you were good to me || bravertz ff

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-"Before the day I met you, life was so unkind. But you're the key to my peace of mind."-

- Aretha Franklin

Durch das schrille Geräusch meines Weckers wachte ich auf. Ich habe meinen Wecker heute schon so oft gehört, aber habe immer auf „schlummern" gedrückt.
Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es 12 Uhr war. Eigentlich stehe ich immer relativ früh auf, da ist 12 Uhr schon recht spät.
Trotzdem noch genug Zeit, um mich fürs Training um 13 Uhr fertig zu machen...hoffe ich zumindest.
Müde stand ich auf, und putzte mir erstmal meine Zähne.
Der Blick in den Spiegel, schockierte mich etwas, aber das tut es jeden Morgen.
Frühs sehe ich immer so verwildert aus.

Wird heute ein guter Tag?
Wie geht es Jule?
Soll ich ihn heute überhaupt holen?
Schon so „früh" am Morgen hatte ich einige Gedanken im Kopf.
Ich schnappte mir mein Handy, und rief Jule an, während ich Milch zu meinem Müsli dazu gab.
„Hi" begrüßte er mich mit einer undefinierbaren Stimmlage.
Irgendwie war sie rau.
„Hey, soll ich dich gleich holen oder fährst du selbst?" fragte ich direkt.
Ich meine, das war ja der Grund warum ich anrufen wollte.
Gestern war er ja echt schlecht drauf, seitdem haben wir nicht mehr gesprochen.
„Wenn's dir keine Probleme bereitet kannst du mich gerne mitnehmen" antwortete er, und erst jetzt fiel mir das leichte Zittern in seiner Stimme auf.
Nach dem Satz hörte ich auch noch ein leises schniefen.
Fuck, hat er geweint? Oder hat er nur Schnupfen?
„Nein, ich hole dich gerne. Hast du Schnupfen?" zögerte ich erst zu fragen, entschied mich dann aber doch dazu.
„Naja nicht so eigentlich. Aber egal, wir sehen uns, ja?" verabschiedete er sich schnell, nachdem er direkt nach dem Satz auflag, ohne dass ich mich noch verabschieden konnte.
Was war bloß los mit ihm?
Gott, wenn er geweint hat, dann muss es ihm echt schlecht gehen. Noch nie habe ich ihn weinen gesehen, und eigentlich will ich es auch nicht.

Als ich alles soweit gepackt hatte, fuhr ich los, und hielt wieder bei Jules Haustür.
Ich wollte klingeln, aber merkte wie die Tür kurz davor schon aufging.
„Hey" schlug ich ihm ein.
„Na" antwortete er halbwegs motiviert.
Wir blieben kurz voreinander stehen, wobei ich wieder sein Gesicht analysierte.
Es kann gut sein, dass er geweint hat.
Seine Augenringe sind immernoch sehr extrem, aber das kann auch nur Zufall sein.
Ich schaute ihm tief in die Augen.
Noch nie wirklich ist mir aufgefallen, wie schön sie waren.
Augen zeigen so viel, und in seinen konnte ich Angst und Unsicherheit erkennen. Aber vor was?
Ich unterbrach den Augenkontakt, weil wir dringend los mussten.
Ich habe vielleicht doch diese eine Stunde Zeit unterschätzt.
„Ach Kai, du bist immer so spät. Nächstes mal müssen wir bestimmt extra runden laufen, ich sag's dir" meckerte er, während er sich auf den beifahrersitz niederlies.
„Tut mir leid, nächstes mal komme ich früher." schlug ich meine Hand auf seinen Oberschenkel, aber das eher freundschaftlich. Er grinste mich an.
Dieses Lächeln ist das schönste was es gibt. Wenn er lacht, bin ich glücklich.

Warum rede ich so über meinen besten Freund? Ist das wirklich noch normal?

„Hey, bist du heute besser drauf?" begrüßte Marco uns, wobei die Frage aber an jule gestellt war, dachte ich zumindest.
„Kommt mal alle etwas runter." antwortete Jule nur. Schon wieder ist diese negative Aura zu spüren.
Die Stimmung ist direkt angespannt.
„Und du?" fragte jetzt auch Marco mich.
„Ich? Warum?" deutete ich verwundert mit meinem Zeigefinger auf mich.
„Du hast gestern nicht mehr mitgezockt." erinnerte er mich.
Warum musste er das jetzt vor Jule sagen? Ich habe meinen besten Freund  doch gestern sogar noch gefragt, und extra nicht in die Gruppe geschrieben.
Er weiß ja, dass ich normalerweise dabei gewesen wäre. Dass er der Grund war..damit hätte er warscheinlich nicht gerechnet.
„Du warst nicht dabei?" schaute mich Jule diesmal auch verwirrt an.
Ich nickte kurz, bevor ich wieder auf marcos frage einstieg.
„Ich war halt einfach müde gestern, sorry Jungs." versuchte ich alle zu besänftigen, was erstaunlich gut funktionierte.
Wir machten uns ans Training.