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Lizzy
Ich wachte von dem grellen Licht der Sonne auf. Ich stöhnte genervt und drehte mich auf die andere Seite. Ich muss wohl vergessen haben die Rollos runter zu machen. Ich ließ meine Augen geschlossen, aber konnte jetzt schon das heftige Pochen in meinem Kopf spüren. Ich wusste, dass ich heute solche Kopfschmerzen haben würde.

„Guten Morgen", ertönte eine Stimme und ich war mir nicht sicher ob ich die Stimme in meinem Kopf hörte, oder ob tatsächlich gerade von der anderen Seite des Bettes kam.

Ich riss meine Augen auf und mich erblickte ein weiteres, dunkles Paar Augen.

Sofort drehte ich mich wieder auf die andere Seite. „Neeein", stöhnte ich genervt. Gestern war also doch kein Traum. Das alles ist gestern passiert.

„Da freut sich aber einer mich zu sehen." Ich hörte Braden's dunkle Lache und alleine dadurch bekam ich eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Ich drehte mich wieder um. Braden's Haare lagen verteilt auf allen Seiten. Seine dunklen Augen und die kaum ausgeprägten Lachgrübchen, zierten sein Gesicht.

Sobald ich mich hinsetzte, wünschte ich mir, ich hätte es nie getan. Auf mein Kopf scheint jemand mit einem Hammer gehauen zu haben. Ich hielt ihn mit beiden Händen in der Hoffnung es etwas besser unter Kontrolle zu kriegen aber mein Kopf hörte nicht auf zu schmerzen. „Fuck", stöhnte ich.

Braden stand jetzt auch auf, aber ich nahm ihn nur aus den Augenwinkeln wahr. Er ging einmal durch die Tür nur um keine Minute später wieder in mein Zimmer zu kommen.

„Kopfschmerztablette", ergänzte er.

„Oh mein Gott, danke." Ich nahm die Tablette und schluckte sie herunter.

„Du schuldest mir nach gestern etwas." Ich zog eine Augenbraue nach oben.

„Und was?", fragte ich herausfordernd. Er grinste nur vor sich hin und näherte sich immer weiter dem Ausgang.

„Das wirst du schon noch erfahren", entgegnete er. Völlig genervt verdrehte ich die Augen und er ließ mich in meinem Zimmer zurück.

Ich denke, er half meinem Bruder beim Aufräumen. So hilfsbereit wie er war. In Gedanken spielte ich nochmal ab, was gestern passiert ist. Dabei ließ ich den Vorfall mit Ezra weg. Ich versuchte mich nur auf die anderen Dinge zu konzentrieren die passiert sind. Ich habe Braden auf die Schuhe gekotzt. Wow, sehr gut gemacht. Aber er war wirklich lieb. So hätte ich ihn überhaupt nicht eingeschätzt. Aber warum? Wieso hat er auf einmal seine Meinung geändert und wollte mit helfen?

Es war wirklich zu früh um darüber nachzudenken. Mit einem Stöhnen ließ ich mich wieder auf mein Bett fallen.

...

Etwas später abends kamen Jackson's Freunde nochmal. Ich habe sie gar nicht gesehen, dachte Jackson wäre in seinem Zimmer. Daher war es mir noch etwas peinlicher als ich nur in Unterhose und T-Shirt die Treppen nach unten lief.

„Hey", begrüßte ich meinen Ex-Freund, Tristian und Braden, aber versuchte sie so wenig wie möglich zu beachten, in der Hoffnung sie würden mich dann auch nicht sehen. Aber ich meine, ohne Hose rumzulaufen ist tausendmal entspannter als mit. Habe ich Recht? Und vor allem wenn man allein ist- zumindest wenn man es denkt.

Ich lief etwas weiter bis in die Küche und nahm mir ein paar Nudeln und Tomatensauce aus dem Schrank, gab sie in einen Topf und wartete. Durch die kleine Öffnung zum Wohnzimmer beobachtete ich die Jungs.

Ich verstand immer noch nicht wie Ezra der da vorne gerade so ruhig saß, gestern noch mein Freund war. Wie gestern meine ganze Welt zusammengebrochen ist und ich trotzdem hier saß und ihn anstarrte. Ich hätte es nicht erwartet, aber ich habe heute noch nicht einmal geweint. Um ehrlich zu sein, weine ich sehr selten. Gestern habe ich das erste Mal seit ungefähr einem Jahr geweint.

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