24. Dezember 1991
Da wir Ferien haben, verbringe ich auch diesen ganzen Tag mit meinen besten Freunden; Ruby, Fred und George. Wir haben heute Morgen erstmal alle ausgeschlafen und sind dann hinunter zur Großen Halle gegangen. Für die Zwillinge habe ich mir, extra aus der Muggelwelt, von meiner Mutter, zwei Walkie Talkies als Weihnachtsgeschenk bestellt. Ich habe mir selbstverständlich schon als kleines Kind ein eigenes geholt. Außerdem habe ich den beiden einen Gutschein geschenkt, mit dem ich ihnen ein paar Zaubersprüche zeige, wie sie ihr Walkie Talkie, ein bisschen aufpäppeln können. Ich bin sehr gespannt, ob sie kapieren, wie man das ganze richtig benutzt. Aber das werden wir erst morgen früh sehen. Für Ruby habe ich auch etwas aus der Muggelwelt gekauft: Ein kleines, silbernes Freundschaftsarmband, mit unseren Namen drauf. Es war nicht ganz billig, aber ich habe meine letzten Ersparnisse für diese Geschenke aufgebraucht. „Hey Ella, hast du meinen Pullover gesehen, den ich heute anziehen wollte?" fragt mich Ruby, während sie sich im Spiegel mustert. „Nö, hab' ich nicht gesehen und Ruby? Du musst dich wirklich nicht für George so hübsch machen. Er steht auch so auf dich." Sage ich grinsend. „Ach halt die Klappe Ella! Ich mache mich gar nicht hübsch für George!" sagt Ruby, wird aber ziemlich rot im Gesicht und lässt ihre Bürste im Schrank verschwinden. „Ruby! Hier ist dein Pulli!" rufe ich und ziehe einen weißen Pullover, mit der Aufschrift: Baby, it's cold outside, unter einem Stapel Klamotten hervor. „Super! Ich ziehe den noch schnell an und dann können wir runter und das Festmahl genießen." Sagt sie und schnappt sich den Pulli. „Endlich, ich bin am Verhungern!" sage ich und blicke auf meinen knurrenden Bauch.
Kurze Zeit später kommen wir in der Großen Halle an. Ich lasse meinen Blick schweifen und entdecke auch schon gleich Fred und George, die winkend an einem Tisch sitzen. Schnell laufen wir zu ihnen und nehmen Platz. „Hallihallo Ella!" sagt Fred mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. „Du hast ja gesagt du zeigst uns diesen Zauber oder?" „Ja genau." Erwidere ich auf Fred's Frage. Jetzt mischt sich auch George ein. „Und du hast auch gesagt, dass es dafür dunkel sein muss nicht wahr?" ich nicke. „Also ihr zwei, wie wäre es, wenn wir euch heute Nacht mal an einen magischen Ort entführen und Ella uns dann den Sternschnuppenzauber an den echten Sternen zeigt?" fragt Fred mit einem erwartungsvollem glänzen in den Augen. Ruby und ich schauen uns zu nächst etwas skeptisch an, aber schlussendlich stimmen wir zu. „Aber wo und wann wollt ihr das denn machen?" fragt Ruby neugierig. „Wo, verraten wir euch nicht, aber keine Sorge wir holen euch ab." Sagt George zwinkernd. „Und wann, genau um Mitternacht." Sagt Fred und mustert mich streng. „Hey, was schaust du mich so an?!" frage ich empört. Die drei fangen, unverschämterweise, an zu lachen und Fred sagt: „Ella, es schmerzt mir sehr, in meinem rieeeesigen Herzen, dir das zu sagen, aber du bist der unpünktlichste Mensch auf dieser Erde." Beleidigt ziehe ich eine Schnute, muss aber trotzdem ein bisschen Grinsen. Sie haben ja nicht ganz Unrecht. Jetzt erscheint endlich das Essen auf den Tischen und ich häufe mir ganz viel von dem Weihnachtsbraten auf meinen Teller.
