Kapitel 27

503 34 6
                                    

"Josi, ich bin wieder da", ruft Jascha laut durch das Haus und ich höre wie die Haustür ins Schloss fällt. Kai und ich sitzen gemeinsam auf dem Sofa, sein Arm liegt um meine Schultern und in meiner Hand halte ich eine Tasse Tee. Wir haben die letzte halbe Stunde hier verbracht und uns einfach etwas unterhalten und Gesellschaft geleistet.

Als Jascha im Türrahmen erscheint, weiten sich überrascht seine Augen und ungläubig schaut er zu Kai, bevor seine Augen auf mir landen.

"Ich hoffe das Training war besser als damals, als du auf einem Ball ausgerutscht bist", schmunzel ich und stelle den Tee auf dem kleinen Tisch vor uns ab. Die Erinnerung ist gerade wahnsinnig präsent und ich musste es einfach erwähnen.

"Kai ich finde es schön, dass du hier bist. Aber bitte erzähle meiner Schwester doch nicht solche peinlichen Geschichten", seufzt Jascha und schaut wehleidig zu dem Spieler neben mir. Dieser hebt sofort abwehrend seine Hände.

"Ich habe überhaupt nichts erzählt. Das ist gar nicht mehr nötig"

Verwirrt und fragend schaut mein Bruder wieder zurück zu mir.

"Ich kann mich wieder erinnern und zwar an alles", kläre ich ihn auf und erhebe mich langsam von dem Sofa. Augenblicklich öffnet sich Jaschas Mund und seine Augen werden ganz groß.

"Das ist kein Scherz?", bringt er ungläubig hervor und fährt sich nervös durch die Haare.

"Haben sich Jannis und Julian um dich gekümmert und Rücksicht genommen als du deinen ersten heftigen Kater hattest?", lache ich und auch Jascha beginnt zu lachen, bevor er hastig zu mir herüber kommt und seine Arme fest um meinen Körper schlingt.

Er zieht mich so eng es geht an sich heran und scheint ganz aus dem Häuschen zu sein, was mich ebenfalls freut. Ein kleines Lachen verlässt meine Lippen, bei der guten Laune meines Bruders.

"Das ist ja wirklich der Wahnsinn. Aber wie? Ich meine, was ist passiert?", fragt er neugierig und lässt mich wieder frei. Aufmerksam und abwartend mustern mich seine großen Augen.

Lächelnd schaue ich zu Kai herüber, der mich ebenfalls anlächelt und ich spüre wie meine Wangen warm werden.

"Wir haben uns geküsst und danach war alles wieder da", beantworte ich seine Frage und ungläubig weiten sich die Augen meine Bruders, die überrascht zu Kai herüber schauen.

Mit einem breiten Grinsen schaut er wieder zurück zu mir.

"Ich hab dir doch gesagt, dass er die Liebe deines Lebens ist und dir helfen kann", erinnert er mich und schmunzelnd verdrehe ich meine Augen. Glücklicherweise gibt Jascha mir keine Zeit um etwas zu erwidern "Hast du es sonst schon jemanden erzählt?"

"Ich dachte ich warte einfach bis unsere Eltern wieder da sind", gebe ich zu und zucke mit den Schultern.

"Und Jannis und Julian? Hast du einen der beiden schon angerufen?"

"Ich glaube Julian ist immer noch etwas säuerlich, weil ich nicht nach Dortmund gefahren bin und Jannis hat sich nicht mehr gemeldet seit er wieder in seiner Wohnung ist. Außerdem saßen wir hier gemütlich auf der Couch", erkläre ich mich.

"Julian ist sicher nicht sauer. Du solltest ihn später unbedingt anrufen und es ihm erzählen. Früher habt ihr schließlich auch recht viel gemeinsam gemacht", schlägt Jannis vor und schaut mich leicht fragend an.

"Wir können ja erst einmal warten bis eure Eltern wieder hier sind", äußert Kai sich und zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Zustimmend nicke ich und nehme wieder neben dem Spieler Platz.

Kai legt locker seinen Arm über die Sofalehne hinter mir und seine Fingerspitzen fahren federleicht über meine Schulter.

Ein leises Seufzen entfährt mir, aus purem Wohlbefinden. Mein Kopf legt sich auf seiner Schulter ab und auch Jannis nimmt bei uns Platz.

Amnesia // Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt