Clara hatte es endlich geschafft, die letzten Recherchen zu erledigen, während Patrick sich weiter angeregt mit Hannelore am Verkaufstresen unterhalten und dabei noch einen Kaffee getrunken hatte. Als sie auf die Beiden zukam, strahlte Patrick sie schon begeistert an.
„Was ist?", wollte Clara wissen.
„Ich hab dir bei meiner neuen Freundin Hannelore soeben einen Nebenjob besorgt!", strahlte Patrick sie förmlich an und zwinkerte der alten Dame zu.
Clara riss die schockiert die Augen auf, unfähig etwas zu erwidern.
„Du kannst morgen schon anfangen! Ist das nicht toll?"
Patrick schien sich unglaublich zu freuen und legte einen Arm um Claras Schulter, um seiner Begeisterung mehr Ausdruck zu verleihen. Hannelore nickte ihm begeistert zu. Clara hingegen fehlten die Worte und sie stand mit offenem Mund vor den Beiden.
„Weißt du Clara, ich bin schon echt alt und könnte tatsächlich Unterstützung gebrauchen. Patrick hat erzählt, dass du auf der Suche nach einem Nebenjob bist. Das kommt mir gerade recht. Wenn du willst kannst du gerne ab morgen anfangen.", strahlte Hannelore sie an.
Clara nickte nur beklommen und nahm Patricks Arm von ihrer Schulter. Ganz plötzlich verschwand dieses blöde Kribbeln in ihrem Bauch und sie merkte, wie sich langsam Wut in ihr breit machte. Dennoch versuchte sie freundlich und höflich zu bleiben und hoffte, dass Hannelore ihr nichts anmerkte. Sie war von dem Angebot überrumpelt worden und hatte in diesem Moment keine Möglichkeit, sich irgendwie da rauszuwinden. Ja sie liebte die Bücherkiste und sie war auch gerne hier. Dennoch wollte sie selbst entscheiden, wann und wo sie einen Nebenjob annehmen möchte. Patrick war eindeutig zu weit gegangen und hatte sie in Bedrängnis gebracht. Clara war sauer auf ihn, da er einfach über ihren Kopf hinweg entschieden hatte, wann und wo sie arbeiten sollte.
„Danke.", war das Einzige was Clara in diesem Moment hervorbringen konnte und schenkte Hannelore ein verzerrtes Lächeln. Patrick würdigte sie keines Blickes. Sie hatte die Befürchtung, dass sie vor Hannelore ausflippen könnte, sollte sie ihm jetzt Beachtung schenken.
„Wann könntest du morgen hier sein?", fragte Hannelore freudig nach.
„Du... ich... ich muss nochmal los. Können wir später telefonieren? Ich ruf dich an ok?" Clara drehte sich ohne sich zu verabschieden um und verließ schnellen Schrittes die Buchhandlung. Als sie auf der Straße stand, atmete sie tief ein und schnaufte durch. -Wie hat er, ohne mich mit einzubeziehen, einfach über mich entscheiden können?!- Clara war sichtlich sauer über sein Handeln.
„Hey alles ok?", hörte sie Patrick hinter sich fragen. Clara drehte sich mit zusammengekniffenen Augen zu ihm um.
„Ob alles ok ist?!", funkelte sie ihn wütend an und Patrick wirkte sichtlich verwundert über ihre Reaktion. Damit hatte er scheinbar nicht gerechnet.
„Du entscheidest einfach über meinen Kopf hinweg, wann und wo ich zu arbeiten habe? Ist das dein Ernst?!" Ihre Augen glühten vor Wut.
„Oh.. ich dachte du liebst den Laden?", fragte Patrick verunsichert und rieb sich dabei im Nacken.
„Das tue ich auch. Dennoch hast du nicht zu entscheiden ob ich da arbeite oder nicht!"
„Aber du hast doch selbst gesagt, dass du einen Nebenjob brauchst. Ich wollte dir nur dabei helfen."
„Und ich habe dir gesagt, dass ich VIELLEICHT auf dein Angebot zurückkommen werde!!", schrie sie ihn schon fast an und betonte das vielleicht, sodass Patrick verstehen konnte, auf was sie hinauswollte.
„Ich habe nicht gesagt, dass du mir sofort... hier und jetzt... einen Job besorgen sollst! Jetzt bin ich gezwungen ihn anzunehmen!"
„I'm sorry. Ich wusste nicht, dass dich das so aus der Fassung bringt. Du kannst doch immer noch absagen. Ich... wollte nur helfen." Patrick hob beschwichtigend seine Hände.
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Safe Hands - Wie weit der Wind dich trägt...
Fanfiction**TRIGGERWARNUNG** In dieser Geschichte geht es um den Verlust eines jungen Menschen. Solltest du davon betroffen sein, wird empfohlen, diese Geschichte nicht zu lesen. --- Clara Larson steht als Mutter eines 3-jährigen Sohnes mit beiden Beinen fes...