LUNA
Estrella und ich halfen gerade im Dorf bei der Reperatur einiger Fenster, als Luca und Carla ins Dorf gerannt kamen. Estella hatte sich in einen Affen verwandelt und kletterte nach oben, während ich ihr mit meinen Flugkünsten half. Ich flog die Glasscheiben nach oben und Estrella machte sie fest, während sie sich mit ihrem langen Schwanz an einer Regenrinne festhielt.
"Luna! Estrella! Kommt sofort mit nach Hause! Wir müssen etwas besprechen!", rief Carla uns zu, worauf ich Estrella verwirrt ansah. Was mussten wir denn besprechen? War etwas mit Papá passiert? "Es ist nichts mit Papá, Luna! Mach dir keine Sorgen!" Ich lächelte meine große Schwester an.
"Na gut, wir kommen!", stimmte ich zu und flog zurück auf den Boden, Estrella kletterte ebenfalls runter und verwandelte sich dann zurück in ihr normales Ich. Sie sah die Frau an, der wir gerade mit ihrem Fenster geholfen hatten.
"Wir sind bald wieder da!", rief sie ihr zu, als sie neugierig den Kopf aus der Tür steckte, aber bevor sie etwas erwidern konnte, rannten wir mit Carla und Luca zurück zu Casita.
"Sind alle anderen zuhause?", fragte Luca, ich zuckte die Schultern.
"Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass Luisa bei Sachen im Dorf helfen wollte, aber ich bin mir nicht sicher", antwortete ich, worauf Carla Luca ansah.
"Geh du schon einmal mit den Kleinen zu Casita und trommel alle zusammen, die du finden kannst. Ich gehe Luisa holen", sagte sie und bog dann in eine kleine Gasse ein, während wir zurück zu Casita liefen. Luca versammelte alle unsere Cousins und Cousinen in Carlas Zimmer, sodass wir nur noch einige Minuten auf Carla und Luisa warten mussten. Carla schloss die Tür hinter sich, bevor wir uns alle in einen kleinen Kreis setzten.
"Was ist denn los? Wieso macht ihr alle so einen Stress?", fragte Camilo nach und zog verwirrt eine Augenbraue hoch.
"Ja, genau! Ich muss Abuela mit den Blumen helfen!", erwiderte Isabela und warf sich ihre schwarzen, langen Haare zurück.
"Kannst du auch gleich, aber das hier ist wichtig! Ihr wisst ja, dass das Dorf ausgeraubt wurde und alle deswegen Papá verdächtigen, aber er war es nicht! Luca und ich haben die wahren Diebe und ihr Versteck gerade eben gefunden und wir wollen sie aufhalten! Wir brauchen dabei aber eure Hilfe!", erklärte Carla.
"Kommt tío Bruno dann wieder aus den Wänden?", fragte Dolores, doch als sie alle ansahen, schlug sie sich die Hände vor den Mund. "Oh, das hätte ich nicht sagen dürfen! Hm!"
"Sekunde mal! Tío Bruno ist noch hier und lebt in den Wänden?", fragte Camilo verwirrt nach.
"Ja, ist er, aber das sagt ihr keinem, ja? Er will nicht mehr rauskommen, um noch mehr Ärger zu vermeiden und genau deswegen müssen wir diese Diebe auch stellen!", antwortete Carla.
"Können wir ihn dann nicht besuchen gehen?", fragte Mirabel nach, aber meine Schwester schüttelte den Kopf.
"Nein, er will nicht, dass jemand davon weiß. Wir bekommen ihn nur da raus, wenn wir die Diebe aufhalten", erwiderte sie.
"Ok, was können wir tun?", fragte Luisa nach.
