35 - Kindergeburtstag

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2 Tage später - Berlin

you know it doesn't make much sense, there ought to be a law against anyone who takes offense. At a day at your celebration cause we all know in our minds there ought to be a time that we can set aside to show just how much we love you.

Ich wurde wach und vernahm leise Musik. Kurz dachte ich, ich würde noch träumen. Ich blinzelte und versuchte mich zu orientieren, wo ich war. Felix Bett. Aber dieser lag nicht neben mir. Schnell setzte ich mich auf und rieb mir die Augen.

And I'm sure you would agree, what would fit more perfectly than to have a world party on the day you came to be.
Happy Birthday to you.
Happy Birthday to you.
Happy Birthday.

Die Tür des Schlafzimmers öffnete sich und füllte den Raum mit Helligkeit. Felix trat herein. In der Hand balancierte er ein großes Tablett auf dem ein Teller mit Pancakes, ein Muffin, in der eine kleine Kerze steckte, und zwei Tassen standen. Er grinste bis über beide Ohren.
„Du bist wach." bemerkte er und stellte das Tablett vorsichtig auf's Bett. „Happy Birthday."
Dann lehnte er sich zu mir und gab mir einen Kuss.
„Wow." sprach ich überrascht. „Damit habe ich nicht gerechnet."
Er lachte und setzte sich vorsichtig neben mich. „Ich weiß, die Musik ist vielleicht ein bisschen zu viel. Ist einfach ne alte Tradition bei uns in der Familie. Fränki hat uns Kids damit immer geweckt, wenn wir Geburtstag hatten."
„Nein, nein. Das ist nicht zu viel. Das ist..."
Ich schluckte kurz heftig, um nicht vor Rührung zu weinen.
„Danke. Einfach danke." sprach ich und meine Stimme brach ein.
„Ey ey, nicht weinen, bitte." flehte er leicht überfordert.
Ich wedelte mir mit den Händen vor den Augen, um die aufkommenden Tränen zu trocknen und atmete tief ein und aus. „Ich weine nicht. Es geht schon."
„Hätte ich gewusst, dass so ein paar Pancakes reichen, um dir, Achtung Wortwitz, den Tag zu versüßen, hätte ich den ganzen Rest gar nicht planen müssen." witzelte er.
„Welchen Rest denn?" fragte ich und sah ihn neugierig an.
„Später." winkte er ab. „Jetzt musst du erstmal essen."
Ich musterte den Teller mit den Pancakes. „Ich soll die alle alleine essen?" fragte ich ungläubig.
„Das hättest du wohl gerne." lachte er. „Ick stell' mich doch nich' ne Stunde in die Küche, um von den Dingern nichts abzukriegen."
Ich lachte. „Ja, das dachte ich mir."

„Okay, jetzt kannst du mir doch erklären, warum ich mir extra einen Bikini drunter ziehen sollte." sprach ich aufgeregt, als wir in Felix' weißen Mercedes einstiegen. „Fahren wir in's Schwimmbad?"
Er fing an zu lachen. „Klar, dit hier is'n Kindergeburtstag." sprach er sarkastisch und startete den Motor. „Natürlich fahren wir nicht in's Schwimmbad."
„Wohin dann?" fragte ich und er seufzte. „Warte einfach ab. Geduld ist eine Tugend."
„Hab' keine Geduld." schmollte ich.
„Merk' ich." lachte er. „Dauert nicht lange. In 20 Minuten sind wir da. Was hast du sonst so an deinen Geburtstagen immer gemacht?"
„Gearbeitet." lachte ich und erhielt einen ungläubigen Blick von der Seite. „Ehrlich jetzt. Ich hab' meinen Geburtstag nie gefeiert."
„Das ist irgendwie traurig." entgegnete er. „Selbst ich habe immer ein bisschen meinen Geburtstag gefeiert. Zumindest als ich älter wurde."
Ich zuckte mit den Schultern. „Im Heim waren solche Tage immer ein bisschen deprimierend und seit ich alleine wohne erst recht."
„Na wie gut, dass du jetzt mich hast." sprach er und streichelte mir über den Oberschenkel.
„Ja, sehr gut." bestätigte ich mit einem zufriedenen Lächeln.

