiden zu beobachten. Dennoch drehe ich mich schnell wieder um und ziehe mein Handy aus der Jackentasche.

20:19 Uhr.
Gleich sollten wir da sein.

Diese Erkenntnis spült die ganze Wärme aus meinem Körper und ersetzt sie durch das Gefühl der kalten Angst. Ich beiße mir auf die Unterlippe und schließe die Augen. „Alles okay?" Langsam öffne ich die Augen wieder und sehe zu Jax, der mich mit gerunzelter Stirn mustert. Ich nicke leicht und versuche meine Lippen zu einem Lächeln zu verziehen, was auch einigermaßen klappt.

Jax scheint nicht ganz überzeugt zu sein, sagt jedoch nichts weiter. Noch einmal gibt er Gas und und biegt an einer Kreuzung links ab. Allmählich wird das Auto langsamer und kommt vor einem Gebäude mit heller Beleuchtung zum Stehen. Als wir alle aussteigen und Jax den Wagen abschließt, sehe ich die lange Schlange, die sich am Eingang gebildet hat.

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