F O U R T E E N T H

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alien - sabrina carpenter & jonas blue

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February, 4th friday 01.01PM

Wie sich letzte Woche noch herausgestellt hat, ist Jax' Mitbewohner ein ziemlich lustiger und offener Typ. Als er gemerkt hat, dass Besuch da war, ist er nicht vor Scham versunken, sondern hat mich breit angelächelt und sich direkt vorgestellt. Sein Name ist Mace, 20 Jahre alt und vergeben. Seine Freundin heißt Mary, glaube ich. Da Jax nichts gekocht hatte und Mace zu unmotiviert war um schnell was herzurichten, haben wir schlussendlich ganz einfach Pizza bestellt.

Während dem Essen hat Mace die ganze Zeit abwechselnd vielsagende Blicke zu Jax und zu mir geworfen, worüber Jax nur die Augen verdreht hat. Als ich den beiden nach dem Essen meinen Anteil an Geld geben wollte, blockten diese ab und meinten, das wahre Gentlemen doch keine Lady zahlen lassen würden.

Eine Weile später, nachdem wir uns noch ein bisschen unterhalten hatten, bin ich gegangen. Diesmal hatte ich Jax überreden können, mich nur zu nächstgelegenen Bahn- oder Bushaltestelle zu bringen und bin von dort aus alleine nach Hause gefahren.

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Nachdenklich stoße ich die Tür zur Praxis auf und begebe mich in unser Therapiezimmer. Jax ist noch nicht da, also setze ich mich alleine auf das braune Sofa. Irgendwie hab ich mir diese Therapier anders vorgestellt, nicht nur so theoretisch, sondern viel mehr. . .praktisch.

In dem Moment betreten Jax und Mrs. Kalsey gleichzeitig das Zimmer. Mit Schwung lässt sich der junge Mann neben mir fallen und begrüßt mich mit einem verschmitzten Grinsen und lässt Grüße von Mace ausrichten, die ich lächelnd zurückgebe.

„Guten Tag, Kinder", mein Kopf schwenkt zu der Therapeutin, die uns freundlich anlächelt. „Heute hab ich wieder eine kleine Aufgabe für euch", Mrs. Kalsey räuspert sich und ich warte gespannt darauf, dass sie weiterspricht. „Wovor habt ihr Angst?" Stille. Keiner von uns beiden sagt etwas. Mein Gehirn rattert und ist dennoch überfordert von der Frage. Wovor habe ich Angst? Vor vielem, soviel steht fest. Ich glaube nicht, dass sie Angst vor Spinnen oder kleinen Tierchen meint. Ich denke eher, es hat etwas mit Menschen, dem Bewusstsein, der Psyche zutun.

„Lasst mich die Frage konkretisieren", meint die Frau stirnrunzelnd, „Stellt euch eine Situation vor, in der ihr euch unwohl fühlen würdet, in der ihr euch eingeengt oder bedrückt fühlt." Ein Bild. Ein Bild schießt mir durch den Kopf, sodass sich meine Hände augenblicklich verkrampfen. Diese verdammte Party. Dieser verdammte Junge.

„Mae, ist dir eine Situation eingefallen?", abwartend mustert mich Mrs. Kalsey. Ich schlucke und nicke dann bekräftigend. „Ja, also naja, ich glaube Partys und Feiern sind-"
Erfreut klatscht Mrs. Kalsey in die Hände und unterbricht mich dadurch. „Perfekt, das ist ganz toll, wirklich."

Ich sehe irritiert zu Jax, der ebenso verwirrt die Schultern zuckt und sich dann wieder der Psychologin zuwendet.

„Ihr beide werdet auf eine Party gehen. Nicht unbedingt um euch zu besaufen oder so, sondern um euch der bedrückenden Situation zu stellen." Mit aufgerissenen Augen sehe ich sie an. „Und Sie kommen mit, oder was?", fragt Jax noch nicht ganz überzeugt. Mrs. Kalsey lacht kurz auf. „Natürlich nicht. Ihr geht alleine hin und werdet mir dann berichten, wie es gelaufen ist." Einen Moment schweigen wir beide, sprachlos, weil das Ganze absurd klingt. Schließlich findet Jax seine Stimme wieder. „Das soll Teil der Therapie sein?"

Mrs. Kalsey lächelt beschwichtigend. „Das ist ein Experiment, schon vergessen? Wir versuchen mit allen möglichen Mitteln und Wegen, euer Wohlergehen zu bessern", ihre Stimme ist auf einmal erstaunlich sanft und ruhig. „Wann, wie und wo findet das Ganze statt?", beunruhigt versuche ich eine bequeme Position auf dem Sofa zu finden. Mit ihrem Zeigefinger streicht Mrs. Kalsey über ihr Kinn und macht eine nachdenkliche Miene. „Das überlasse ich euch. Es kann heute, morgen, in einer oder zwei Wochen sein, Hauptsache in den nächsten vier Wochen wart ihr einmal bei einer Feier." Sie nimmt einen Schluck Wasser aus dem Glas, das auf dem weißen Tisch steht. „Ihr könnt zu einer Hausparty, in einen Club, es ist egal, wichtig ist eine große Menge an Menschen."

Ich kann nicht anders als entsetzt zu Jax zu schauen. Dieser scheint etwas begeisterter als ich, wenn auch nur minimal.

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Erleichtert, dass die Stunde für heute zu Ende ist, schlüpfe ich in meine Jacke und schultere meine Tasche. Ich beeile mich rauszukommen, da die Luft schon ziemlich abgestanden ist im Flur und dringend ein paar Fenster aufgerissen werden sollten. Ich verabschiede mich und öffne die Tür zum Treppenhaus. Jax folgt mir.

Draussen bleibt er stehen und hält mich am Arm zurück. „Kommst du heute wieder mit?" Ich schüttele den Kopf. „Nein sorry, ich hab versprochen meinen Eltern zu helfen", entschuldigend sehe ich zu ihm auf. Daraufhin verzieht Jax seine Lippen zu einem Schmollmund, was einfach nur knuffig-komisch aussieht. Ich stehe kurz davor ihm die Wange zu tätscheln, halte mich jedoch gewissenhaft zurück.

„Weißt du, morgen Abend gibt's eine Party für Schüler und Studenten in einem Club in der Stadt, hab ich gehört." Jax kratzt sich am Kopf. Ich nicke. „Wie heißt der Club? Vielleicht kenne ich ihn ja.", ich runzele die Stirn und gehe im Kopf die ganzen Clubs und Bars aus der Innenstadt durch. „Fällt mir grad nicht ein, aber morgen sag ich's dir, vorausgesetzt du kannst kommen." Abwartend lässt Jax seine Augen über mein Gesicht fahren.

Räuspernd nicke ich. „Ich glaube, ich müsste Zeit haben." Sofort hellt sich sein Gesicht auf. „Ich hol dich um acht ab, ja?" Entschieden schüttele ich den Kopf, er soll nicht so einen großen Aufwand für mich betreiben. Es ist nur eine Party. „Ich fahr mit der Bahn, das passt schon." Mit der Zunge schnalzend, möchte Jax mir widersprechen. „Ich hol dich ab. Um acht. Bei dir." Damit ist die Sache für ihn abgeschlossen und geregelt. Ich stöhne über seine Sturheit auf.

„Du bist unmöglich!"
„Ich bin ein Gentleman."

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moin leute

ein eher kurzes kapitel, dafür könnt ihr euch auf ein nächstes längeres freuen.

ich sag nur
let's get this party started!

außerdem habe ich ein mehr oder weniger wichtiges detail an der geschichte geändert. vielleicht habt ihr es bemerkt, vielleicht auch nicht, aber das ganze spielt nicht mehr im zeitraum ab oktober, sondern im zeitraum ab januar.

deswegen habe ich alle kapitel nochmal überarbeitet und neu geupdated.

und nun zu meinem letzten punkt heute:
die liebe ehemalige hat ein paar wundervolle aesthetics zu mae und jax entworfen, muchas gracias nochmal, muah muah muah.

oben könnt ihr maes aesthetic sehen, ich hab das bild eingefügt.

was sagt ihr dazu?

im nächsten kapitel bekommt ihr dann jax' aesthetic zusehen.

das war's auch schon für heute.

c u

-graubeer

Fixing usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt