Vamp Zone 《1》

95. Biss

Vanessa

Es war dunkel, aber immer wieder schlug ich unruhig die Augen auf. Ich konnte doch sonst auch, wann immer und wo immer ich wollte, schlafen.

Genervt drehte ich mich um. Maro lag auf dem Rücken neben mir. Er hatte, seit wir in einem Bett schliefen, immer darauf geachtet, mich nicht zu berühren. Er war einfach so gut. Unsicher hob ich eine Hand und strich über seinen Oberarm. Leise grummelte er und legte den Kopf auf die andere Seite. Sein Hals. Tat ich ihm weh?

Leise erhob ich mich und legte meinen Oberkörper auf seinem Oberarm ab. Sanft legte ich meine Lippen an seine Halsbeuge und küsste ihn sanft. Meine Hand legte sich wie automatisch auf seine Brust und strich über den Stoff. Ich liebte ihn. So sehr. Und er blieb dennoch auf höflichem Abstand. Leise rutschte ich noch etwas näher und schmiegte auch meine Beine an seine. Langsam legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und atmete seinen Geruch ein.

Sein Herzschlag war so viel langsamer als meiner. Sein Atem auch. Mein Körper war auch immer noch warm. Ich hatte Eric zwar das Buch gebracht, aber er wurde nicht schlau aus den Informationen und dem Verhalten meines Körpers.

„Vanessa?", murmelte Maro und tastete nach meinem Körper. Seine Hand traf auf meine Hüfte. „Was machst du?", fragte er verschlafen. Wieder küsste ich seinen Hals und er erschauderte. „Hast du Hunger?", fragte er leise. Ich nickte langsam. Maro seufzte und legte seinen Kopf weiter zur Seite. Also beugte ich mich vor. Seine Hand legte sich an meinen Nacken. „Danke, dass du gefragt hast", sagte er leise und legte den Arm unter mir um meinen Körper. Ich hörte und fühlte, wie er schluckte.

Mein Mund füllt sich mit seinem Blut und gierig schluckte ich es hinunter. Ich hatte es mir deutlich ekliger vorgestellt, aber es schmeckte sogar erstaunlich gut.

Jedes Mal bisher wurde mein Kopf seltsam schwer und mir wurde leicht schummerig. Als hätte ich zu viel Alkohol getrunken. Aber heute nicht. Stattdessen schoss Wärme durch meinen Körper. Ich wimmerte leise und presste mich fester an ihn. Meine Finger krallten sich kurz in sein Shirt und schienen dann zu entscheiden, dass es nicht genug war. Also fuhren sie unter sein Shirt und tasteten über seine Haut. Maro keuchte leise und sein Griff in meinen Haaren wurde fester. „Vanessa", kam es überfordert über seine Lippen. Ich wusste, dass ich fester zu gebissen hatte, aber ich konnte mich nicht wieder lösen und mein Körper weigerte sich aus dieser Position zu bewegen.

Mein rechtes Bein legte sich über seins und umklammerte es. Wieder hörte ich, wie Maro leise keuchte. Diesmal vibrierte sein Brustkorb unter mir. „Vani", wisperte er leise und strich über meinen Rücken. Ich erschauderte kurz und biss wieder fester zu. Maro stöhnte schmerzverzerrt auf. Sofort fuhr ich zurück und sah ihn schwer atmend an. „Es tut mir leid", wimmerte ich und sah besorgt auf seinen Hals. Maro legte eine Hand an meine Wange und drehte mein Gesicht so, dass ich ihn ansehen musste. „Ist okay. Ich weiß, dass du mir nicht absichtlich weh tust", sagte er leise und streichelte meine Haut. Kurz verlor ich mich in seinen Augen. Sie waren so unglaublich tief und warm. „Maro", wisperte ich. „Darf ich ...", stammelte ich und beugte mich etwas vor. „Darf ich dich küssen?", flüsterte ich. Maro sah mich kurz nur starr an. Ich hatte ihn ständig vor mir gesehen. Seine Lippen auf meinen gefühlt. Nach dem Unfall war das, das einzige, woran ich mich geklammert hatte. Ich wollte es wieder fühlen, aber seit ich wach war, hatte er es nicht zugelassen.

Er sah mich immer noch starr an. Also beugte ich mich noch etwas weiter vor.

Maro räusperte sich und setzte sich ruckartig auf. Ich quietschte leise und rollte von ihm herunter. Dann sah ich ihn verwirrt an. „Tut mir leid", sagte er leise und stand auf. Wo wollte er hin?

Er fuhr sich kurz durch die Haare und verließ dann das Zimmer. Ich blinzelte perplex und starrte ihm nach. War das sein Ernst? „Maro", winselte ich leise und rollte mich dann in der Decke ein.