Prolog

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Es geht alles schnell. Du hast diesen Tunnelblick und bist nur auf das fokussiert was du tust.

Wenn man lernt ist es anders. Manchmal lenkt man sich selbst ab. Manchmal schweift man mit den Gedanken ab. Genauso wie beim Sport oder wenn man liest. Manchmal kann man es nicht verhindern.

Aber das ist der einzige Moment in dem alle Gedanken wie ausgelöscht sind.

Du siehst das Ziel und du schwitzt. Deine Hände zittern. Aber selbst das ist nur nebensächlich. Du bekommst es erst mit wenn du versucht die schwarze Skimaske nach unten zu ziehen und es schwerer als sonst ist weil deine Hände so schwitzig sind.

Und dann bist du eine andere Person. Du schlüpfst in eine Rolle, bist wie ausgewechselt. Und du fühlst dich sicherer als vorher. Als ob dir keiner etwas antuen könnte. Die Maske ist wie ein Schutzschild.

Mit einer Waffe im Hosenbund läufst du in das Gebäude und dann bemerkst du kaum wie rutschig die Hände sind. Du weißt was zu tun ist und du machst es.

Es ist als ob du Alkohol getrunken hast und dann eine Präsentation halten musst. Irgendwie stehst du völlig neben dir aber am Ende schaffst du es irgendwie und es fühlt sich gut an.

Es geht schnell aber wenn man daran zurück denkt kommt es dir vor wie ein paar Stunden. Du prägst dir den ängstlichen Blick des Angestellten ein wenn du ihm die Waffe gegen den Kopf drückst. Es ist eine Mischung aus schlechtem Gewissen und Überlegenheit. Du prägst dir ein wie er die Kasse öffnet und wie dir die Geldbündel in die Hand gedrückt werden.

Und erst dann werden diese Glücksgefühle ausgelöst. Du fängst an zu grinsen wenn du das Geld in einen kleinen Plastikbeutel steckst und es fühlt sich an gerade im Lotto gewonnen zu haben. Es ist nicht so viel wie beim Lotto aber so stelle ich mir das Gefühl vor. Das Gefühl gewonnen zu haben. 

Kurz darauf stiegen wir auch in den Wagen, wie benebelt durch das Adrenalin. Ich konnte das Herz in meinen Ohren klopfen hören. Mein Puls war auf 180 und als ich mir die schwarze Maske vom Gesicht zog, lachte ich einfach nur. Es war besser als irgendein Drogentrip. Denn keine Droge hätte mich so fühlen lassen können und gleichzeitig so glücklich machen.

Ich konnte nichtmal Blaulicht sehen, als wir über den Highway fuhren. Die Geschwindigkeit nicht einmal höher als sonst.

Ich war immer noch benebelt, starrte aus dem Fenster. Niemand hätte mir wirklich etwas antuen können in diesem Zustand. Zumindest hätte ich keine Angst gehabt. Ich fühlte mich frei und unbesiegbar. Ich fühlte mich stark, auch wenn meine Hände immer noch zitterten und mir Schweiß den Rücken runterlief.

Das Gefühl überwog, löschte all die restlichen Gedanken.

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