Jessica stand direkt hinter ihr und hatte ihre Freundin nach scheinbar langer Suche, wohl endlich gefunden. Ihre Muskeln entspannten sich direkt, als sie die sanfte Stimme ihrer Freundin hörte.
„Tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin. Aber es war einfach zu viel.", gab Clara ihrer Freundin zu verstehen und hatte den Blick weiter auf die Weite vor ihr gerichtet. Auch Jessicas Blick war auf das weite Meer vor ihnen gerichtet und es dauerte einen Moment bevor sie Clara eine Antwort gab.
„Ich hab dich ja jetzt gefunden. Aber bitte mach das nie wieder. Ich hab mir echt Sorgen gemacht." Jessica trat zwei Schritte nach vorne und drehte sich zu Clara, so dass sie ihrer Freundin direkt in ihr tränenverschmiertes Gesicht blicken konnte.
„Es tut mir leid.", seufzte Clara erneut ihrer Freundin zu.
„Aber nicht nur ich hab mir Sorgen gemacht..." Jessica stoppte, um scheinbar die richtigen Worte zu finden, während Clara ihrer Freundin einen leicht irritierten Blick zuwarf und die Stirn etwas runzelte.
„Ich hab da jemanden mitgebracht, der sich auch Sorgen macht.", versuchte Jessica ihr zu erklären und deutete mit ihrem Blick über Claras Schulter.
Sie fuhr mit dem Kopf herum und versuchte Jessicas Blick zu folgen. Unweit von ihr hatte sich Patrick bereits in den Sand gesetzt und blickte besorgt zu ihr herüber.
Claras Kopf schnellte zurück zu ihrer Freundin und sie starrte Jess mit entsetztem Blick an.
„Ist das dein Ernst?! Du hast ihn mitgebracht?!" Claras brüchiges Herz nahm an Fahrt auf.
Jessica knetete sich die Finger und wirkte dabei etwas unsicher. „Er ging nach dem letzten Lied direkt von der Bühne. Hat noch nicht mal eine Zugabe gespielt und kam direkt auf mich zu, um nach dir zu fragen...", Jessica machte eine kurze Pause.
„Er hatte wohl mitbekommen, dass du einfach gegangen bist und wollte wissen wo du hin bist. Er scheint sehr besorgt und wollte wissen ob es dir gut geht. Ich hab ihm gesagt, dass du einfach aufgestanden und gegangen bist, ohne etwas zu sagen. Wir haben uns dann zusammen auf die Suche nach dir gemacht und dich ja jetzt -Gott sei Dank- gefunden."
Clara schwieg und wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Wieso machte er sich Sorgen um sie? Er kannte sie doch überhaupt nicht.
„Darf ich ihn herholen?", fragte Jessica vorsichtig, nachdem Clara wieder den Blick auf die gleichmäßigen Wellen vor sich gerichtet hatte.
„Und was soll ich mit ihm reden? Er kennt mich doch eigentlich gar nicht."
„Sag ihm wenigstens wie es dir geht. Dann denke ich ist er beruhigt. Ich glaube er macht sich Vorwürfe, dass es dir seinetwegen schlecht geht und du abgehauen bist.", erwiderte Jessica, legte ihre Hand an Claras Oberarm und übte leichten Druck aus.
Clara war verunsichert. Sie wusste doch gar nicht was sie mit ihm reden sollte, als sie schlussendlich ihrer Freundin zur Bestätigung zunickte.
Jessica machte einen Satz und verschwand hinter ihr. Sie selbst hatte den Horizont weiterhin fixiert und ließ das Rauschen der Wellen tief in ihr Inneres dringen. -Was für ein abstruser Tag...-, dachte Clara und atmete die Meeresluft tief ein.
„Hey...", hörte Clara es leise hinter sich und sie spürte, wie ihre Muskeln sich langsam wieder anspannten. Ihr brüchiges Herz hatte bereits eine Oktave höhergeschlagen, als sie ihrer Freundin die Bestätigung gab, mit Patrick reden zu wollen.
„How are you?", fragte Patrick sie und er musste unmittelbar hinter ihr gestanden haben.
Clara atmete die Meeresluft nochmals tief ein und wieder aus, bevor sie sich zu ihm umdrehte.
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Safe Hands - Wie weit der Wind dich trägt...
Fanfiction**TRIGGERWARNUNG** In dieser Geschichte geht es um den Verlust eines jungen Menschen. Solltest du davon betroffen sein, wird empfohlen, diese Geschichte nicht zu lesen. --- Clara Larson steht als Mutter eines 3-jährigen Sohnes mit beiden Beinen fes...