„Ella, es ist 23:50 Uhr, wir sollten uns langsam runterschleichen!" sagt Ruby und rüttelt an mir. Schnell stehe ich auf und ziehe mir einen Oversize Hoody, über meine graue Pyjama Hose an. „Okay, wir müssen leise sein!" flüstere ich und wir schleichen uns vorsichtig aus dem Gemeinschaftsraum raus. Als wir aus der Tür treten, kommen auch schon Fred und George um die Ecke. Sie haben eine große Tasche dabei, in der irgendwelches Zeug ist, dass ich nicht erkennen kann. „Hallo Ladies! Habt ihr eure Zauberstäbe dabei?" sagt Fred leise. Als Antwort, zücken Ruby und ich unsere Zauberstäbe und zaubern Lumos, damit wir etwas mehr sehen können. „Perfekt, dann folgt uns mal bitte!" sagt George und läuft mit seinem Zwillingsbruder voraus. Wir gehen immer wieder durch irgendwelche Gänge, die ich davor noch nie gesehen habe und viele davon scheinen Geheimgänge zu sein. Jetzt schleichen wir aber gerade auf einem normalen Schulgang herum, als auf einmal Mrs. Norris vor uns auftaucht. „Scheiße! Wenn die hier ist, kommt Filch bestimmt auch gleich um die Ecke!" flüstere ich entsetzt. „Na na, Ella, nur nicht solche Kraftausdrücke." Sagt Fred grinsend und zieht mich schnell in eine kleine Nische, in einer Wand. George und Ruby laufen noch ein kurzes Stück weiter und verschwinden dann auch in der Wand. Ich drehe mich um und bin auf einmal so nah bei Fred, dass wir unsere Köpfe anschlagen. „Tschuldi-" murmle ich aber Fred drückt mir einen Finger auf meinen Mund und bedeutet mir, dass ich still sein soll. Das ist auch sehr gut so, denn ein paar Sekunden später, hinkt Filch um die Ecke. Wir halten alle angespannt die Luft an und beobachten, wir er alles ableuchtet. „Naa, hast du jemanden gehört?" fragt er, mit seiner gruseligen Stimme, die Katze. Dann kommt er unserer Wand gefährlich nah, verliert aber wieder, Merlin sei Dank, das Interesse und läuft weiter. „Wahrscheinlich verstecken sie sich weiter vorne." Hören wir ihn noch murmeln, während er sich entfernt. Wir verharren noch eine ganze Weile in der Wand, als Fred mich vorsichtig nach vorne drückt und leise sagt; „Ich denke wir können weitergehen." Also machen wir uns wieder auf den Weg. Jetzt sind wir vor dem Eingang des Astronomieturm's angekommen. „Ah, ihr wollt da hoch!" rufe ich begeistert, denn ich liebe diesen Ort über alles. „Du hast es erfasst." Sagen die Zwillinge grinsend und wir besteigen langsam den Turm. Als wir oben sind, gehen Ruby und ich an das Geländer und schauen in den Himmel. Überall glitzern so viele Sterne und ich stelle mir vor, wie es wohl wäre, dort oben zu sein und hinunter zu schauen. Ich schließe die Augen und sehe alle Planeten unter mir. Wie sie umherschwirren, sich im gleichen Rhythmus bewegen und zwischendrin fliegen ein paar Sternschnuppen vorbei. Auf einmal legt jemand eine Hand auf meine Schulter und ich fahre hoch. „Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken!" sagt Fred beschämt. Ich grinse ihn an. „Schon okay, ich war gerade nur ein bisschen am Träumen." Jetzt grinst auch er. „Ja, das habe ich gesehen. Aber wie wäre es, wenn du dich kurz mal, im Hier und Jetzt, umdrehst und das alles genießt?" fragt er und dreht mich vorsichtig um. Erstaunt schaue ich mich um. Überall sind Marmeladen Gläser aufgestellt, in denen kleine Feuer flackern. Und am Rand vom Geländer liegen ein paar Kissen und Kuscheldecken, auf denen es sich Ruby und George schon bequem gemacht haben. „Wow wie schön!" rufe ich erfreut und lasse mich auch auf einem der weichen Kissen nieder. „Aber das ist noch nicht alles!" sagt George freudig, holt seinen Zauberstab heraus und schnappt sich ein Marmeladenglas. Dann spricht er einen Zauber, mit dem er das Glas um einiges wachsen lässt. Zum Schluss macht Fred noch ein Feuer mit seinem Zauberstab und holt eine Packung Marshmallows. „Soo, jetzt ist fast alles perfekt. Aber nur fast." Sagt George. „Ja genau, perfekt wäre es Ella, wenn du die Sterne verzaubern könntest!" ruft Fred begeistert. Ich schaue die drei skeptisch an, aber auch Ruby sieht mich bittend an. „Komm schon Ella, es ist doch nichts dabei!" sagt sie. „Na gut, ich mach's" erwidere ich und hole meinen Zauberstab heraus. Fred lässt sich jetzt gespannt neben mir nieder und kuschelt sich in seine Decke ein. Ich hebe meinen Zauberstab und sage laut und deutlich den Sternschnuppenzauber auf. Dann plumpse ich auf ein Kissen und schaue dem Spektakel zu, das sich jetzt am Himmel abspielt. Überall stürzen die Sterne, die vorher noch ganz normal an ihrem Platz standen, ab und schießen über den ganzen Himmel. Es sieht wunderschön aus. Ich schaue zu Fred, der wohlmöglich das erste Mal in seinem Leben, mit offenem Mund dasitzt und nicht weiß, was er sagen soll. Ich schnappe mir ein Marshmallow und fange an, es über dem verzauberten Feuer zu braten. Als sich die anderen von dem atemberaubenden Spektakel losreißen können, tun sie es mir gleich und wir sitzen bis um 03:00 Uhr auf dem Astronomieturm, beobachten Sternschnuppen und grillen Marshmallows. Als wir alle vor Müdigkeit fast umfallen, machen wir uns wieder auf den Weg zurück zu den Gemeinschaftsräumen.
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The dreamer and the joker (Fred Weasley FF)
FanfictionDies ist die Liebesgeschichte, auf Umwegen, von einem verträumten und manchmal auch ziemlich ungeschickten Mädchen: Am 30. Mai 1990, änderte sich Ella Lions Leben komplett: Sie muss mit ihrer Mutter nach London ziehen und erfährt kurz darauf, dass s...