"Jeder von euch bekommt eine Aufgabe", begann Luca. "Dolores, Luna und du müsst die Diebe übermorgen im Wald ausfindig machen. Da wollen sie im Dorf zuschlagen und auf dem Rückweg werden wir sie schnappen. Ihr zwei müsst sie ausfindig machen und uns genau mitteilen, wo sie sind. Camilo, du verwandelst dich in einen von ihnen und nimmst dir ein Pferd. Stell dich ihnen genau in den Weg, mit etwas Glück erschrecken sie sich und schlagen eine andere Richtung ein. Luisa, du müsstest ihnen auch diesen Weg verbarrikadieren, am besten mit einem großen Baum. Und du, Isabela, musst einige Lianen erschaffen, die es ihnen unmöglich machen, weiter in den Wald zu reiten. Wir müssen sie zu den Bergen treiben, damit wir sie in eine Höhle sperren können. Da müsstest du dann auch einen Stein davorschieben, Luisa. Und Estrella, du müsstest dich in einen Jaguar verwandeln und die Diebe damit einschüchtern. Ich erschrecke sie mit einer selbstgebastelten Maske und mit genug Glück, werfen die Pferde sie vor Schreck ab und sie müssen zu Fuß gehen."
"Und was ist mit mir?", fragte Mirabel nach. "Ich habe keine Gabe! Wie kann ich helfen?" Carla und Luca sahen sich kurz an, bevor Luca sie anlächelte.
"Du hilfst mir, ja? Wir verstecken uns in den Büschen und erschrecken die Pferde", erklärte er, sie nickte.
"Ja, das machen wir!", stimmte sie schnell zu.
"Und was machst du, Carla?", fragte Isabela skeptisch nach. "Uns zusehen?"
"Nein, auf keinen Fall, Isa. Ich werde mir ein Schwert aus der Schmiede leihen und die Diebe damit einschüchtern. Ich werde ihre Gedanken lesen und rausfinden, wo sie die Sachen versteckt haben, wenn sie es uns nicht sagen wollen", erklärte meine große Schwester und sah uns an. "Kriegt ihr das alle hin? Für die Familie und das Dorf?" Wir alle nickten.
"Ja, natürlich! Wenn tío Bruno sich dann wieder zu uns traut und wir ihm helfen können, dann machen wir das!", stimmte Luisa zu und klopfte ihr auf den Rücken, worauf Carla nach vorne fiel und sie anlächelte.
"Danke, Luisa", meinte sie. "Dann kriegen wir auch unsere Kerze zurück. Wir müssen die Diebe nur ihren Raubzug durchziehen lassen und dann können wir sie verfolgen."
"Gut, dann machen wir das", beschloss Isabela.
"Wieso will tío Bruno eigentlich nicht, dass wir wissen, wo er ist?", fragte Camilo verwirrt nach. "Ich weiß ja nicht, was er glaubt, aber abgesehen von Abuela glaubt keiner hier an seine Schuld!"
"Ich weiß, aber er will die Familie einfach glücklich machen, indem er wegbleibt. Er ist der Meinung, dass so alle glücklicher werden. Ihr dürft das aber keinem sagen, ja? Nicht mal euren Eltern oder meiner Mutter! Wir müssen das alles heimlich durchziehen!", antwortete sie. "Wir kriegen das hin, oder?"
"Na klar! Wir schaffen das!", stimmte Luisa schnell zu. "Wir bekommen unsere Sachen und tío Bruno zurück, da bin ich mir sicher! Für die Familie Madrigal war bisher doch noch nichts zu schwer, oder?"___________________________________
Ein etwas kürzeres Kapitel, hoffe ihr könnt es mir verzeihen😅. Was haltet ihr von dem Plan? Habt ihr Vorschläge für einen besseren oder glaubt ihr, dass er klappt? Und was genau hat Carla wohl mit dem Schwert vor? Lasst gerne wieder Kommentare und Feedback da🥰!
Cassy
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Ich brauche dich, Bruno 5 - Verzweifelte Hoffnung
FanficEin Jahr nachdem Carla aus Medellín zurückkehrt, erhält sie einen Brief von Luca. Dieser wird nach Encanto zurückkehren und hat vor, auch dort zu wohnen, um bei ihr sein zu können. Es scheint so, als sei das Glück perfekt, doch dann hat Bruno einen...