"These fancy things will never come in between. You're part of my entity, here for infinity."
-Rihanna
Von meinem Wecker wurde ich geweckt.
Als ich das Gewicht auf meiner Brust spürte, merkte ich, dass Jule immer noch auf mir lag. Er ist nicht vom klingeln aufgewacht, was gut ist. Er sollte ruhig noch etwas schlafen.
Er sieht so friedlich aus.
Alles in seinem Gesicht wirkt so gelassen, so schön..
Diese weichen blonden Haare, seine vollen schmolllippen, die langen Wimpern, die wunderschöne Nase...
Ich muss wirklich aufhören so von ihm zu schwärmen, aber er ist einfach perfekt.
Sanft strich ich ihm seine verstrubbelten Strähnen aus dem Gesicht. Er schlug direkt verwirrt die Augen auf.
„na." begrüßte ich ihn. Ich weiß, dass er ein Morgenmuffel war, weswegen man ihn Frühs lieber alleine lassen soll, Bzw. nicht mit ihm reden soll, aber eine Begrüßung ist noch drinnen.
„guten Morgen" begann er sich zu strecken. „War gemütlich auf dir."
Ich lächelte ihn liebevoll an, bevor ich ihn wieder an mich zog. Ich kann und will einfach nicht genug von ihm haben.
Jetzt saß er wieder auf meinem Schoß.
„Wir haben noch etwas Zeit." lies ich ihn wissen, während ich über seinen rücken strich.
Er nickte nur, und drückte sich noch fester an mich. Es ist so, als würde er mich nie mehr los lassen wollen, aber mir geht es tatsächlich genauso.
„ich liebe deinen Geruch" flüsterte er in meine halsbeuge.
Ich erinnerte mich an gestern Abend zurück. Keine Ahnung, aber die Art wie er flüstert erinnert mich daran.
Es war unglaublich. Auch, wenn kein Kuss gefallen ist, war es so besonders. Noch nie waren wir uns so nah, noch nie. Ich habe es sehr genossen, und ich hoffe er auch. Ich habe Gefühle für ihn, das habe ich mir gestern Nacht schon eingestanden, aber ich kann's ihm nicht sagen. Viel zu wertvoll ist mir die Freundschaft zwischen uns, die ich niemals beenden möchte. Für immer möchte ich ihn in meinem Leben haben.
Und da ist es sogar egal, ob er als mein bester, oder fester Freund eine Rolle spielt. Hauptsache er ist bei mir.
Aber, wenn er das ganze nicht ernst meinen würde, hätte er mich nicht so angefasst, oder? Ihm fällt es doch eben so schwer sich zu öffnen.
Fuck, schon wieder mache ich mir Tausende Gedanken dadrüber.
„über was denkst du nach, hm?" löste er sich aus der Position, und schaute mich stattdessen an. Seine Augen strahlen wieder so viel Anerkennung, freude, aber auch wieder diese gewisse Angst aus.
Irgendwo, ganz klein in ihm, ist da noch was, was ihm Angst macht. Drauf ansprechen tue ich ihn jetzt nicht, stattdessen antwortete ich lieber auf seine Frage:
„Über gestern Abend"
Seine Augen begannen wieder so magisch zu glänzen. Ich liebe es.
„Hats dir denn gefallen?" fragte er mich offen.
„wenn du wüsstest, juli" schnaubte ich lachend. Er grinste aber nur wissend.
Ich zog ihn wieder an mich. Es ist so warm und geborgen bei ihm.
„wenn du wüsstest..." murmelte ich vor mich hin, wobei ich mehrmals seine Stirn küsste.
„Ich weiß schon" wisperte er sanft.
„Woher denn?" fragte ich verwirrt nach.
„Ich habe doch genau das selbe gefühlt, harvy" erzählte er mir lächelnd.
War es wirklich auch so krass für ihn?
Ich meine, er hat nicht auf einmal aufgestöhnt. Gott, ich muss aufpassen nicht direkt wieder rot zu werden.
Manchmal habe ich meine Emotionen, Gedanken und Gefühle einfach nicht unter Kontrolle. Mein Körper macht was er will. Hätte jule sich gestern nicht dagegen entschieden, hätte ich ihn wahrscheinlich sogar geküsst.
Im Endeffekt glaube ich aber, dass jetzt alles so richtig ist, wie es ist.Es ist so anders zwischen uns, seit gestern Abend. Nicht im schlechten Sinne, aber einfach anders. Ich glaube, ich spreche für beide, wenn ich sage, dass da eine gewisse Spannung zwischen uns ist. Klar, sind wir beste Freunde, aber ich zumindest habe das Bedürfnis ihm nahe zu sein.
„Komm, lass uns gehen" strich ich sanft über seine Hand. Er saß noch neben mir im Auto, auf dem Beifahrersitz, aber wir waren am Trainingsplatz angekommen.
„Danke, dass es dich gibt. Du wirst mir immer die Welt bedeuten, ja? Nur, dass du Bescheid weißt." lächelte er mich an.
Mein Herz schmilzt bei der Aussage, aber irgendwie bekomme ich Angst.
Was hat das zu bedeuten? Normalerweise sagt er mir sowas nie, einfach so zwischen Tür und Angel.
„Du mir auch." lies ich ihn zögerlich wissen. Verwirrt schaute er mich an.
„Alles gut?" erkundigte er sich besorgt.
„Ja. Die aussage kam nur bisschen aus dem nichts, aber ist so unglaublich süß." erklärte ich ihm. Ohne etwas zu sagen, stiegen wir aus. Ich dachte eigentlich, dass wir das jetzt so stehen lassen und zum Training laufen, bis ich von Jule an der Hüfte gepackt wurde. Langsam zog er mich an sich ran, und hauchte einen liebevollen Kuss auf meine Stirn.
Kurz danach schloss ich ihn in meine Arme. In seinen Armen fühle ich mich so sicher, wie sonst nirgendwo.
„Du tust mir gut" flüsterte ich an seine halsbeuge. Ich musste einfach die Wahrheit aussprechen. Er muss wissen, dass er mir die Welt bedeutet.
„Du mir auch, harvy" löste er sich langsam von mir.
„Ach du scheisse!" sah uns Mats geschockt an. Er stand direkt neben uns, wie konnten wir ihn nicht bemerken?
„Ich wusste, dass da was läuft! Wie lange geht das schon?" grinste er über alle Ecken.
„Mats, da läuft nichts. Ganz ruhig, du kennst uns doch. Du weißt, dass wir uns schon immer sehr nah waren." erklärte der blonde. Ich war zu überfordert, um irgendwie das Wort zu ergreifen.
Die Situation ist einfach unangenehm.
„Naja, sonst würdet ihr euch nicht so anschauen...ihr seht aus wie ein frisch verliebtes Paar. Ich will gar nicht wissen, was da noch so gelaufen ist..." verzog er das Gesicht. Röte stieg mir in die Wangen. Fuck, da ist doch nichtmal was richtiges gelaufen, oder? Klar, gestern Abend, aber das war nichtmal ein Kuss.
Warum werde ich aber so rot?
„Brauchst du ja auch nicht" antwortete Jule nur selbstsicher, bevor er mich wieder an sich zog, um unauffällig mein Gesicht zu verdecken.
Ich bin ihm so dankbar. Er hat immer eine Lösung.
„Er ist weg" sagte er kurz.
„Danke, dass du mein Gesicht verdeckt hast." bedankte ich mich.
Er schmunzelte.
„Kein Problem, aber sowas muss dir doch nicht peinlich sein." zwinkerte er mich an, was erstaunlicherweise sogar gut aussah, auch, wenn er es wahrscheinlich ironisch meinte.
„Man Jule, die Situation war einfach unglaublich komisch" protestierte ich.
„Da geb ich dir recht..komm, lass uns gehen." Zog er mich an meiner Hand mit aufs Feld.Die ganze Zeit lag mein Blick auf dem blondhaarigen, während ich trainierte.
Er sah so konzentriert aus. Ich bin so stolz auf ihn. Langsam aber sicher bekommt er wieder seine alte Form zurück. Er verdient das wirklich, bei diesem großen Talent.
„Soll ich dich morgen mitnehmen?" fragte ich ihn, als wir zur umkleide liefen.
„Brauchst du nicht, aber danke." sagte er dumpf. Ganz ohne Emotionen.
Was ist mit ihm los?
Geht es ihm nicht gut?
„ist alles okay?" packte ich meine Tasche zusammen.. „Du wirkst so abwesend und emotionslos."
Selbst von sich verwirrt zuckte er mit den Schultern.
„Keine Ahnung, ist schon alles gut." teilte er mir mit, wieder ohne irgendwelche Gefühle. Seit wann ist er so kühl geworden?
„Tschüss!" lies er die Mannschaft inklusive mir alleine in der umkleide, und fuhr nachhause.
„Was hast du denn mit dem gemacht?" Erkundigte sich Mo.
Wenn ich doch selbst wüsste, warum er sich so verhält..das ist alles so komisch und plötzlich.
„Ich hab gar nichts gemacht. Ich weiß auch nicht, was los ist." antwortete ich, bevor ich schnellstmöglich auch versuchte nachhause zu gelangen.
Ich möchte in mein Bett. Schlafen.
Drüber nachdenken, was los sein könnte.
Auch, wenn er sagt, dass alles okay ist, ist es das meistens nicht. Alleine seine Mimik sagt alles aus.
Aber warum?
Ist es wegen mir?
Sind wir zu weit gegangen?
Warum kann ich auch nicht einfach mal die Finger von ihm lassen?
Ist das so schwer? - ja, das ist es.
Natürlich ist es das, wenn du übermäßig verliebt in deinen ‚besten freund' bist.
Ich könnte mich selbst Ohrfeigen, aber entschied mich dafür ihn anzurufen.
Es klingelte einige Male, aber er lehnte ab. Fuck. Was hab ich bloß gemacht?
Vielleicht war ich ja auch gar nicht der Auslöser, aber wer denn sonst, oder was denn sonst? Ich fühle mich so schlecht, für was auch immer ich gemacht habe.
‚geht es dir gut?? Ich mache mir Sorgen.' tippte ich in mein Handy ein und schickte es ab. Erschöpft fuhr ich nachhause.Ich nahm mir eine kalte Dusche, und zog mir seinen Pulli an.
Ja, ich besitze ihn immer noch.
Ich möchte so gerne bei ihm sein, aber kann nicht. Der Pulli hilft mir vielleicht ihn wenigstens etwas bei mir zu haben.
Der wohlige Duft von ihm ist noch gut auf dem Pulli zu riechen. Sein Parfüm und sein Eigengeruch, das war die perfekte Mischung, glaube ich. Auch wenn sich das vielleicht komisch anhört, aber dieser Geruch gibt mir das Gefühl, dass ich nicht alleine bin.
Ich möchte ihm eigentlich Zeit lassen, doch die Sehnsucht nach ihm ist jetzt schon zu groß.
Wie soll ich das aushalten? Und wie kann er von jetzt auf gleich so kühl sein?
Mein Handy vibrierte. Sofort schaute ich nach, wer mir geschrieben hatte.
‚juli🐧❤️🩹' hatte mir geschrieben. Ja, so habe ich ihn eingespeichert.
Das ist aber schon länger so.
Wenn ich mich nicht täusche, hat er mich seit gestern auch ‚harvy🦅❤️🩹' eingespeichert.
‚Es ist alles gut, ich bin einfach müde. Wir sehen uns morgen beim Training.' schrieb er. Sorry, aber das kann ich ihm einfach nicht glauben. Er weiß, dass er mit mir über alles reden kann..irgendwie verletzt es mich, dass er das genau jetzt nicht tut, auch wenn es mich eigentlich nicht verletzen sollte.
‚wenn du meinst. Gute Nacht..<3' schickte ich noch ab.
Sofort erkannte ich zwei blaue Haken.
‚gute nacht'
Das war alles, was er noch schrieb.
Ich habs versaut. Ich weiß zwar nicht wie, aber ich habs einfach versaut.
Erst jetzt merkte ich, wie vereinzelte Tränen über meine Wangen liefen.
Warum ist das Leben so kompliziert?es tut mir leid, aber ein bisschen Drama muss auch mal sein🤭😮
Armer Kai!☹️
Hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.:(❤️
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you were good to me || bravertz ff
FanfictionBravertz, das Duo das jeder kennt. Die beiden die eigentlich so unzertrennlich scheinen. Aber ist das wirklich so? Und wie innig ist ihre Freundschaft überhaupt? Es steckt so viel mehr dahinter, als das was man vor den Kameras sieht. [alles ist frei...