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"And I can't help but stare, cause I see truth somewhere in your eyes."

- Justin Timberlake

Glücklich kickte ich den Ball zu Jule.
Seit ich diesen entscheidenen Treffer im letzten Spiel gemacht habe, wurde ich viel gelobt. Sowohl von meinen Mitspielern, als auch von Rose.
Keine Ahnung ob ich übertreibe, aber dieser Treffer hat mir so viel Selbstvertrauen geschenkt. Ich denke, dass ich einiges schaffen kann, wenn ich es wirklich will. Ich bin mit den richtigen Menschen umgeben. Momentan könnte es mir eigentlich nicht besser gehen.
Außer, dass ich nicht genau weiß, was das mit Jule ist.
Irgendwie mag ich das aber auch.
Dieser körperkontakt, der vielleicht etwas mehr als ‚beste Freunde' aussagt.
Oder, die verschiedensten Anspielungen.
Die ganze Sache ist so kompliziert.
In seiner Anwesenheit fühle ich mich unheimlich wohl, das war aber schon immer so. Vielleicht brauche ich selbst noch etwas Zeit, um herauszufinden, was ich eigentlich wirklich will.
Mein Kopf sagt nein. Ich meine, wir sind Profifußballer. Da ist das alles nicht so einfach. Außerdem bin ich eigentlich nicht schwul, oder?
Mein herz sagt aber deutlich Ja. Mit jeder einzelnen Berührung fängt es an schneller zu schlagen. Mein Bauch verspürt nahezu jedesmal dieses unbeschreibliche Kribbeln, was ich davor noch nie hatte.
Es fühlt sich wirklich so an, wie Schmetterlinge im Bauch. Zumindest stelle ich mir das so vor.

„Havertz, sei mal konzentrierter!" rief mir mein Trainer zu.
Schnell nickte ich, bevor ich begann die Übung mit Jule weiter durchzuführen.
Nach einer Weile, kurz vor Ende des Trainings, kam er zu mir gelaufen.
„Willst du gleich mit zu Marco? Mo ist auch dabei, und ich halt auch." nahm er den Ball vom Boden in die Hand, und warf ihn mir zu.
„Joa" antwortete ich knapp.
Anscheinend zu knapp.
„Du musst ja nicht, wenn du nicht willst." sah er mich eindringlich an, während er eine meiner Hände nahm. Als er sie anfasste, durchströmte mich ein kleiner Stromschlag.
„Doch, ich will. Keine Sorge" lächelte ich ihn an, bevor wir zusammen in die umkleide joggten.
Weil ich wieder als erstes fertig war, wartete ich am Türrahmen auf die anderen.
„Du kannst schon vor." rief Marco mir zu, worauf ich nur den Kopf schüttelte.
„Ich bin mit Jule hergekommen" widmete ich meinen Blick auf meinen besten Freund.
Kann man das überhaupt noch sagen?
Für mich ist er mehr als ein bester Freund, aber ich habe keine Ahnung, wie das aus seiner Perspektive aussieht.
„Bin doch fertig, Kai" verschloss er seine trainingstasche, und kam auf mich zu.
„Na dann, los. Ihr könnt ja vor meiner Tür warten." teilte Marco uns mit.
Jule nickte, und ging mit mir voraus.

„Wie war Training?" fing er ein Gespräch an. Irgendwie ist das süß, ich weiß selbst nicht warum.
„Gut, und bei dir?" fragte ich zurück.
„auch." antwortete er nervös.
Warum ist er nervös? Man konnte deutlich sehen, wie angespannt er ist.
Die Art und Weise, wie er umherschaute, war echt ungewöhnlich für ihn.
Und das sage ich, die Person, die ihn wahrscheinlich am aller besten kennt.
Keine Sekunde später merkte ich, wie eine warme Hand, meine kalte umfasste.
Es fühlt sich an, als würde ein Impuls durch meinen ganzen Körper fahren.
Wow. Jetzt verstehe ich, warum er so nervös war.
Vorsichtig strich er immer wieder mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Es fühlt sich so wunderschön an. Seine Hände sind so weich, aber auch so gut aussehend.
Die Adern sind deutlich zu erkennen, und normalerweise trägt er auch immer Ringe, aber die hat er heute anscheinend vergessen. Trotzdem sah sie ohne Accessoires gut aus. So definiert.
Zögernd fing ich seinen unsicheren Blick auf. Gott, warum ist er so niedlich?
„es fühlt sich gut an, jule. Mach dir nicht so viele Gedanken." lies ich ihn wissen, worauf er erleichtert aufatmete.
„Ich dachte schon, dass ich viel zu weit gehe.." murmelte er vor sich hin, trotzdem noch hörbar.
Mit was zu weit gehen? Er kann mich meinetwegen überall anfassen, und würde nicht zu weit gehen. Liebend gerne sogar.
Ich vertraue ihm so wie keinem anderen. „Glaub mir, mit deinen Berührungen kannst du gar nicht zu weit gehen." schmunzelte ich unbedacht.
Verdammt, warum muss ich immer meine Gedanken laut aussprechen?
Kann ich nicht einmal meine fresse halten?
„Ach, so ist das also, ja?" neckte er mich.
Fuck, warum ist das so unglaublich heiß?
Egal was er macht. Alles. Alles an ihm.
„Wie meintest du das?" fragte er ernst nach. Ich weiß doch selbst nicht genau wie ich das gemeint habe. Niemals kann ich ihm jetzt sagen, dass ich die wildesten Vorstellungen mit ihm habe.
„Naja, du darfst mich überall anfassen. Ich meine, ich vertraue dir zu 100%" versuchte ich ihm zu schildern.
Überrascht riss er seine Augen auf.
Okay, vielleicht war er erste Satz doch etwas zu viel für ihn.
„Überall?" grinste er.
„Ja, ziemlich sicher." antwortete ich leicht beschämt.
„Dann gilt das gleiche wohl für dich, stimmt's?" Erzählte er mir.
„Wenn du mir vertraust, dann ja."
„Glaub mir, das tue ich."
Die ganze Zeit strich er ununterbrochen sanft über meinen Handdrücken.
Daran kann ich mich gewöhnen, definitiv.

you were good to me || bravertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt