Alive

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"Don't give up, no no no
I'm free to be the greatest, I'm alive"
"The Greatest", Sia

"Ganz bestimmt nicht'', sagte Niklaus entschieden.

''Oh doch. Du hast keine Wahl. Wir gehen zu diesem Fest, ob du willst oder nicht.''

''Nein.''

''Es ist nur ein Dorffest!'', verteidigte Asena die alljährliche Feier.

''Es ist ein Halloween Fest. Und ich werde das hier ganz bestimmt nicht anziehen.'' Er hielt die Wolfsmaske, die Asena ihm in die Hand gedrückt hatte, in die Höhe.

''Ach komm schon! Das wird witzig!''

''Nein. Wir können gehen, aber ich werde diese Maske nicht anziehen.''

''Na schön'', seuftzte die Doppelgängerin. ''Wie wäre es mit einem Vampirumhang und Plastikzähnen?''

''Der Umhang ist ein grauenvolles Klischee und ich habe echte Fangzähne.''

''Du bist langweilig'', beschwerte sie sich. "Mein Freund ist ein Langweiler! Warum bin ich nicht abgehauen, als ich die Chance dazu hatte?"

"Jetzt ist es dafür zu spät. Du wirst mich nicht los."

"Das ist mir klar. Will ich aber auch gar nicht. Sonst kann ich ja niemanden zwingen, zur Halloween Feier zu gehen."

"Du musst mich nicht zwingen, ich komme gern mit. Aber die Verkleidung kannst du vergessen."

"Langweiler", wiederholte sie nur und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

"Wenn das so ist, als was verkleidest du dich dann?", fragte er amüsiert.

"Als Vampir", kam prompt die Antwort. "So richtig schön klischeehaft."

"Und mich nennst du langweilig."

"Hey, das ist vielleicht unkreativ, aber nicht langweilig. Wenigstens hab ich ein Kostüm. Möglichkeit zwei wäre übrigens ein Zombie Kostüm. Irgendwas aus der Kategorie 'lebende Tote' halt." Die Ironie dabei war ihr sehr wichtig. "Und jetzt verschwinde, ich muss mich umziehen." Sie scheuchte ihn raus.

"Seit wann macht es dir etwas aus, wenn andere dich beim Umziehen sehen?", schmunzelte er. Sie hatte einmal erwähnt, dass das Tanztraining sie in dieser Hinsicht abgehärtet hatte, da dort auch  nicht jeder seine eigene Umkleide haben konnte.

"Tut es nicht." Es war ihr wirklich absolut egal, wer sie nackt sah. "Aber das Outfit bleibt ein Geheimnis. Also hopp hopp, raus hier. Sei ein braves Wölfchen."

"Was hast du da gerade gesagt?"

"Du hast mich schon verstanden. Oder brauchst du alter Mann etwa ein Hörgerät?" Die Doppelgängerin lächelte zuckersüß.

"Ich vermisse so langsam die Zeit, als du noch Angst vor mir hattest", meinte der Hybrid scherzhaft.

"Ach Nikilein, du weißt, dass ich nie Angst vor dir hatte. So schlimm siehst du auch wieder nicht aus." Sie küsste ihn auf die Wange und schob ihn anschließend aus der Tür. "Ich bin in einer halben Stunde unten. Du kannst Licia schon mal erklären, warum du dich nicht verkleidest."

Dann schlug sie die Tür zu und ging zum Schrank. Sie genoss die Unbeschwertheit, die in der Woche, die seit dem Ritual vergangen war, eingekehrt war. Sie war am Leben! Und nie zu vor hatte sie sich so lebendig gefühlt. Es war unfassbar schön, sich keine Sorgen machen zu müssen. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten konnte sie einfach glücklich sein. Auch wenn eine Frage noch immer auf ihr lastete.

Liebte sie Niklaus? Ja, wollte sie sagen, aber stimmte es? Sie hatte erst ein mal das Gefühl gehabt, jemanden außerhalb ihrer Familie zu lieben und damals war es anders gewesen. Malina war... Asena könnte nicht mal benennen, was das mit ihrer damaligen Freundin gewesen war.

Stockholm Syndrome || Niklaus MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt