Light In The Dark

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"It's a place where you'll be safe to feel our grace
'Cause we've all made mistakes"
"Leave A Light On", Tom Walker

"Licia, bist du hier drin?", fragte Asena sanft und öffnete die Tür, die zum Zimmer ihrer Schwester führte.

"Ja", antwortete das kleine Mädchen. Sie saß in einer Ecke des Raums und sortierte ihre Spielzeugautos in das Holz-Autohaus ein, das Miaka vor ein drei Jahren für sie gebaut hatte.

"Was ist los?", wollte sie wissen. "Ist alles okay? Ich hab Streit gehört."

Asena schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihre Schwester. "Es ist alles gut, keine Sorge."

"Was war mit Klaus los?"

"Das ist... kompliziert."

"Dann erklär es mir."

Diese Neugier war wirklich unglaublich. "Na gut, aber vergiss nicht, alles ist gut, okay? Du musst keine Angst haben."

"Hat es etwas mit Klaus zu tun?"

"Du bist echt clever", lachte Asena. Selbst wenn sie ihr jetzt nicht die ganze Geschichte erzählte, hätte sie es sich in ein paar Tagen sicher selbst zusammengereimt. Und dann wäre sie beleidigt, weil niemand es ihr hatte sagen wollen, also war es besser, ihr die Wahrheit gar nicht erst vorzuenthalten. "Ja, es hat etwas mit Klaus zu tun."

"Warum war er sauer?"

"Jemand..." Wie konnte sie das geschickt formulieren? Das, was sie sich mit Penelope zurechtgelegt hatte, war aus ihren Gedanken verschwunden. "Jemand hat etwas Böses getan und er dachte, es wäre Penelope. Aber das ist natürlich Blödsinn. Das hat er jetzt verstanden. Aber er hatte einfach Angst."

"Klaus hatte Angst? Ist er nicht schon erwachsen?"

"Er ist sogar ziemlich alt", meinte Asena. "Aber das heißt nicht, dass er sich nicht fürchten kann. Jeder hat Angst, das ist normal."

"Hast du auch Angst?"

"Manchmal", gestand die Doppelgängerin. "Man muss sich nur immer sagen, dass man stärker als diese Angst ist, dann besiegt man sie. Und wenn das nicht hilft, dann geht man zu seiner Familie und seinen Freunden. Und dann ist man gemeinsam stärker."

Licia nickte. "Okay. Und wovor hat Klaus Angst?"

"Nik... er hat Angst, hintergangen zu werden, er hat Angst davor, gefangen zu sein." Eine Angst, die Asena nur zu gut nachvollziehen konnte. "Weißt du, es gibt viele Leute, die Nik nicht mögen und die ihm wehtun wollen. Er hat Angst, dass diese Leute ihn finden."

"Aber er ist doch nett!", rief Licia so energisch aus, dass ihre goldblonden Locken nur so durch die Gegend flogen.

"Das sehen leider nicht alle so, deshalb hat er Angst, dass sie jemanden, der ihm wichtig ist, wehtun."

"Wie dir?"

"Zum Beispiel", bestätigte Asena.

"Werden sie dich finden?"

"Ich weiß es nicht." Wenn es hier jedoch wirklich darum ging, dass jemand Mikael herlocken wollte, machte sie sich mehr Sorgen um Niklaus und Rebekah.

"Warum rennt ihr nicht weg und versteckt euch? Irgendwann hören diese Leute bestimmt auf!"

"Das ist leider nicht so einfach. Wir sind hier für eine Weile gefangen."

Verständnislos schaute Licia ihre Schwester an. "Wieso?"

"Wir wurden von Hexen hier eingesperrt", erklärte diese.

"Hexen gibt es nicht."

"Doch, gibt es. Ich habe es auch erst vor ein paar Wochen erfahren. Es gibt sie, genau wie Vampire und Werwölfe."

Stockholm Syndrome || Niklaus MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt