93. Was zum Teufel?

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Risa

„Atayo, das hat keinen Zweck", sagte Eric und setzte sich auf einen der Stühle an dem Wohnzimmertisch. Mein Bruder senkte seine Hand und ließ Sorin los. Sofort lief dieser aus dem Wohnzimmer und man hörte, wie er die Treppe hoch sprintete.

Eric seufzte und griff sanft nach Jons Arm. Er zog einen Stuhl heran und fing an, seinen Kopf zu untersuchen. Ran rief: „Euer Ernst? Risa hat uns Hinweise geliefert und wir lassen das alles fallen?" Moe schnalzte mit der Zunge und ging zum Sofa, um sich dort fallen zulassen und sagte dann: „Wir hängen nicht alle an deinem kleinen Albino." Ran sah ihn giftig an und fauchte: „Er ist kein Albino und grade von dir hätte ich erwartet, dass er dir etwas bedeutet. So oft, wie du ihn anfassen musst." Moe kicherte leise und lehnte sich zurück. „Moe, das ist jetzt wirklich mal ernst. Ich verstehe Ran. Aber Ran, du musst auch verstehen, dass es nicht so einfach ist, wenn Sorin nichts zugibt", murrte Eric und tastete Jon ab. Dieser zischte auf und wehrte seine Hände ab. Überrascht sah Eric ihn an.

Atayo erwiderte: „Ich stimme Eric zu. Wir haben nichts, wenn Sorin nichts sagt. Aber wir haben Risa und Jon zurück und es ist jetzt wichtig, dass wir die bei uns behalten, die bei uns sind." „Ach, du Scheiße", rief Eric. Ich sah, wie Kenneth zusammen fuhr. Dann schaute ich zu Jon. Eric hatte ihm Kenneths Shirt über den Kopf gezogen und starrte jetzt schockiert auf Jons entstellten Körper. Ran schnaubte wütend und fuhr Kenneth an: „Was ist das für ein kranker Scheiß!" Er schien auch auf ihn losgehen zu wollen, aber Jon packte sein Shirt und murmelte: „Er kann nichts dafür. Er hat uns doch erst daraus geholt." Kenneth wich dennoch zurück, mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck. „Was hat dieser Psycho mit dir gemacht?", fragte Atayo jetzt auch. Atayo nannte jemanden einen Psycho. Jon sah an sich herunter und löste die Tapes und Verbände. „Er brauchte Testmaterial. Und wenn er Haut brauchte, hat er sie rausgeschnitten. Wenn er Fleisch brauchte, dasselbe. Blut, hat er es abgenommen. Zähne. Wenn er wissen wollte, wie viel wir aushalten, hat er es getestet. Mich geschlagen, gefoltert. Schmerzen, Kälte, Hitze", murmelte er und wurde immer leiser.

Atayo sah zu mir. „Du auch?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Ich war nicht lang genug da. Er hat mir nur, glaube ich, den Arm gebrochen", erwiderte ich. Sofort sah Eric auf. „Kümmere dich um Jon", befahl ich ihm. Meinem Arm würde es schon noch gut gehen.

„Ich gehe schlafen. Es war wirklich sehr anstrengend", sagte ich und wand mich zum Gehen. „Ich sollte auch nach Hause", sagte Kenneth leise und flüchtete aus dem Wohnzimmer. Jon sah ihm belustigt nach. „Ich habe ihm gesagt, dass er hier nicht sein will", murmelte er. Eric lachte leise und kümmerte sich um Jons Wunden.

„Ich komme nach", rief Jon mir noch hinterher. Ich nickte nur kurz und ging dann die Treppe nach oben.

„Risa", rief Maro. Ich sah auf und erkannte nur noch, wie er auf mich zustürmte, dann drückte sich mein Gesicht in seine Brust. Seine starken Arme schlossen sich um meinen schmalen Körper. „Maro", erwiderte ich und drückte ihn sanft weg, um wieder Luft zu bekommen.

Vamp Zone 《1》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt