Als der gewöhnliche Schulalltag beginnt, starte ich starte ich gut gelaunt in die neue Woche, da ich in keinem einzigen Fach auch nur in die Nähe von McLaggen komme. Nicht einmal Professor Schmalzlockhart kann mir diese Freude mit seinem blöden Unterricht verderben, obwohl er uns eigentlich nur beibringt, was er alles für unglaubliche Sachen geleistet hat und wie bewundernswert er doch ist. Das würde mich normalerweise zur Weißglut treiben, ich hasse Leute die groß reden, aber dann nichts bewirken, jedoch verdrehe ich nur die Augen und träume ein bisschen vor mich hin. Wäre es nicht super, wenn Lockhart aus Versehen ein bisschen zu nahe an die Kerzen kommt und seine goldenen Haare allesamt abgefackelt werden? Ich muss wohl bei dieser Vorstellung wohl grinsen, denn Ruby schaut mich schief an und flüstert mir dann zu „Lockhart ist wirklich perfekt, nicht wahr?" schmachtend starrt sie ihn an, worauf ich sie entsetzt anschaue. Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein, oder? Aber als ich mich umschaue, scheinen fast alle Mädchen, und auch vereinzelte Jungs, den gleichen Gesichtsausdruck zu haben.
Als wir aus dem Zimmer der Verteidigung der dunklen Künste kommen, schleife ich Ruby direkt zu den Zwillingen und verschränke kopfschüttelnd meine Arme. „Ihr glaubt nicht wen unsere feine Ruby grade den ganzen langen Unterricht angestarrt hat!" „Doch nicht etwa Schmalzlocke?" fragt Fred entrüstet. „Ich habe ihn doch gar nicht angestarrt!" wehrt sich Ruby und wird ein bisschen rot. „Oh Gilderoy mein Liebster ich bin geblendet von deinen Zähnen" rufe ich und falle theatralisch in Freds Arme. „Haha. Das ist nicht witzig. Sag doch auch mal was George!" Ruby schaut ihn erwartungsvoll an. „Was? Erwartest du, dass ich den Schleimbolzen verteidige?" gibt er zurück und erntet einen bösen Blick von Ruby. „Nun gut, bevor ihr hier noch alle beleidigt herumschmollt, gehen wir lieber zum Innenhof, eine Runde Koboldstein spielen." Sagt Fred auffordernd, doch Ruby schüttelt nur den Kopf „Sorry, aber ich muss nochmals zurück, Professor Lockhart wollte mir noch etwas zu seinem neusten Buch erzählen, was ich grade gelesen habe. Sehr empfehlenswert." Und dann ist sie auch schon verschwunden. „Ich habe grade ein sehr großes Bedürfnis, diesem aufgeblasenen Kerl einen üblen Streich zu spielen" meint George Zähne knirschend. „Na dann lasst uns keine weitere Zeit verschwenden!" rufe ich und schleife die Zwei hinter mir her, in einen der Geheimgänge hinein. Dort überlegen wir hin und her, wie wir es Lockhart zeigen könnten. „Warum lassen wir uns nicht von Ellas Idee inspirieren und mischen ihm irgendwas ins Shampoo, sodass er seine Haare verliert? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihn dann kein einziges Mädchen mehr toll findet." Schlägt George vor, doch Fred schüttelt den Kopf. „Zu unoriginell. Wir brauchen irgendwas neues." „Und wenn wir selbst einen Scherzartikel oder Zauberspruch erfinden?" frage ich und ernte begeisterte Blicke der Zwillinge. „Genial!" rufen sie gleichzeitig. So kommt es, dass wir mehrere Wochen lang in den verschiedensten Geheimgängen von Hogwarts kleine Treffen abhalten und nach langer Tüftelei haben wir es tatsächlich geschafft, einen ganz eigenen Scherzartikel herzustellen. Wir beschließen uns den Spaß nicht zu nehmen, Lockhart vor der ganzen Schule bloßzustellen und wählen die große Halle als unseren Schauplatz für das bevorstehende Szenarium. Also schleichen wir uns nachts hinaus zum Schlafgemach von Gilderoy Lockhart. Ich hätte erwartet, dass ein Zauberer wie er, der so viele Sachen erlebt hat und ja anscheinend auch einige schwierige Zaubersprüche beherrscht, sein Zimmer mit einem speziellen Zauber abschließt, aber ein einfaches „Alohomora" reicht und wir sind drin. „Na das war ja ein Klacks." Sagt Fred, genauso erstaunt wie ich und George murmelt leise „ist ja langweilig" während wir vorsichtig hineinschleichen. Auch in dem Zimmer selbst stehen uns keinerlei Hindernisse im Weg und wir präparieren schnell und unbemerkt Lockharts Kleider. Dann verschwinden wir wieder genauso leise, wie wir gekommen sind. „Das wird super!" grinsen mir die Zwillinge dann als Abschied vor ihrem Gemeinschaftsraum zu und verziehen sich leise in ihr Zimmer.
Am nächsten Morgen ist es soweit und ich bin wieder genauso aufgeregt, wie damals als wir dem Slytherin Quidditchcaptain einen Alterungstrank untergejubelt haben. „Warum grinst du denn schon so früh am Morgen Ella? Ihr habt doch wohl nicht schon wieder etwas ausgeheckt?" tadelt Ruby, aber ich grinse nur noch mehr. Und mache mich mit ihr auf den Weg zur großen Halle. Dort beobachte ich gespannt Lockhart um ja nicht zu verpassen, ob unser Streich gelingt. Ich sehe jetzt sicher auch schon aus wie eine von Lockharts Fans, aber dann ist es endlich soweit! Grade als der Professor aufsteht um einer Schülerin, die nebenbei bemerkt fast in Ohnmacht fällt, ein Autogramm zu geben, fängt seine Kleidung immer mehr an zu schrumpfen und schon bald steht er dort, eingequetscht in seinem eigenem Mantel. Erschrocken schaut er sich um und stürmt dann aus der großen Halle hinaus, was sich aber als Schwierig herausstellt, da er in seinem engen Gewand fast gar nicht mehr laufen kann. Er sieht so lächerlich aus! Seine Arme und Beine schauen gequetscht, wie kleine Würstchen aus dem Mantel heraus und sein Gesicht ist mittlerweile rosarot angelaufen. Als ich zum restlichen Lehrertisch blicke, bemerke ich doch tatsächlich ein kurzes, schadenfreudiges Lachen von Professor McGonagall, die sich dann verstohlen eine Servierte vor den Mund hält. Zufrieden schaue ich zu den Zwillingen, die breit grinsen. Ruby scheint unseren Streich nicht sonderlich witzig zu finden und blickt mich nur böse an. „Ihr hättet das nicht tun sollen! Das ist nicht fair und stellt euch nur mal vor was passiert wäre, wenn ihr erwischt worden wärt!" „Also erstens sind wir nicht erwischt worden und zweitens, da unser lieber Lockhart ja so ein toller Zauberer ist, hätte er ja wohl unseren selbst erfundenen Zauber ganz einfach rückgängig machen können und so noch eine tolle Show bekommen, nicht wahr?" lache ich und empfinde keinerlei Mitleid, denn unser Streich war ein wahres Meisterwerk. Wir hatten die Kleider am Vorabend mit unserem eigenen Zauber belegt, aber so, dass er erst zu einem bestimmten Zeitpunkt anfängt zu wirken und alles hatte hervorragend funktioniert.
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The dreamer and the joker (Fred Weasley FF)
FanfictionDies ist die Liebesgeschichte, auf Umwegen, von einem verträumten und manchmal auch ziemlich ungeschickten Mädchen: Am 30. Mai 1990, änderte sich Ella Lions Leben komplett: Sie muss mit ihrer Mutter nach London ziehen und erfährt kurz darauf, dass s...