Chapter 7

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Ich kann mich nicht mehr an meinen Traum erinnern, aber es muss ja was sehr geiles gewesen sein, wenn ich dadurch sogar aufwache. Ich versuche mich an meinen Traum zu erinnern, aber es funktioniert nicht. Mein Wecker zeigt an, dass ich noch eine halbe Stunde hätte schlafen können. So ein Mist. Aber wenn ich schon mal wach bin, kann ich auch duschen gehen und hoffen, dass mein Ständer weggeht. Ich suche mir frische Klamotten raus und mache mich auf den Weg zum Bad.

Nach der kalten Dusche hat sich mein Problem auch zum Glück wieder gelegt. Ich ziehe mich an und style mich. Dann packe ich mein Schulzeug in einen Rucksack und gehe runter in die Küche. Mein Vater ist schon nicht mehr im Haus. Ich will gar nicht wissen, was er um diese Uhrzeit schon alles trinkt. Mit einem Blick in den leeren Kühlschrank entscheide ich mich dazu, nur eine Banane zu essen.

Da es noch zu früh ist, um in die Schule zu gehen, beschließe ich bei Logan vorbeizugehen und mit ihm zusammen zur Schule zu laufen. Ich sage ihm noch schnell in Form einer Nachricht Bescheid. Bei Logan angekommen, warte ich vor der Haustür, die auch wenig später aufgeht.  

„Hey!", begrüßt mich mein bester Freund strahlend.

„Hey na.", grinse ich. „Wie war dein Sonntag?"

„Toll! Ich war bei Nick Zuhause. Deiner?", lächelt er mich an.

„Ganz gut, schätze ich. Steve hat mich auf den vereinbarten Kaffee eingeladen. Im Café war diese eine Kellnerin, Alice. Wir haben Nummern getauscht und gehen vielleicht mal aus. Aber dann hatte Steve irgendwas und war voll angepisst, keine Ahnung warum. Aber er hat später nochmal angerufen und sich entschuldigt.", ende ich mit meiner Erzählung.

„Man Noah! Steve war eifersüchtig! Kein Wunder, wenn du vor seinen Augen mit einer anderen flirtest!"

„Aber er hat mir davor doch sogar noch Mut gemacht sie nach einem Date zu fragen!", gebe ich ihm zu Bedenken.

„Vielleicht wollte er einfach deine Reaktion testen?", sagt Logan. Darauf weiß ich nichts mehr zu antworten und wir gehen schweigend weiter Richtung Schule. Schon von weitem sehe ich eine Person vor dem Schultor stehen. Das ist bestimmt Steve. Kurze Zeit später kommen wir bei ihm an. Logan umarmt ihn zuerst zur Begrüßung. Dann dreht sich Steve in meine Richtung, lächelt schüchtern und kommt auf mich zu. Als wir uns umarmen und ich seine Hände auf meinem Rücken spüre, platzen die Erinnerungen von meinem Traum über mir zusammen. Steve. Ich hatte einen Sextraum mit Steve! Was ist nur los mit mir? Er ist ein Junge! Und ich bin nicht schwul! Immerhin finde ich Alice attraktiv! Genau. Ich bin nicht schwul. Nur etwas verwirrt. Ich löse mich von Steve und bin wahrscheinlich noch etwas rot im Gesicht wegen den Erinnerungen. Ich blicke zu Boden und schlage vor schon rein in die Schule zu gehen.

„Noah? Kannst du mir vielleicht noch schnell zeigen wo das Sekretariat ist?", fragt mich Steve als wir durch die Flure laufen.

„Was? Ähm klar. Hier lang.", sage ich und biege um eine Ecke. Steve folgt mir. Ich warte vor der Tür, während er rein geht. 5 Minuten später kommt er wieder raus.

„Also ich bin in der 11b, du?", fragt er.

„Ebenfalls. Komm mit.", ich lächle ihn kurz an und dann gehen wir zu dem Raum in dem wir jetzt Biologie haben. Wir klopfen an die Tür, da wir ein bisschen zu spät sind und warten, bis die Lehrerin „Herein" ruft. Ich öffne die Tür und entschuldige mich damit, Steve noch ins Sekretariat gebracht zu haben. Dann setzte ich mich auf meinen Platz neben Logan, der mich bereits angrinste. Ich verdrehe die Augen und sehe nach vorn wo immer noch Steve steht und sich gerade vorstellen soll.


„Also ich heiße Steve, bin 17 Jahre alt und meine Hobbys sind Skaten und Filme gucken.", sagt er und lächelt.

„Nun gut, such dir einen Platz und setz dich.", weist die Lehrerin ihn an. Steve blickt sich um. Sein Blick bleibt bei mir stehen. Er kommt auf mich zu und setzt sich auf den freien Platz neben mir.

„Hallo Banknachbar", grinst er. Ich lächle und wende mich wieder der Tafel zu und konzentriere mich auf den Unterricht. Jedenfalls versuche ich das. Mein Blick schweift immer wieder kurz zu Steve. Ich versuche grade wieder unauffällig zu ihm zu gucken, da merke ich, dass er mich bereits anschaut und grinst. Ertappt. Ich werde leicht rot und blicke auf mein Heft. Steve lacht leise und ich muss auch grinsen. Halt! Stopp! Hör auf ihn die ganze Zeit anzulächeln! Wie kommt das rüber? Die restliche Stunde gebe ich mein bestes mich nicht auf Steve zu konzentrieren, sondern der Lehrerin zu lauschen. So ungefähr verliefen die Stunden alle. Grade ist Mittagspause und Steve will noch schnell aufs Klo gehen, bevor wir essen. Ich warte ein paar Schritte von den Toiletten entfernt. Auf einmal sehe ich Phil's Clique auf mich zukommen. Ich werde nervös. Was haben sie vor? Ich brauche gar nicht weiter darüber nachzudenken, denn da kommt auch schon der erste Schlag in meinen Magen. Der zweite ins Gesicht. Da höre ich die Toilettentür zugehen.

„Hey was soll das? Lasst ihn in Ruhe!", ruft Steve wütend.

„Wieso? Er ist es nicht wert, besser behandelt zu werden. Guck ihn dir doch mal an. Überleg dir lieber mit wem du abhängst. Komm doch mit uns essen.", schlägt einer von ihnen Steve vor.

„Nein, danke. Ich halte nichts von Leuten wie euch.", sagt Steve und führt mich weg von ihnen, in die Toilette. Ich lehne mich an ein Waschbecken und blicke zu Steve.

„Danke", ist alles was ich im Moment rausbringe. Die Sicht verschwimmt vor meinen Augen, als sich langsam Tränen in ihnen sammeln. Die Tränen liefen still über meine Wangen, als Steve auf mich zukommt.

„Hey, hey, alles ist okay. Das wird nicht nochmal passieren. Ich bin da. Ich pass auf dich auf.", flüstert Steve mir zu während er mich umarmt. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und weine mit dem Kopf auf seiner Schulter weiter.

„Was sie gesagt haben. Dass du es nicht wert bist, besser behandelt zu werden. Das ist die größte Lüge, die ich jemals gehört habe. Du bist mehr wert als die alle zusammen, verstanden Noah?", muntert Steve mich auf, drückt mich enger an sich und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. Langsam löse ich mich von seiner Schulter. Ich gucke ihn an. Er guckt mich an. Unsere Köpfe nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

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