Wir kamen vor einem Gebäude zum stehen, dessen Eingangstür von blauen Neonlichtern bestrahlt wurde. Über der Tür prangte, ebenfalls in blauen Leuchtröhren, das Wort Wellness.
Überrascht sah ich ihn an. „Du bringst mich in einen Spa?"
Er schüttelte den Kopf. „Nicht irgendein Spa." sprach er und schaltete den Motor des Wagens aus. „Komm mit."
Wir beide stiegen aus und betraten das Gebäude. Innen war alles mit Bambus, Pflanzen und Dufthölzern dekoriert.
„Warte kurz hier." sprach Felix, während ich mich umsah und ging zum Empfang. Nach einem kurzen Gespräch mit der Empfangsdame kam er wieder zu mir. „So, hab' die Karte für's Zimmer. Folg' mir." sprach er und nahm meine Hand.
„Fürs Zimmer?" fragte ich verwirrt, während er mich hinter sich her zog.
Wir liefen durch einen langen Flur. Aus allen Ecken tönte leise Musik aus den Boxen.
Vor einer Holztür, auf der groß Superior stand, blieben wir stehen. Felix zog die Karte, die er in der Hand hielt, durch das Lesegerät und die Tür klickte.
„Tada!" sprach er, als sich diese langsam öffnete und offenbarte, was sich dahinter verbarg.
Ein Raum, größtenteils in Erdtönen gehalten. Rechts in der Ecke, leicht versteckt hinter Bambusrohren, stand ein einladender Whirlpool. Links von mir war eine kleine Sauna in die Wand eingebaut worden, welche von einem warmen Licht bestrahlt wurde. Weiter hinten im Raum befand sich eine riesige Regendusche mit Infrarotlicht und gleich daneben stand eine automatische Massageliege. Der gesamte Raum wurde außerdem mit lila Smart Lights beleuchtet.
„Oh. mein. Gott." stammelte ich überwältigt, als wir durch die Tür gingen. „Wir haben das hier alles für uns ganz alleine?"
„Jap. Den ganzen Tag lang." erwiderte Felix grinsend. „Wir können uns Cocktails bringen lassen, Champagner, Obst, Salat, Pizza, Eis, all sowas. Wird alles durch diese Durchreiche da gebracht." er deutete auf eine kleine Klappe neben der Zimmertür.
„Und!" er kramte in seiner Hosentasche nach seinem Handy und tippte ein paar Mal darauf herum. „Warte... ja, verbinden... so." murmelte er und plötzlich klang aus jeder Ecke im Raum J.Coles Stimme. „Man kann seine eigene Playlist laufen lassen."
„Ich bin im Himmel." sprach ich leise zu mir selber, während ich mich weiter umsah.
„Gefällt's dir?" fragte er und ich fragte mich, ob das eine rhetorische Frage war.
„Ob's mir gefällt?" lachte ich. „Ich liebe es. Ich würde am liebsten hier einziehen."
Dankbar fiel ich ihm um den Hals und küsste ihn. „Du bist der Beste."
Ich spürte, wie er grinste. „Happy Birthday."

