Braden
Ich habe wieder die Fassung verloren... Und das vor ihr. Ich fühlte mich nicht mehr wohl in meiner Haut, wollte einfach nur die Zeit zurückdrehen können.Alles was ich heute gemacht habe, spielte sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab. Ich hielt mich an meiner Kommode fest, während ich das Bedürfnis unterdrückte einfach auf irgendetwas einzuschlagen.
Schuldgefühle umgaben mich und drohten mich zu erdrücken.
Ich habe wirklich Scheiße gebaut und sie wird mir das nie verzeihen.
„Fuck"
Meine Stimme hallte in dem leeren Raum immer wieder und ich konnte meine Verzweiflung darin selbst hören.
„Schatz!", konnte ich plötzlich die Stimme meiner Mutter hören.
Nicht das auch noch. Dafür war ich gerade wirklich nicht in der Verfassung.
„Ich habe Blumen gekauft", hörte ich sie sagen.
Ich hielt die Kommode noch krampfartiger fest. Das war gar nicht gut. In dem Spiegel darüber konnte ich meine erbärmliche Gestalt erkennen.
Genau heute vor zwei Jahren ist mein Vater um's Leben gekommen. Wegen einem dämlichen Unfall. So stand es zumindest im Protokoll und das glaubt auch jeder andere.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn so sehr vermissen würde nach zwei Jahren. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich ihn überhaupt vermissen würde. Ich habe meinen Vater gehasst.
„Ich komme nicht mit", gab ich von mir.
„Braden!", rief meine Mutter nach oben.
„Ich werde nicht mitkommen." Ich konnte nicht noch einmal die Fassung verlieren und das vor meiner Mutter.
Ich konnte das heute einfach nicht machen.
Ich hörte noch wie die Tür zuschlug, als meine Mom aus dem Haus verschwand und ich sie alleine zu dem Grab meines Dad's liefen ließ. Es war verdammt Feige von mir. Aber ich konnte mich dem einfach noch nicht stellen.
Ich holte tief Luft und atmete langsam aus, versuchte mich zu beruhigen.
Ich hasste es meine Mom nicht zu unterstützen an so einem Tag. Sie war so traurig nach dem Tod meines Dad's. Ich konnte ihr nicht einmal in die Augen sehen. Und es war die beschissenste Zeit in meinem Leben.
Als ich heute morgen aufgewacht bin hatte ich bereits ein flaues Gefühl im Magen aber als ich Lizzy geweckt habe ist das wieder etwas verschwunden.
Als wir uns durch die Küche gejagt haben, habe ich eigentlich gar nicht mehr daran gedacht das mein Dad heute vor zwei Jahren ums Leben gekommen ist. Ich habe alles ausgeblendet als ich ihre Lache gehört habe.
Dann war ich in der Schule und habe das hässliche Gesicht von Ezra gesehen. Ich dachte an den Tag zuvor. An Lizzy's leeren Blick und wie ihr eine Träne über die Wange gelaufen ist als sie erzählt hat was passiert ist. Ich bin auf diesen dämlichen Deal eingegangen, habe Ezra die ganze Zeit über vertraut aber als ich Lizzy's Geschichte gehört habe hat es mir das Herz gebrochen. Ich konnte sie nicht so sehen.
Ich habe mich bis zur Mittagspause zurückgehalten, dachte wirklich ich hätte mich unter Kontrolle. Aber jedes Mal wenn ich mein Handy entsperrte wurde mir angezeigt das heute ja der 6. Oktober ist. Und ich hasste den 6. Oktober.
Irgendwann habe ich immer mehr die Kontrolle verloren und es kam eins zum anderen. Ich habe Ezra geschlagen.
Ich griff die Kommode noch stärker. Ich musste dringend hier weg. Ich war nicht nur wütend auf Ezra. Am meisten war ich wütend auf mich. Ich hasste mich für das was ich Lizzy angetan habe. Ich hasste mich dafür das sie Angst vor mir haben musste, das ich meine Mom nicht begleiten konnte zu meinem verstorbenen Dad weil ich zu Feige bin, das ich sie nicht einmal in den Arm nehmen konnte weil es zu schwer für mich war.
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reckless passion
RomanceLizzy Ich habe es satt mich von anderen herumschubsen zu lassen. Ich habe es satt meinem Freund gefallen zu wollen. Ich habe es satt so zu tuen als würde alles okay sein und meine Familie mir nicht meine letzten Nerven rauben würde. Braden Sie ist...