- Kapitel 12 -

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„Moin...", grüßte der fremde Mann kaum hörbar, lief an Clara vorbei und weiter den Strand entlang, während er den Hundeball immer wieder weit weg von sich warf und der Hund diesen freudig apportierte.

Clara nickte ihm nur zu und spürte, wie ihre Muskeln erneut angespannt waren. Als dieser schon einige Meter weitergelaufen war, prustete Clara die Luft, die sie zuvor tief eingesogen hatte, mit einem Mal aus sich heraus und fing leise an zu lachen. Sie musste über sich selbst lachen.

„Ich werd scheinbar wirklich verrückt.", bestätigte sie sich das bereits zuvor Gesagte nochmals.

-Ich hab sie echt nicht mehr alle-, dachte Clara innerlich, hatte dabei noch ein leichtes Schmunzeln im Gesicht und schüttelte mit dem Kopf. Scheinbar hatte der Traum sie komplett aufgewühlt und sie entschied sich, wieder zurück zum Bungalow zu gehen, um mit ihrer Freundin zu frühstücken. Vielleicht würde Jessica es ja schaffen, sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. -Wie verrückt doch dieser Morgen bereits war...- dachte Clara und fragte sich, was der heutige Tag wohl noch alles zu bieten hatte. Und schon dachte sie wieder daran, dass sie heute zum ersten Mal seit langer Zeit, wieder unter viele Menschen gehen würde. Sie brauchte Jessicas Anwesenheit jetzt mehr denn je und so setzte sie ihren Rückweg mit immer schneller werdenden Schritten fort.

Als Clara am Bungalow ankam und zur Tür hineintrat, war es noch sehr ruhig gewesen. Scheinbar hatte Jessica immer noch geschlafen und den Schlaf auch bitter nötig gehabt. Clara entschied sich, ihre Freundin noch etwas Ruhe zu gönnen und in der Zeit bereits den Kaffee aufzusetzen und den Frühstückstisch zu decken.

Es hatte noch ungefähr eine halbe Stunde gedauert bis Jessica es schaffte, sich scheinbar mit Mühe und Not aus dem Bett zu kämpfen. Mit zerzaustem Haar und müdem Blick saß sie an dem gemachten Tisch und nippte mehrmals am frisch gebrühten Kaffee. Clara beobachtete ihre Freundin und schmunzelte, als Jessica ihren ganzen Körper streckte.

„Na du Schlafmütze?", lächelte Clara ihrer Freundin zu.

Jessica hingegen warf ihr nur einen leicht genervten Blick zu.

„Warum bist du überhaupt schon wach und so fit?", stellte sie Clara eine Gegenfrage und gähnte kurz darauf, um ihrer immer noch bestehenden Müdigkeit mehr Ausdruck zu verleihen.

„Ich hab ziemlich schlecht geschlafen und mal wieder einen dieser Träume gehabt. Er war wieder so real. Ich hatte das Gefühl, als wäre Finn wirklich hier. Als würde er tatsächlich am Strand spielen. Und vor allem war es echt komisch, dass Maja auch in dem Traum vorkam. Finn hatte mit ihr am Strand gespielt.", erklärte Clara den doch so absurden Traum ihrer Freundin.

„Maja?" Jessica zog eine Augenbraue nach oben. Scheinbar konnte sie Claras Worten noch nicht richtig folgen.

„Ja, Patricks Hund... Ich weiß das klingt total bescheuert. Keine Ahnung warum sie in dem Traum vorgekommen ist." Clara machte eine kurze Pause und überlegte kurz, ob sie die für sie verrückte Situation am Strand ebenfalls ihrer Freundin erzählen sollte und entschied sich letztendlich dafür.

„Und vorhin bin ich dann an den Strand gegangen und wollte den Sonnenaufgang beobachten... Da kam dann plötzlich so ein Hund auf mich zugerannt und der Besitzer hinterher. Jess ich glaub ich werd echt verrückt. Ich hab im ersten Moment echt gedacht, dass es tatsächlich Patrick wäre. Aber natürlich war er es nicht. Das ist doch total verrückt." Und mit einem Mal überkam Clara wieder ein Gefühl mit dem sie in diesem Moment nicht gerechnet hatte, als sie das Erlebte nochmal Revue passieren ließ.

Ein Hauch von Enttäuschung.

„Patrick? Hier in Börgerende? Das wäre aber ein echt großer Zufall.", belächelte Jessica mit müden Augen ihre Freundin.

Safe Hands - Wie weit der Wind dich trägt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt