Kapitel 18 - Eine Chance

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„Was sagt Papa?", fragte ich und machte mich schon darauf gefasst, mir gleich einen endlos langen Vortrag über Finanzen, Rücklagen und Sparbücher anhören zu müssen.

„Ich finde es gut.", hörte ich ihn im Hintergrund sagen und konnte mir bildhaft vorstellen, wie er mit den Schultern zuckte.

„Schatz", wandte er sich an meine Mutter. „Es ist ihr letzter Urlaub, bevor sie fest in den Arbeitsalltag nach ihrer Ausbildung einsteigt. Ich finde sie hat es sich verdient."

Danach hörte ich ihn etwas lauter: „Sieh es als Abschlussgeschenk. Ich überweise dir den Betrag zurück. Genieß es und fahr vorsichtig. Haben dich lieb!"

Bevor ich noch etwas sagen konnte, war die Leitung tot. Mama hatte aufgelegt. Wahrscheinlich diskutierte sie jetzt mit meinem Vater, ob das wirklich ein passendes Geschenk war.

Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Mein Konto würde wohl doch nicht so leer sein, wie gedacht, wenn ich nach Hause kam.

Danke Papa! Du bist einfach der Beste!

Ich setzte meine Sonnenbrille wieder auf und lehnte mich zurück in die Sonne.

Das Leben konnte so verdammt schön sein.

Erneut vibrierte mein Handy.

Eine neue Nachricht.

Sofort wurde mir unwohl. Francesco hatte mich noch nicht gefunden. War es jetzt soweit? Würde ich jetzt für meine große Klappe von vorhin bezahlen müssen?

Vorsichtig spähte ich auf das Display.

Tino.

Mina, ich weiß nicht ob du mutig oder einfach nur lebensmüde bist?!

Ein gewisser Jemand ist hier am Durchdrehen.

Komm nach Hause, bevor er jemanden (hust mir hust) den Hals umdreht.

Tino

Ich seufzte. Echt jetzt? Was war falsch mit diesem Mann? Und vor allem, was hatte ich ihm bitte getan, dass er so auf meine Gesellschaft pochte?

Vergiss es! Ich hab Urlaub!

Wenn ich Befehlen folgen möchte, fahr ich nach Hause und

Gehe wieder arbeiten.

Falls er bei dir ist, sag ihm er soll sich entspannen.

Spätestens heute Abend bin ich wieder da.

Bleib am Leben, ich brauche dich noch.

HDL

M

Als ich auf Senden drückte, fragte ich mich sofort, was in mich gefahren war, dass ich so eine Nachricht verschickte.

Francesco war unberechenbar. Und meine Familie würde sicherlich vor mir wieder an unserem Haus sein.

Hoffentlich tat er nichts, was ihnen schaden könnte.

Aber wenn er das täte, hätte er mich verloren und das wusste er.

Wenn es eine Sache gab, die er nicht wollte, da war ich mir sicher, war es mich zu verlieren. Aus irgendeinem verkorksten Grund, brauchte er meine Nähe.

Meine Laune war im Keller. Sorge machte sich in mir breit, auch wenn ich wusste, dass er niemandem, der mir etwas bedeutete, etwas tun würde.

Angespannt fuhr ich mir durch die Haare. Der Tag war gelaufen.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade kurz vor sechs war. Bis ich wieder beim Auto war, war es bestimmt halb sieben.

Und dann war ich nicht vor acht wieder bei uns im Dorf.

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