Kapitel 17 - Freiheit auf 4 Rädern

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Glaub ja nicht, dass ich nicht weiß wo du bist!

Ich habe den ganzen Tag Zeit!

F.

Leicht amüsiert ließ ich seine Nachricht auf mich wirken und schmunzelte. Sollte er doch warten, bis er schwarz wurde. Mir egal.

Irgendwann würde auch ihm es zu langweilig werden und dann suchte er sich ein neues Opfer, dem er auf die Nerven gehen könnte.

Ich schob meine Sonnenbrille zurück auf die Nase und drehte die Musikanlage des schwarzen Audi TT Cabrios, lauter. Es hatte tatsächlich Vorteile schon über 18 zu sein und seine eigene Kreditkarte zu besitzen.

So konnte ich es mir erlauben spontan einen Leihwagen zu mieten, damit hier ein wenig unabhängiger war. Die Begegnung mit dem Busfahrer und meinem gebrochenen Italienisch war mir durchaus noch bewusst.

Papa würde sich wahrscheinlich nicht so freuen, wenn er sah, was ich mir da mal eben gegönnt hatte, aber das war mir einfach egal. Es war mein letzter Urlaub, bevor ich zurück ins echte Leben musste und von daher hatte ich beschlossen, mich einfach mal selber zu belohnen.

Der Audi hatte alles was einen Auto-Freak schneller schlagen ließ: Ein schönes Design, eine tolle Musikanlage, viel Leistung und trotz allem war der Wagen klein genug um durch die engen Straßen zu rasen.

Oh ja, mein Vater würde alles andere als begeistert sein.

Ach ja^^

Wo bin ich denn?

Kannst ja versuchen mich zu fangen!

M.

Ich wusste, dass meine Antwort mehr als riskant war, doch das war mir egal. Meine Laune war so gut wie lange nicht mehr und auch ein Francesco Mafiakönig würde daran nichts ändern können!

Mein Plan für heute war richtig Geld auszugeben und ordentlich shoppen zu gehen. Auch wenn ich, bis zu meiner Lieblingsstadt dafür, ungefähr eine knappe Stunde fahren musste.

Allerdings war der Weg dorthin einfach traumhaft. Lange, kurvige Straßen, zum Teil ziemlich hoch gelegen und immer den perfekten Blick auf die Weite des Meers.

Ich ließ das Verdeck über Knopfdruck im hinteren Teil des Wagens verschwinden und legte den ersten Gang ein.

Dann fuhr ich aus der Tiefgarage der Leihwagenfirma und an der nächsten roten Ampel, holte ich tief Luft.

So steckte ich also meine Nase in die Sonne, ließ mir den Wind durch die Haare fahren und genoss einfach das Fahren.

Autofahren war entspannend für mich. Schon immer hatte ich es gemocht, kein Wunder also, dass ich meinen Führerschein in Rekordzeit gemacht hatte.

Für meinen Fahrlehrer war ich wohl die größte Überraschung. Eine blonde junge Frau, die nur mit den Pflichtstunden prüfungsbereit war. Kaum zu glauben, dass das schon über zwei Jahre her war...

Das Klingeln meines Telefons zerstörte eine halbe Stunde später meine Ruhe.

„Hey Cesco, kannst du keinen Tag ohne mich überleben?", fragte ich und klopfte mir innerlich auf die Schulter. Ich wirkte so selbstbewusst. Es war toll.

Noch besser war es natürlich, dass mein kleiner vierrädriger Gefährte eine Freisprecheinrichtung hatte.

„Wo bist du Mina?" Der nur mühsam unterdrückte Zorn war nicht zu überhören.

„Das geht dich gar nichts an!", erwiderte ich zuckersüß.

Bildhaft konnte ich mir vorstellen, wie er am anderen Ende der Leitung gerade am liebsten sein Handy gegen die Wand werfen wollte. Nur warum?

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