"Ich hätte dich fast nicht erkannt", schmunzel ich und halte mir schützend die Hand vor die Augen, da die Sonne direkt hinter Benjamin steht. Sofort dreht er sich etwas, damit die Sonne von der Seite auf uns scheint.
"Wir wollen doch nicht von irgendjemanden verfolgt werden", lacht er und schiebt die Sonnenbrille etwas höher. Sie passt perfekt zu der Cap und seine Freizeit Kleidung steht ihm auch heute wieder wirklich gut.
"Schön, dass du da bist", lächelt er mich an und zieht mich in eine herzliche Umarmung, die ich zu gerne erwidere. Wir zwei sind uns tatsächlich etwas näher gekommen, ganz in Leons Interesse. Ich habe eigentlich kein Training verpasst und danach haben wir uns immer etwas unterhalten, bis Leon fertig war. Auch nach dem Spiel haben wir eine halbe Ewigkeit geredet, jedenfalls bis Leon praktisch gefleht hat, dass wir fahren. Zu diesem Zeitpunkt war jeder andere bereits verschwunden und er hat sich scheinbar wahnsinnig gelangweilt.
Jedenfalls hat das irgendwie zu dieser Verabredung geführt und ich bereue überhaupt nichts.
"Also auf was hast du Lust?", erkundigt er sich und wir beginnen in eine Richtung zu gehen. Gemeinsam hatten wir uns darauf geeinigt uns irgendwo etwas zu Essen zu holen und uns dann in den Englischen Garten zu setzen. Ein etwas modernisiertes Picknick.
"Was hälts du von etwas Chinesischem?", schlage ich vor und schaue ihn fragend an. Sofort wird sein Lächeln noch etwas breiter.
"Das klingt gut. Ich kenne einen tollen hier in der Nähe", erzählt er mir und deutet mit seinem Arm kurz in die Richtung, wo der Laden wahrscheinlich liegt.
"Dann vertraue ich dir mal", schmunzel ich und ein kleines Lachen geht über seine Lippen. Das Restaurant ist tatsächlich ganz in der Nähe und so wie Benjamin dort behandelt wird, muss er wirklich Stammkunde sein. Mit zwei großen Nudelboxen treten wir wieder hinaus in die Sonne und machen uns auf den Weg zum Englischen Garten.
"Ist das immer so oder bist du dort Stammkunde?", hake ich dann doch noch einmal nach. Vielleicht liegt es ja auch einfach an seiner Person. Leon hat mir schon von genügend verrückten Stories erzählt, die ihm mit Fans passiert sind. Scheinbar lauern diese überall.
"Ich bin da tatsächlich recht regelmäßig", klärt er mich auf.
Im Englischen Garten suchen wir uns ein etwas abgelegenes und eher schattiges Plätzchen, bevor wir uns ins Gras fallen lassen. Benjamin stellt die Boxen zwischen uns ab. Während er die Tüte öffnet und die Boxen herausholt, bleiben meine Augen automatisch an seinen Armen hängen. Einerseits sehe ich die arbeitenden Muskeln, andererseits die hervortretenden Venen. Er sieht wirklich unfassbar gut aus.
"Ich muss dich das einfach fragen", beginne ich, nachdem wir schon ein paar Momente essen und bisher eher Smalltalk gehalten haben. Benjamin saugt hastig das Ende seiner Nudel ein, was ziemlich lustig aber gleichzeitig auch sehr süß aussieht.
"Immer her mit den Fragen", fordert er mich lächelnd auf.
"Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten oder so, aber schmecken Froschschenkel wirklich? Und Schnecken? Ist das nicht total glibberig und bleibt überall kleben?", frage ich und ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Der Gedanke ist irgendwie recht absurd für mich, aber ich sollte für neue Kulturen schließlich offen sein und vielleicht schmeckt das alles ja ganz neutral.
Ein Lachen geht über Benjamins Lippen und er stellt die Nudelbox auf dem Gras vor sich ab. Kurz schüttelt er sich.
"Das ist eine durchaus berechtigte Frage", grinst er und setzt kurz die Cap ab, um sich durch die Haare zu fahren, bevor sie wieder ihren Platz auf seinem Kopf findet "Richtig zubereitet schmeckt beides gut. Schnecken haben natürlich einen Eigengeschmack, aber ich denke es ist etwas mit Rind zu vergleichen. Froschschenkel sind eher etwas wie Hähnchen und sehr zart. Ich muss aber dazu sagen, ich esse das auch bloß wenn man eigentlich nicht mehr sieht was es einmal war. Also Schnecken irgendwie aus ihren Häusern kratzen, ist überhaupt nicht meins"
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Amnesia // Kai Havertz FF
FanfictionEin einziger Tag kann dein gesamtes Leben auf den Kopf stellen, dich aus der Bahn werfen und komplett aus dem Verkehr ziehen. Alleine das ist bereits schlimm genug. Aber was wenn du keinerlei Erinnerungen mehr hast wenn du aufwachst? Nicht an deine...