Kapitel 18

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Als ich das Badezimmer verlasse höre ich die Klingel durch die Wohnung schallen. Aus Reflex ziehe ich das Handtuch um meinen Körper etwas fester. Ich dachte ich würde es noch schaffen vorher schnell zu duschen, aber scheinbar ist dies nicht der Fall.

"Ab ins Zimmer mit dir und zieh dir was an", lacht Leon als er an mir vorbei geht in Richtung Wohnungstür. Mit schnellen Schritten gehe ich rüber in das Gästezimmer und schließe die Tür hinter mir. Aus dem Kleiderschrank, den ich wenigstens etwas eingerichtet habe, nehme ich mir etwas zum anziehen heraus. 

Ich öffne das Fenster und hänge das Handtuch über die Fensterbank, damit es schneller trocknet. Hastig werfe ich mir die Sachen über und öffne meine Haare wieder, die ich mir für die Dusche hochgesteckt hatte. Die Stimmen im Flur zeigen deutlich, dass alle drei Männer da sind. 

Als ich die Tür öffne stoße ich beinahe mit Benjamin zusammen, der fast genau davor steht.

"Huch", entfährt es mir erschrocken und ich kann mich gerade noch davon abhalten einen weiteren Schritt nach vorne zu treten, ansonsten wäre ich vermutlich in seinen Rücken gelaufen. Doch bei dem Klang meiner Stimme dreht er sich zu mir um.

"Oh entschuldige. Ich wusste nicht, dass du da drin bist", entschuldigt er sich sofort und schaut betroffen. Seine Hand legt sich an meinen Arm und er mustert mich, als ob mir etwas hätte passieren können.

"Ich konnte ja noch rechtzeitig stoppen", lächel ich ihn warm an "Schön, dass du da bist"

Ich umarme Benjamin kurz und tue das Gleiche dann mit Jo und Manu, die grinsend mit Leon die Szene beobachtet haben. Glücklicherweise verkneifen sie sich ein Kommentar. Leon fragt nach Getränkewünschen während wir alle gemeinsam ins Wohnzimmer durchgehen. Nachdem sie sich geäußert haben, gehe ich mit zu den Küchenschränken herüber um zu helfen.

"Diese Spannung, sollen wir euch später vielleicht alleine lassen?", schmunzelt Leon mehr zu sich selbst, als zu mir. Ich verdrehe lediglich meine Augen und greife nach den Gläsern aus dem oberen Schrank. Mein Oberteil rutscht etwas nach oben und ich spüre Leons Hände, die das Shirt wieder ruckartig und entschlossen nach unten ziehen, sodass meine Haut nicht mehr sichtbar ist "Aber noch schön angezogen bleiben"

"Leon", meine ich entrüstet. Die Geste an sich ist total süß, aber das Kommentar hätte er sich verkneifen können. Der Spieler lacht bloß auf, greift ein Wasser und die Bierflaschen und geht wieder zu den Anderen herüber. Ich folge mit den Gläsern in der Hand und lasse mich neben Jo auf das Sofa sinken.

"Also erzähl mal, wie lange bleibst du denn jetzt in München?", fragt mich Manu und öffnet eines der alkoholfreien Biere. 

"Ich schaue spontan wann ich wieder zurück fahre"

"Ich habe bereits vorgeschlagen, dass Josi nach München zieht", mischt sich Leon ein und sofort erhellen sich auch die Gesichter der Anderen.

"Das wäre doch etwas. Ich kenne einen Makler hier in München, wenn du irgendwann Mal jemanden brauchst sag mir Bescheid. Ich stelle da gerne Kontakt her", bietet mir Manu an.

"Das ist lieb, ich behalte es im Hinterkopf. Aber jetzt lasst uns lieber das Thema wechseln. Erzählt mir ein bisschen was über den Fußball, die nächsten Spiele", fordere ich die Jungs auf und lächele sie abwartend an. Ich mag es ihnen zuzuhören, ihre Stimmen wirken so vertraut. Und die Freude auf ihren Gesichtern, wenn sie über den Fußball reden, ist unbezahlbar. 

"Kommst du am Wochenende zum Spiel?", fragt mich Benjamin als sie darüber reden und schaut mich abwartend mit einem charmanten Lächeln an. Fragend schaue ich zu Leon herüber. Ich selbst habe keine Ahnung und wüsste nicht einmal wie ich an Tickets komme, vielleicht kann er mich ja irgendwie reinbringen.

Amnesia // Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt