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-"And when you're needing your space to do some navigating, I'll be here patiently waiting to see what you find." -

- Jason Mraz

POV; Kai

Hektisch stieg ich aus meinem Auto aus, um an Julians Haustür zu joggen.
Wir haben ausgemacht, dass ich ihn heute zum Training mitnehme. Das machen wir öfters, weil er auf dem Weg wohnt, da ist das immer ganz praktisch.
An sich gar kein Problem, aber ich habe etwas die Zeit übersehen.
Wir sind wirklich spät, deswegen müssen wir uns beeilen.
Ich klingelte, bevor mir mein bester Freund die Tür öffnete. Er sah etwas erschöpft aus, aber versuchte sich sein bestes Fake Lächeln aufzusetzen.
„Hey!" schlug er mir ein, und wollte direkt zu meinem Auto laufen.
Ich hielt ihn aber davon ab, indem ich ihn am Oberarm zurückzog und festhielt.
Verwirrt starrte er mich an.
Ich musterte sein Gesicht. Er sah so kaputt aus, und ich weiß nicht warum oder was passiert ist.
Er hatte tiefliegende Augenringe, trockene Lippen, verstrubbelte Haare und wenn ich das richtig sehe sogar gerötete Augen. Hatte er wirklich geweint?
Besorgnis kam in mir hoch.
Schon seit leverkusen kenne ich ihn.
Damals sind wir zusammen zu dem gleichen Verein gewechselt, weil wir nicht ohne einander konnten.
Das hört sich jetzt im Nachhinein vielleicht echt kitschig an, aber es ist wirklich so.
Inzwischen könnte ich behaupten, dass wir beide uns glaube ich relativ wohl fühlen beim BVB.
Ich schüttelte meine Gedanken weg, und widmete mich wieder der ‚jetzt Situation'.
Momentan bin ich wirklich ein richtiger Tagträumer.
„Was ist denn mit dir passiert? Wie siehst du aus?" fragte ich etwas überfordert.
Er blickte mich etwas unschlüssig an, und seufzte kurz.
„Es ist alles okay. Lass uns da vielleicht ein anderes mal drüber reden." winkte er etwas ab. Nein, so einfach kommt er jetzt nicht weg.
„Es ist alles andere als okay, ich sehe es doch. Was ist denn passiert?" fragte ich wieder nach.
Er legte kurz seine Hände auf meine Schultern.
„Wir sind spät." erinnerte er mich, worauf wir tatsächlich zum Auto sprinteten.
Ich werde ihn da später drauf ansprechen, das ist sicher. Trotzdem lasse ich ihm jetzt etwas Zeit sich zu sammeln.
Vielleicht geht es ihm ja nach dem Training besser.
Auch, wenn er sagt, dass wohl alles okay sei, merke ich deutlich, dass es das eben nicht ist. Wir vertrauen uns blind.
Ich weiß einfach genau wie er tickt.
Ich weiß wie er redet, wie er seine Emotionen zeigt, und wie es ihm wirklich geht.
Um das nicht zu erkennen, ist er mir viel zu wichtig.
Die Autofahrt war wirklich etwas unangenehm, weil niemand redete.
Ich glaube trotzdem, dass es besser so war, weil er anscheinend seine Ruhe haben wollte, die ich ihm dann auch gewähren lies.

Als wir am Trainingsplatz angekommen waren, begrüßten uns unsere freunde.
Wir haben eine freundesgruppe zwischen Jule, Mo, Marius, Marco und Mir.
Das soll aber nicht heißen, dass ich die anderen nicht mag. Mit den 4 verstehe ich mich einfach am besten.
„was ist dir denn über die Leber gelaufen?" Stellte Marco ihm die Frage etwas belustigt, worauf er nur ein Schulterzucken als Antwort bekam, und dann schnell merkte, dass es eigentlich gar nicht witzig ist.
Marcos Blick schweifte fragend zu mir aber ich schüttelte ebenfalls nur den Kopf.
Wenn ich wüsste was los wäre, würde ich ihn beschützen. Für ihn da sein.
Einfach, dass es ihm besser geht.
Er hat ja nicht mal was gesagt, aber diese Mimik die er hat, diese spürende Trauer und Wut, einfach alles.
Wir stehen uns so nahe, dass ich genau merke wenn etwas nicht stimmt.
„Jo alles gut Bro?" harkte Mo nach, der sich anscheinend auch sorgen macht.
„Es ist alles okay, bitte lasst mich in Ruhe." erklärte er uns leicht genervt sogar.
„Aber wenn du so aussiehst, geht das schwer. Erzähl doch einfach." bittete ihn marius, worauf er direkt seufzend den Kopf schüttelte.
„Wie sehe ich denn aus?" fragte mein bester Freund in die Runde.
Er sieht immer gut aus, keine Frage, aber man sieht ihm einfach an, dass nicht alles okay mit ihm ist.
„Scheisse siehst du aus." antwortete Marco knapp.
Ich ballte meine hände unauffällig zu Fäusten zusammen. Wie kann er sowas einer Person, der es sichtlich schlecht geht, ins Gesicht sagen?
Alleine an dem Gesichtsaudruck von Jule, konnte ich erkennen, dass er verletzt war.
Er hat doch sowieso schon so viele selbstzweifel.
Ich legte einen Arm um seine Schulter, um ihn irgendwie zu beschützen.
Ich weiß selbst nicht warum, aber ich will einfach. Er verdient nur das beste.
„Er sieht nicht scheisse aus. Er sieht einfach nur erschöpft aus. Niemals würde er scheisse aussehen, das geht gar nicht." verteidigte ich ihn etwas, wobei sich tatsächlich ein ganz ganz leichtes Grinsen auf Jules Lippen schlich.
Die anderen schauten etwas verdattert, aber entschieden sich dann, die Sache erstmal ruhen zu lassen.

you were good to me || bravertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt