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"I am thinking of you in my sleepless solitude tonight, if it's wrong to love you then my heart just won't let me be right."

- Mariah Carey

Erschrocken zuckte ich auf. Warum ist er auch noch wach, und was genau macht er jetzt neben mir?
„hey..ich bin's nur" hauchte er sanft.
Ist ja nicht so, dass ich die Berührung nicht mag, aber die ganze Situation ist unerwartet.
„alter hast du mich erschrocken!" hielt ich schwer atmend die Hand auf mein Herz.
Er lachte kurz auf.
„Warum bist du denn noch wach?" fragte ich ihn direkt. Verwirrt schaute er mich an.
„Das selbe könnte ich dich fragen, oder?" hob er seine Augenbraue an.
Scheisse, seit wann sieht er so gut aus?
„Keine Ahnung, ich konnte eben nicht schlafen. Was war's bei dir?" versuchte ich möglichst gelassen zu antworten.
„Ja, ich auch nicht." lachte er leise.
Jetzt war stille. Um die Situation nicht unangenehm zu machen, nahm ich mir einen Schluck aus meinem Glas Wasser.
Er beobachtete jede einzelne Bewegung von mir. Ist ja fast gruselig, vorallem weil es Nacht ist. Ich unterbrach die stille:
„Wieso guckst du so?"
Er zuckte mit den Schultern.
„Wieso nicht?"
Ich trank noch den letzten Schluck aus, und wollte wieder hoch gehen, als ich seine Stimme hörte.

„bleib bei mir, bitte." hielt er mich auf.
Ich drehte mich langsam um, nur um ihn beschämt an der Küchentheke angelehnt zu sehen. Warum ist das so niedlich?
„warum?" fragte ich dreist nach.
Manchmal ärgere ich mich über mich selbst. Es ist doch zu erkennen, dass ihm die Situation peinlich ist. Warum muss ich immer Salz in die Wunde streuen?
„ehm..also..du kannst auch wieder gehen, alles gut." flüsterte er immernoch peinlich berührt. Ich will doch gar nicht gehen.
Ich fühle mich bei ihm so wohl..
„Nein, liebend gerne bleibe ich bei dir. Ich wollte nur wissen warum." kam ich auf ihn zu.
„Naja...also..seit Luise weg ist, habe ich keine Nähe mehr zu anderen. Du bist eine Person, der ich vertrauen kann. Ich benötige diese Nähe einfach. Vielleicht kannst du neben mir schlafen?" stammelte er vor sich hin. Auch, wenn es dunkel ist, weiß ich, dass seine Wangen rot sind. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass er so nähebedürftig ist, aber irgendwie ist das ziemlich süß. Er ist mein bester Freund, also warum sollte ich jetzt nein sagen?
„Klar, kein Problem." lächelte ich ihn sanft an. Er marschierte auf das Sofa zu, aber diesmal hielt ich ihn auf.
„Komm doch hoch, da ist es gemütlicher." zog ich ihn an seiner Hand zurück.
Er nickte, und folgte mir nach oben.

Ich breitete eine Decke über uns aus, bevor ich dicht an ihn ran rückte.
Er lag mit dem Rücken zu mir, weshalb ich meine Hände vor seinem Bauch verschränkte, und ihn somit „festhielt".
Zufrieden seufzte er auf. Es ist so schön zu sehen, wie gut ihn meine Berührungen fühlen lassen.
Langsam drehte er sich wieder in meine Richtung.
Er bewegte sich aber nicht.
„Komm her, jule." zog ich ihn auf meine Brust. Er nuschelte irgendetwas unverständliches, aber was es war, war mir in dem Moment wirklich egal.
Auch, wenn das alles von seiner Seite aus kam, kann ich nicht leugnen dass ich diese Nähe nicht genauso sehr genieße wie er. Mir tut das ja auch gut.
Seit einem Jahr habe ich schon keine Freundin mehr, da fehlt mir sowas auch.
„Danke, dass du das alles für mich machst." murmelte er an meine Brust.
„klar doch. Mir tut das hier alles doch auch gut." flüsterte ich.
Er erhob seinen Kopf, und blickte mir direkt in die Augen.
„Wirklich?" fragte er etwas ungläubig nach. Ich nickte.
Ein riesiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Schon wieder verspürt mein Bauch dieses komische Gefühl, wie es vorhin schon war.
Wenn ich bloß wissen würde, was das ist?
„Du bist so die einzige Person, mit der ich über alles reden kann. Niemand anderem habe ich das anvertraut, nicht mal ein Punkt von den einigen.." teilte er mir mit.
Es ist so wunderschön, zu wissen, dass ich seine Vertrauensperson bin. Ich hatte für kurze Zeit daran gezweifelt, aber spätestens jetzt hat er mich vom Gegenteil überzeugt.
„Das bedeutet mir echt viel, jule." bedankte ich mich einfühlsam.
Er murrte zufrieden, während ich langsam über seinen Rücken strich.
„Du hast meinen Pulli an, stimmt's?" grinste er.
„Ja, ist das schlimm?" fragte ich perplex.
Er meinte doch vorhin, dass ich darf, oder hab ich mich irgendwie verhört?
„Nein, auf gar keinen Fall."
„Warum hast du dann so gefragt?"
„Ich habe nicht diesen wohligen Geruch von dir entnehmen können."
Mir wurde warm ums Herz. Vorhin habe ich noch darüber geredet, dass es mir genauso geht..
Trotzdem lachte ich kurz etwas auf.
„Wir sollten schlafen gehen, jetzt wirklich." erinnerte ich ihn.
„Wird gemacht, Chef!" kicherte er, worauf ich kurz danach einstieg.
Lange Zeit war wieder stille, aber sie war nicht unangenehm. Sie war schön.
Ich weiß, dass er noch nicht schläft, und anscheinend weiß er, dass ich auch noch wach bin.
„Du bist übrigens..auch der wichtigste mensch in meinem Leben." griff er den Satz von mir vorhin auf. Stimmt, das hatte ich gesagt, und ich bleibe auch dabei. Wenn, dann hat sich das heute nur noch verstärkt.
„du bist süß." murmelte ich.
Er grinste, bevor er sich noch näher an mich schmuste.
Mit ihm auf mir, driftete ich in einen traumlosen Schlaf ab..

you were good to me || bravertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt