Zuerst denken wir uns nichts dabei und scherzen noch, dass die Iren wirklich wissen, wie man feiert, aber dann stürmt auf einmal Mr. Weasley panisch ins Zelt. Die Augen weit aufgerissen vor Entsetzen und mit gezücktem Zauberstab in der Hand, weist er den Zwillingen an, Ginny in Sicherheit zu bringen. „Ihr anderen schaut auch das ihr schleunigst hier wegkommt! Und bleibt beisammen." Dann hastet er auch schon wieder nach draußen, wo die Schreie immer lauter werden. Panisch und verwirrt blicke ich die anderen an. Aber auch sie scheinen nicht zu wissen was los ist, bis Fred langsam auf den Ausgang des Zeltes zugeht und die Vorhänge zur Seite schiebt. Nachdem er einen Blick hinausgeworfen hat, verhärtetet sich sein Blick und er räuspert seine Stimme. „Hermine, Harry, Ron ihr geht schon mal vor. Bringt euch direkt mit dem Portschlüssel nach Hause. George, Ella und ich nehmen Ginny mit." Als die drei Freunde aus dem Zelt verschwunden sind flüstert Fred seinem Bruder etwas zu, der ihn entgeistert anblickt. Dieses Getue macht mir verdammt viel Angst. Warum spricht Fred nicht laut? Fragend blicke ich in seine Augen, die voller Entsetzen sind und nehme vorsichtig seine Hand in meine. Sein Blick landet auf mir und er drückt meine Hand kurz. Dann geht alles ganz schnell. George schnappt sich Ginny und Fred zieht mich hinter sich aus dem Zelt. Was mich dort erwartet, ist schrecklicher als alles was ich je gesehen habe. Der fröhliche Trubel, der bis vor ein paar Stunden noch geherrscht hatte, hat sich in eine panische Masse verwandelt. Brennende Zelte, schreiende Menschen. Und am Himmel leuchtet etwas, das wie ein Totenkopf aussieht. Ohne es zu bemerken, muss ich stehen geblieben sein, um dieses Zeichen anzustarren, denn Fred zieht mich vorsichtig, aber bestimmt, ein bisschen weiter, sodass ich mich von dem Anblick löse. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich fröstle. Ich packe seine Hand noch fester und gemeinsam rennen wir durch die brennenden Trümmer der Zelte. Als wir oben an dem Hügel ankommen, an dem der Portschlüssel liegt, warten Ginny und George schon auf uns. Ein letztes Mal werfe ich einen Blick auf die zerstörte Landschaft und werde in einen Strudel aus Licht gezogen.
Mit einer uneleganten Landung treffe ich in der Nähe des Fuchsbaus ein. Sofort schaue ich mich suchend um und bin unglaublich erleichtert, als ich die drei Weasley Geschwister erblicke. Aber die kühlen Gesichter von George und seinem Bruder lassen den kurzen Anflug der Erleichterung direkt wieder verschwinden. Als ich das Zeichen gesehen habe, hatte ich eine Vermutung, auch wenn das fast unmöglich sein kann. „Waren das –„ „Todesser? Ja. Wie es scheint, ist er wieder zurückgekehrt." Fred weicht meinem Blick zerknirscht aus als er das sagt und marschiert los. Auch George erscheint so wortkarg wie ich ihn noch nie erlebt habe. Also laufen wir schweigend Fred hinterher. Jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend.
1. September
Es geht bergauf.
Gemeinsam stehe ich mit Fred am Gleis 9¾. Ich bin fast so aufgeregt wie damals, als ich das erste Mal nach Hogwarts gekommen bin. Wie viel seitdem passiert ist. Ich weiß nicht, wie viele den Tod meiner Mutter mitbekommen haben, aber außer mit meinen engsten Freunden möchte ich mit keinem darüber sprechen. Das ist wohl ein Grund weshalb ich ein bisschen nervös bin nach so langer Zeit zurückzukehren. Die ganzen Fragen von anderen, bei denen ich nicht weiß, wie ich mich ihnen stellen soll. Am liebsten würde ich das alles einfach vergessen. Fred versteht das gut. Wir haben eine stumme Vereinbarung, dass er nichts über meinen Zustand und meine Probleme sagt, seit es mir wieder gut geht. Ich will einfach damit abschließen und ein neues, schönes Jahr in Hogwarts verbringen. Als ich merke, dass Fred mir einen fragenden Seitenblick zuwirft, lächle ich ihn an und nicke mit dem Kopf. „Ich bin bereit." Sage ich und nehme seine entgegengestreckte Hand. Gemeinsam steigen wir in den Hogwarts Express ein.
Die Fahrt vergeht wie im Flug und ich merke, wie ich es genieße mich mit meinen Freunden zu unterhalten, über andere Themen, wie die Quidditchweltmeisterschaft. Alle sind besorgt wegen der Panik und die Verschwörungstheorien kursieren wie verrückt. „Wir wären beinahe gestorben! Aber zum Glück war ich ja da und habe euch alle gerettet." Erzählt Fred mit dramatischer Stimme und lehnt sich zufrieden grinsend zurück in seinen Stuhl. Dabei merkt er gar nicht, wie Angelina, die ihm schräg gegenüber sitzt schmachtende Blicke zuwirft. Würg. Ich hingegen verdrehe nur die Augen. „Träum weiter Weasley. Ich konnte mich gut selber retten." Er zieht eine Augenbraue hoch und beugt sich dann langsam zu mir, um in mein Ohr zu flüstern: „Ach ja? Dafür hast du meine Hand aber ziemlich fest gehalten." Ich merke, wie ich rot werde und boxe ihm in die Seite. „Ach halt die Klappe."
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The dreamer and the joker (Fred Weasley FF)
FanfictionDies ist die Liebesgeschichte, auf Umwegen, von einem verträumten und manchmal auch ziemlich ungeschickten Mädchen: Am 30. Mai 1990, änderte sich Ella Lions Leben komplett: Sie muss mit ihrer Mutter nach London ziehen und erfährt kurz darauf, dass s...