„Also, was willst du zu erst machen?" fragte er mich, als er sich umsah.
„Auf jeden Fall da rein." erwiderte ich und deutete auf den Whirlpool.
Er lachte. „Ja, hab' ich mir gedacht."
Schnell entledigten wir uns unseren Klamotten und ehe ich gucken konnte, saß Felix mit seiner roten Badehose im Wasser und sah mich erwartungsvoll an.
„Hier sind doch keine Kameras, oder?" fragte ich und sah mich noch einmal prüfend um.
„Na ich hoffe nicht." lachte er. „Warum?"
Auf meine Lippen legte sich ein leichtes Grinsen. „Damit ich auf der sicheren Seite bin, wenn ich das hier mache." sprach ich, öffnete die Schleife meiner Bikini Träger und lies diesen auf den Boden fallen. Felix fing an zu grinsen und seine Augen musterten mich.
„Und das hier." sprach ich weiter und lies daraufhin auch mein Höschen herunter. Dann stieg ich langsam in den Pool, während sein Blick mir weiter folgte. Als ich mich setzen wollte, zog er mich an meinem Arm zu sich auf den Schoß. Ich blickte ihn an und er biss sich auf die Unterlippe, als er meine nackten Brüste begutachtete.
„Genau sowas hattest du doch geplant, oder?" fragte ich ihn, während ich mit meiner Hand über seine Brust strich.
„Naja, das war jetzt nicht genau so in den Planungen mit drin, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht im Hinterkopf hatte." erwiderte er und grinste.
Quälend langsam fuhr er mit seinen Händen über meine Brüste, meinen Bauch herunter und kam zwischen meinen Beinen zum stehen. Prüfend sah er mir in die Augen und als ich bestätigend nickte, glitt er mit zwei Fingern sanft in mich ein.

Nachdem wir gegen Abend noch eine Pizza bestellt hatten, machten wir uns glücklich auf den Weg nach Hause. Vor seiner Wohnung angekommen, wollte Felix grade die Tür öffnen, als ich meine Arme um ihn schlang. „Das war der beste Geburtstag meines Lebens." murmelte ich an seinen Rücken gelehnt.
„Der Tag ist noch nicht vorbei." lachte er und drehte sich zu mir.
Verwirrt sah ich ihn an. „Wie jetzt?"
„Ich hab' noch eine Überraschung für dich." sprach er und schubste die Wohnungstür auf. „Geh rein."
Skeptisch betrat ich langsam die Wohnung. Ich sah mich um. Im Flur war nichts anders.
Leicht drehte ich mich zu Felix und sah ihn fragend an.
„Weiter." gestikulierte er grinsend.
Als ich in's Wohnzimmer trat, entdeckte ich vor der Sofa mehrere bunte Luftballons und Luftschlangen, die an Felix' Bücherregal herunter hingen.
„Kein Kindergeburtstag, hm?" wandte ich mich witzelnd zu Felix, der weiterhin nur vor sich hin grinste.
„ÜBERRASCHUNG!"
Ich erschrak und schaute zur Terrassentür, in der Julian, José, Sven, Elvis, Becci und Julia standen und mich mit Lufttröten begrüßten.
„Was macht ihr denn hier?" fragte ich erstaunt.
„Deinen Geburtstag feiern, du Pfeife." antwortete Julian mit einem Lachen und kam auf mich zu. „Alles Gute." flüsterte er, als er mich umarmte und ich noch immer vollkommen perplex dastand.
„Danke." antwortete ich lächelnd. „Aber müsst ihr nicht alle Morgen arbeiten?" ich wandte mich an den Rest der Bande.
José zuckte mit den Schultern. „Na und? Wer arbeiten kann, kann auch feiern, oder wie ging das Sprichwort?!"
Ich lachte. „Ja, so ungefähr."
Julia kam mit einem breiten Grinsen auf mich zu und umarmte mich. „Happy Birthday. Und bevor du fragst: Felix hat mich heimlich eingeladen."
„Ah ja?!" fragte ich grinsend und drehte mich zu Felix, der im Türrahmen stand. „Und woher hat Felix deine Nummer?" fragte ich an ihn gerichtet.
„Hab' vielleicht in deinem Handy schnüffeln müssen." gab er zu. „Aber war ja für einen guten Zweck."
Ich schüttelte gespielt fassungslos und grinsend den Kopf und blickte durch die Runde.
Ja, für einen sehr guten Zweck.

Despite it all (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt