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"Baby it's you. You're the one I love, You're the one I need, You're the only one I see."

- Beyoncé

Jetzt lag er da. In meinen Armen. Es ist das passiert, was ich mir schon allzu lange gewünscht habe. Endlich haben wir uns geküsst. Es war so wunderschön, aber trotzdem so kurz. Am liebsten würde ich unsere Lippen gleich nochmal vereinen..
„du schläfst heute hier." forderte er mich auf, was ich mit einem grinsenden Nicken bestätigte.
Nie wieder möchte ich ihn los lassen.
Ich weiß jetzt, dass er mich auch liebt, und das ist ein wirklich unbeschreibliches Gefühl.
Er stieg von meinem Schoß auf, um sich etwas zu trinken zu holen. Ich folgte ihm direkt. Immer noch sieht er ziemlich verheult aus, aber das stört mich nicht. In meinen Augen sieht er sowieso immer viel gut aus. Leise schlich ich mich von hinten an, und legte liebevoll meine Arme um ihn. Meinen Kopf ruhte ich auf seiner Schulter.
Er erschrak kurz, aber grinste dann.
„Wenn du wüsstest, was das in mir auslöst.." murmelte er vor sich hin, während er immer wieder einen Schluck Wasser zu sich nahm.
„Ach, ja?" drehte ich ihn um. Sofort trafen sich unsere Augen wieder. Jedoch waren wir zu schüchtern, um uns nochmal zu küssen. Er ist sowieso noch nicht mein Freund. Keine Ahnung was er jetzt für mich ist.
Freundschaft + ? Irgendwie auch komisch. Also ich könnte mich defintiv an seine Lippen auf meinen gewöhnen.
„willst du kuscheln?" änderte er das Thema, als er mich förmlich mit sich zu seinem Bett zog. Ich konnte nicht mal mehr zustimmen. Meine Meinung wäre da sowieso egal gewesen.
Er deckte uns direkt zu, und legte seinen Kopf auf meinem Brustkorb ab.
Zufrieden lachte ich auf. So kann das ab jetzt immer sein. Ich liebe seine Nähe.
„Also..ich will das alles langsam angehen, ja?" fing er an zu erklären.. „auch, wenn ich dir zu 100% vertraue, möchte ich einfach nicht alles auf einmal machen, weißt du? Ich will einfach die Zeit mit dir in vollen Zügen genießen und nichts überstürzen, harvy."
„klar, damit habe ich kein problem. Ich werde warten solange du willst." bestätigte ich ihm. Er schmuste sich darauf nur noch enger an mich.
„sind wir..zusammen?" schob ich fragend hinterher. Unsicher schaute ich ihn an.
Jetzt grade meine er noch, dass er nichts überstürzen will, und ich komme direkt mit so einer Frage um die Ecke. Das ist vielleicht echt etwas ungeeignet.
„hm, also..ich würde mir halt Zeit lassen, ja? Das heißt, dass ich nichts den andern sagen würde und das zwischen uns noch nicht fest ist. Trotzdem weißt du, dass ich dich...liebe" lies er mich wissen.
„darf ich dich trotzdem anfassen?" hauchte ich ihm einen Kuss auf den Kopf.
„wann immer du willst, aber ich will wie gesagt nichts überstürzen" teilte er mir mit. Alleine der Gedanke, dass er mich genauso liebt wie ich ihn, lässt mich Schmetterlinge im Bauch fühlen.
Dass ich ihn anfassen darf, lässt mich auch nicht kalt. Bei dem Gedanken muss ich aber eher schmunzeln. Schon viel zu oft habe ich bestimmte Szenarien in meinem Kopf abgespielt...
Themawechsel.

Meine Hand ging jetzt auch wieder an seine Haare, um sie durchzukraulen.
„Du kannst das am besten" seufze er wohlig. Sophia hat auch immer gesagt, dass ich das anscheinend gut kann, aber an sie will ich grade gar nicht denken. Viel zu sehr möchte ich den Moment mit dem blondhaarigen genießen.
„Ich kann halt alles am besten" antwortete ich mit deutlich hörbarer Ironie. Trotzdem schaute er mich schmunzelnd von unten an.
„alles? Bist du dir sicher?" fragte er wissend.
„Naja, das musst du selbst herausfinden" flüsterte ich schon fast. Etwas erschrocken von meiner Aussage riss er die Augen auf. Ich weiß selbst nicht woher mein Selbstvertrauen auf einmal her kommt. Normalerweise war er immer der dominantere. Ich erinnere mich noch an die halsküsse im Mannschaftsbus.
Gott, war das heiss.

Als er meinem Gesicht näher kam, übernahm er schnell wieder die Oberhand. Sofort war ich ihm verfallen. Ist ja klar, dass das bei mir nicht lange stand hält. Mein Kinn umfasste er wieder mit Zeigefinger und Daumen. Erst jetzt vielen mir wieder sowohl diese unglaublich heißen Ringe auf, als auch seine ausgeprägten Adern.
Fuck. Er muss aufhören, sonst endet das wahrscheinlich anders und schneller als er will.
Sanft hauchte er mir einen kaum spürbaren Kuss auf die Lippen, wovon sich direkt eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper ausbreitete. Rau lachte er mich an, als er wieder zu meinem Hals gehen wollte, ich ihn aber stoppte.
Ja, ich bin selbst verwirrt, aber anders werde ich mich sicherlich nicht beherrschen können.
„Wie war das mit dem ‚langsam angehen' ?" griff ich seine Aussage von vorhin auf, worauf er nur gespielt genervt seine Augen verrollte.
„wir müssen es ja nicht so weit kommen lassen. Entspann dich einfach." erklärte er mir. Wie soll ich mich bitte entspannen, wenn dieser unglaublich heiße Mann mir grade gefährlich nah ist?
„Lass mich einfach machen." wisperte er noch, bevor er dann wieder zurück zu meinem Hals ging. Er hauchte sanfte Küsse auf ihn. Alleine das macht mich verrückt. Gequält unterdrückte ich mir jegliche Geräusche. Er macht nichtmal großartig was, und trotzdem reagiere ich so..
Ich konnte mich noch kontrollieren, aber als er dann an der einen Stelle saugte, war es um mich geschehen. Etwas zu laut stöhnte ich auf. Fuck, ist mir das unangenehm. Stolz grinste er mich an.
„so ist das also?" erkundigte er sich, mit seiner einen Augenbraue angehoben.
„Sorry." entschuldigte ich mich beschämt.
Ähnlich wie beim letzten Mal, als er mir so nah war, schüttelte er den Kopf.
„Wir hatten das schonmal...entschuldige dich für sowas nicht. Ich liebe es zu sehen, was ich für eine Auswirkung auf dich habe. Deine Laute sind wie Musik in meinen Ohren." teilte er mir wieder mit. Ich nickte verstehend.
„das wird ein Knutschfleck werden" deutete er auf die Stelle an meinem Hals, wo er grade dran gesaugt hatte. „Ich muss ja mein Revier markieren."
„Idiot" beleidigte ich ihn kichernd.
„Solange ich dein Idiot bin, nehme ich das gerne in Kauf." zwinkerte er mir zu.
Zufrieden küsste ich noch mehrmals seinen Kopf, bis wir in ein angenehmes schweigen verfielen. Klar, sowas kann wirklich unangenehm sein, aber mit ihm war es das nicht. Ganz im Gegenteil. Ich kann für uns beide sprechen, wenn ich sage, dass wir beide die Ruhe genießen.
So richtig einordnen kann ich meine Gefühle momentan auch nicht. Natürlich liebe ich ihn, aber will nichts überstürzen. Am liebsten würde ich ihn vor allen küssen, nur um zu zeigen, dass er mir gehört. Aber das ist eben nicht so einfach.
Ich muss akzeptieren, dass er noch nicht bereit ist, und das tue ich auch.
Irgendwann wird er bereit sein, mit mir zusammen zu sein. Das momentan ist eher...naja..eine sehr tiefe Freundschaft mit vielen Berührungen. Bei uns blieb es schließlich bei dem einen Kuss unter Tränen. Danach kam nix mehr.
Es war besonders mit ihm.
Am liebsten würde ich ihn Tag und Nacht durchküssen, aber dafür ist es wirklich noch zu früh. Ich glaube, dass dieser gefühlvolle Kuss einfach das ganze ‚eis' gebrochen hat, und definitiv gezeigt hat, wie sehr wir uns beide lieben.
So viel Erleichterung, Unsicherheit und vor allem Liebe steckte da drinnen.

„gehen wir schlafen?" unterbrach ich das schweigen. Keine Reaktion.
„hey..schläfst du schon, Juli?" flüsterte ich sanft. Wieder keine Reaktion.
Okay, anscheinend ist er wirklich eingeschlafen. Auf meiner Brust.
Mich beruhigt es ihn so nah bei mir zu haben. Er gibt mir ein Gefühl von Sicherheit. Egal was passiert, wenn er bei mir ist, ist alles gut.
„Ich..liebe dich auch." wisperte ich fast unhörbar. Abgesehen davon, dass er sowieso schlafen war. Vielleicht hat er es trotzdem tief im inneren gehört.
Ich strich noch weiter durch seine blonden Haare, bis ich selbst irgendwann einschlief.

-

„hey Bro, du hast mir gestern gar nicht mehr geschrieben?" begrüßte mich Marius, als ich mit Jule auf dem Platz lief.
Fuck. Ja, das habe ich wirklich vergessen. Wir haben unsere Zeit aber definitiv besser genutzt. Niemals hätte ich mir gestern so viel erhofft. Mein Ziel war es, herauszufinden was ihn bedrückt und mit ihm dann dadrüber zu reden, aber es ist so viel mehr passiert. Irgendwie ist es witzig zu sehen, dass Marius davon keinen blassen Schimmer hat.
„Oh fuck, habs vergessen." entschuldigte ich mich halbwegs ehrlich bei ihm.
„Worüber wolltet ihr denn schreiben?" unterbrach uns Jule von der Seite.
„Ich wollte wissen wie es dir geht, bzw. Ob es dir besser geht." erklärte er Jule.
„Achso. Ja, ja das tut es. Definitiv." bestätigte Jule nur.
„Echt, wie hast du das denn geschafft, Kai?" fragte er mich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Manchmal ist er echt versaut, und denkt tatsächlich, dass ich und Jule schon tausendmal gevögelt haben...kompletter Schwachsinn. Zumindest momentan noch kompletter Schwachsinn. Das kann bald alles ganz anders aussehen, aber wir wollen es ja sowieso langsam angehen lassen.
„er hat bei mir gepennt." lächelte mich Jule an. Ich erwiderte den sanften Blick, bis ich jetzt auch das Staunen von Marius sah.
„okay...lass uns lieber Trainieren." lenkte er ab.
„junge wir hatten keinen sex" stellte ich fest, während ich ihm auf die Schulter klopfte.
„Naja, wenn du meinst." schweifte sein Blick zu meinem Hals.. „das sieht mir aber anders aus, havertz."
„Man kann sich ja etwas rum probieren, oder? Ist ja nicht schlimm, Wolf" verteidige ich mich gekonnt. Lachend schüttelte er den Kopf.

„wilde Nacht gehabt?" stupste mich Mo von der Seite an, mit Blick auf den allzu deutlichen Knutschfleck an meinem Hals.
Warum musste Jule das auch so deutlich machen?
Stimmt, er wollte sein ‚Revier markieren'.
„nope." bestätigte ich ihm. Auch wenn es jeder denkt, hatten jule und ich nicht miteinander geschlafen. Es blieb auch nur bei einem einzigen Kuss.
„sieht aber anders aus. Wer war die glückliche?" zwinkerte er mich an.
Oh Gott, ist das unangenehm. Was soll ich denn jetzt sagen? Jule kam mir genau in dem Moment entgegen, und antwortete Stumpf:
„Ich"
Mo's Blick war unbeschreiblich. Seine Augen waren so groß geöffnet, wie es wohl geht.
„Ihr miteinander?" fragte er uns immer noch verwirrt.
„wir haben nicht gevögelt, Mo. Keine Sorge. Kai hat aber bei mir gepennt." antwortete Jule selbstsicher. Niemals hätte ich den Mut das so offen zu sagen. Schon vorhin bei dem Gespräch mit Marius war mir das mehr als unangenehm.
„warum dann der Knutschfleck?" deutete er verdutzt mit seinem Finger auf meinen Hals.
„Warum nicht?" entgegnete Jule wieder so selbstbewusst.
Mo zuckte mit den Schultern, bis er sich wieder dem Training widmete.
„Keine Knutschflecke mehr!" ermahnte ich Jule.
„Das sagst du jetzt. Aber wenn es dann tatsächlich kurz davor ist, wirst du mich auch nicht hindern." entgegnete er grinsend.
„Man Jule. Weißt du wie peinlich das grad war mit Mo und Marius?" erklärte ich ihm. Er lachte nur. Auch, wenn ich eigentlich keine Lust auf Lachen hatte, musste ich einfach. Die Art und Weise wie seine süßen Grübchen zum Vorschein kommen, wenn er glücklich ist, lässt mein Herz einfach schmelzen.
„Ich greife dir doch immer unter die Arme. Du musst das denen nicht erklären, das mache ich schon." Umarmte er mich liebevoll. Zufrieden schloss ich meine Augen und genoss den Moment. Bei ihm fühle ich mich so wohl.


Tut mir leid, dass das Kapitel so langweilig war!:( hoffentlich hat es euch trotzdem etwas gefallen!!<3
❤️‍🩹🤭

you were good to me || bravertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt