Julian
„ danke das du mir hilfst." Kerem lies mich vor meiner Haustüre raus.
„ gerne doch grünschnabel!" mit meiner Traingstasche und meinem ersten Einkauf in den anderen beiden extra Taschen lief ich die Treppen hoch in meine Wohnung im fünften Stock.
„ tja Julian hättest wohl selbst nie gedacht mal einkaufen zu gehen." redete ich mit mir selbst und suchte meinen Haustürschlüssel in meinen Jackentaschen.
„ hey." sprach mich eine weibliche Stimme an, aufmerksam wanderte mein Blick zu ihr. Eine ebenfalls jüngere Blondine stand in der anderen Haustüre und beobachtete mich.
„ hey." lächelte ich zurück und fand meinen Haustürschlüssel endlich.
„ ich helfe dir." lachte sie zaghaft und nahm mit eine Tasche ab, wir gingen in meine neue Wohnung durch den Eingangsflur in den großen Raum, sie stellte die Tasche neben mir in der Küche ab „ danke dir." meinte ich lieb gemeint. Sie hielt mir die Hand hin: „ ich bin Leyla, ich wohne mit meinen zwei Freundinnen und einem Kumpel drüben in der Wohnung."
„ ah eine WG also- ich bin Julian."
Stellte ich mich vor und schüttelte ihre Hand kurz.
„ Wie alt bist du, du siehst sehr jung aus?" Leyla half mir einfach beim einräumen vom Einkauf, wir redeten so diesen Standard Dialog beim kennenlernen. Sie erfuhr das ich 17 bin, gerade frisch Profi werde und die Liebe meines Lebens verloren habe durch eine sehr lange dramatische Geschichte. Aber auch über sie erfuhr ich einiges, sie war bereits 19 und machte gerade ihr Abitur fertig, würde danach direkt Medizin studieren da sie wohl Hebamme werden will. Das ist echt ein krasser Job- davon abgesehen hat sie wohl eine Fernbeziehung mit einem 20 jährigen Mike der anfängt Fotografie zu studieren.
„ ja er ist für sein Studium nach Dortmund gezogen um die Hochschule dort zu besuchen." meinte sie schlussendlich. Wir waren fertig mit einräumen und standen einfach nur stumm in meiner Küche herum.
„ war echt cool dich kennenzulernen! Ich glaube wir könnten Freunde werden." hallte ihre Stimme wieder auf, ja bestimmt sie klang im insgesamten nach einer coolen Person.
„ ich bin morgen wieder bis nachmittags beim Fußball aber falls du Bock hast könnten wir danach zusammen was unternehmen?" wir taumelten gemütlich Richtung Haustüre zurück, Leyla nickte zufrieden und lächelte mir breit zu: „ ich kann dich abholen vom Training wenn du magst. Unter einer Bedingung!" ihr grinsen bedeutete nichts gutes, ich blieb vor ihr stehen und wartete auf ihre Bedingungen damit sie mich abholte.
„ du musst mit mir ins Kino und einen Film mit mir schauen." Leyla schmunzelte zufrieden, ein Film? Wirklich und was war daran jetzt so schlimm?
„ geht klar, dann morgen 17:45 Uhr vor dem Trainingsgelände von Leverkusen." wir gaben uns die Faust, Leyla wand sich ab und verschwand selbst wieder in der Wohnung. Krass cool das so junge Leute mit im Haus wohnen, klar sie ist fast drei Jahre älter aber besser als omis oder Opis. Und jetzt nur noch ne Pizza in Ofen und ein wenig den Abend und die Ruhe genießen dann ist dieser Tag wirklich perfekt...„ hey mom!" freute ich mich, schmiss mich dabei aufs Sofa und strahlte die Decke an.
„ hallo mein Schatz wie geht es dir?"
„ es könnte mir nicht besser gehen! Heute war einfach ein grandioser Tag und ich war endlich einkaufen. Kerem hat mich extra gefahren. Ja und ich habe ein Mädchen kennengelernt...!"
Mama blieb ruhig, sie hörte sich etwas bedrückt an über die Leitung: „ ein Mädchen?"
„ oh- also sie hat einen Freund sie ist auch älter als ich aber total lieb sie wohnt mir gegenüber in der Wohnung mit ihren Freunden."
„ das klingt doch schön! Dann hast du ziemlich viel durch heute hmmm?"
„ oh ja... ich hätte nie gedacht das man so gut planen muss für einen Geregelten Tagesablauf. Daran muss ich mich wirklich noch gewöhnen...!" mama lachte auf der anderen Seite, meine Alexa klingelte, endlich war meine Pizza fertig! Während meine mutter mir erzählte was bei ihr so abging schnitt ich mein Essen kleiner und genoss es auf dem Sofa. Sie klingt allgemein eigentlich gut nur irgendwas plagte mir, irgendwas sagte mir etwas stimmte nicht. Ich wollte nur kein stimmungskiller sein und ignorierte das Gefühl.
„ eigentlich solltest du mir lieber erzählen was so ist! Nicht ich."
Auf meinem Handy kam ne Nachricht. Erinnerungen vom Dezember und Neujahr.
„ was soll ich erzählen? Das ich Fußball spiele und sonst nur esse und quatsche? Ich bin mehr daran interessiert was ihr so macht- wie geht es denn Jannis? Und Jascha?"
Mama fing wieder an zu reden, mir zeigte es Bilder auf meinem Handy an welche mein Herz zum pochen brachten. Kia... sie ist so wunderschön...
„ ja und Jannis ist ja jetzt mit Greta fest zusammen und-„
„ wie geht es Kia?" platzte es aus mir heraus als ich auf das Bild sah wo sie auf meinem freien Oberkörper lag und meine Wange lächelnd küsste während ich ins Bild lächelte und meine Hand über ihren Arm streichelte. Mama blieb ruhig. Sie atmete öfters tief durch und wusste nicht wie sie ansetzen sollte.
„ sie ist laut Flo nur noch draußen mit Freundinnen feiern und sie hat wohl schon ein paar Typen angeschleppt..." Kia hatte was mit anderen Jungs? Mit ernster Miene setzte ich mich auf.
„ wie meinst du andere Typen angeschleppt?"
„ Flo meinte sie hat was mit denen es waren jetzt glaub drei- vier Jungs und sonst ist sie mit Ella und Miriam unterwegs und feiert... glaub mir für uns ist das auch nicht einfach anzusehen..."
In mir krampfte sich alles zusammen, scharf zog sich die Luft in meine Lungen hinein. Meine Augen brannten durch die Tränen die aufkamen. So schnell? Vergisst sie mich so schnell?
„ ich komme wieder zurück-„
„ Julian das bringt nichts wenn du jetzt ausrastest-„
„ ich kann das nicht! Mama ich kann das nicht ohne sie!" fauchte ich und fuhr mir mit der Hand die Tränen von den Wangen, fuck, warum musste das so wehtun...?!
Meine mutter konnte sich ebenfalls kaum die geben zurückhalten.
„ ich glaube sie macht es nicht weil sie dich nicht liebt- sondern um ihren Schmerz irgendwie rauszulassen und ich glaube für sie geht das gerade nur indem sie feiert und eben Jungs anschleppt..."
„ aber- aber sie soll nur mit mir..." meine Stimme war kraftlos, meine ganze Welt brach in sich zusammen. Meine ganze Freude an diesem Tag war auf einen Schlag verschwunden.
„ Julian... Flo wird vielleicht den Vertrag unterschreiben für deine Wohnung..."
„ dann dürfte sie zu mir ziehen?"
Fragte ich aufgeregt, voller Hoffnung. Es kann noch alles gut werden! Sie würde einfach zu mir kommen und dann wird alles gut! Und wir sind wieder zusammen. Das ist das wichtigste.
„ ich hab ihn noch nicht zu 100% überredet aber wir sind kurz davor die Unterschrift aufs Papier zu bringen. Und dann könnte Kia zu dir ziehen nach Leverkusen." Mamas Worte Liesen mein Herz aufgehen, wir haben wirklich noch eine Chance! Durch den Gedanken daran das sie doch noch meine Zukunft werden kann kamen mir wieder die Tränen hoch.
„ babyyyy nicht weinen!" mama konnte es kaum ertragen mein Schluchzen nur durch ein Telefon zu hören.
„ ich liebe dich- und ich tue das nur damit ihr glücklich werdet! Okay und ich mache alles was in meiner Macht steht dafür das du wieder richtig lächeln kannst."
„ ich bin dir für alles so dankbar mama-„ ich schluchzte auf und wischte meine Tränen weg.
„ ich bin euch so dankbar!"
„ das weiß ich mein Schatz, ich liebe dich so sehr- ich wünschte ich könnte jetzt bei dir sein und dich drücken!"
„ wenn Flo den Vertrag unterschrieben hat, und mein Vermieter uns das ja gibt dann komme ich zurück nach Bremen und dann werde ich Kia selbst mit mir mitnehmen! Du musst mich auf dem laufenden halten! Ich bin total aufgeregt obwohl er auch einfach noch mein sagen kann! Flo muss unterschreiben mama!"
„ ich sorge dafür dass er unterschreibt."
„ danke..."
Fassungslos legte ich auf, starrte ungläubig durch meine Wohnung und griff in die Matratze des Sofas. Holy... er muss unterschreiben.Eine Chance gäbe es noch. Nun liegt es alles an Flo...! Und was passiert wenn er nein sagt? Und was ist wenn er doch Ja sagt und Julian Kia holen will? Wird sie ja sagen?
Eure amy❤️
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Hearts Burns because of you
FanficKia leidet unter den Entscheidungen ihrer Eltern, besonders ihrer Mutter die sie hat mit ihrem Vater gehen lassen. Trennungen sind schwer, das weiß die 16 jährige nur zu gut. Ihre Vergangenheit türmt sich als immer größer werdende Lüge auf während s...