Durch die weißen Vorhänge im Gästezimmer der Cameron Residenz drang durch einen Spalt grelles Sonnenlicht, direkt in Evelyns Gesicht. Sie blinzelte.
Langsam setzte sich die Brünette auf und musste erstmal einmal realisieren wo sie war. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich ihre Stirn, und versuchte sich die Ereignisse des letzten Abends wieder in Erinnerung zu rufen.
Nach und nach kehrten die Bilder zurück. Kein Filmriss, Gott sei Dank.
Trotzdem war die Situation ziemlich unangenehm für Evelyn und noch unangenehmer war die Vorstellung dass auch das Familienhaupt, Ward Cameron, von ihrem glorreichen Abgang des letzten Abends erfuhr. Sie hatte Angst, dass Vorfälle wie dieser das fragwürdige, aber dennoch wichtige, geschäftliche Verhältnis von Ward und ihrem Vater schaden könnte.
Evelyns Ziel war es nun, das Haus bestenfalls unbemerkt zu verlassen. Sie leerte das Wasserglas welches noch auf dem Nachttisch stand mit einem Zug und setzte sich auf die Bettkante um ihre Schuhe anzuziehen.
Sie fühlte sich schrecklich, ihr Kopf tat weh, ihr war immernoch etwas übel und sie hatte einen ekligen Geschmack im Mund den sie so schnell wie nur möglich los werden wollte.
Nachdem sie einigermaßen ordentlich die weiße Daunendecke gefaltet und die Kissen zurechtgerückt hatte, tapste sie mit leichten Schritten aus dem lichtdurchfluteten Zimmer.
Bevor sie den langen, mit hohen Decken ausgestatteten Korridor betrat, sah sie nach rechts und links um sicherzugehen dass die Luft rein war.
Kurz bevor sie an der Wendeltreppe angelangt war, hörte sie, wie sich eine Tür öffnete.
„Evelyn!", hörte sie Sarah wispern. Evelyn drehte sich um und sah Sarah, noch total verschlafen und mit verwuschelten Haaren, die sie eifrig zu sich winkte. „Na komm schon!"
Es war schon irgendwie unhöflich einfach abzuhauen nachdem Sarah sie ohne sie wirklich zu kennen einfach bei sich übernachten lassen hat. Evelyn seufzte und schlich zu Sarah, welche die Tür hinter ihr leise schloss.
Sarah grinste sie an und fuhr sich durch die blonden Haare. „Hi"
Sie war das komplette Gegenteil von ihrem Bruder, Evelyn konnte fast garnicht glauben dass die Beiden überhaupt verwandt waren.
Sarah war aufgeweckt, neugierig und freundlich. Einfach ein Mensch den man gerne um sich hatte. Das Alles hatte Evelyn in der kurzen Zeit in der sie sie kannte schon lernen dürfen.
„Hi..", stammelte sie, leicht peinlich berührt. „Danke wegen gestern, wirklich Sarah. Ich glaube mein Dad hätte mich umgebracht wenn er mich so gesehen hätte."
Die Blondine winkte ab und setzte sich auf den Rand von ihrem großen, mit pinker Bettwäsche bezogenen Bett. „Dafür musst du dich echt nicht bedanken. Hab' ich gern' gemacht."
Evelyn nickte und lächelte dankbar.
„Hey, wie wär's wenn du noch zum Frühstücken bleibst. Rafe freut sich bestimmt auch.", schlug Sarah vor und war direkt wieder auf den Beinen. Sie musterte Evelyns dreckige Kleidung von der letzten Nacht und pustete hörbar Luft aus.
„Naja, vielleicht solltest du dich vorher etwas frisch machen. Ich kann dir was leihen."
Frisch machen und dann Frühstücken hörte sich großartig an. Wenn Sarah ihr jetzt noch eine 800er Ibuprofen anbot, wäre Evelyn offiziell davon überzeugt gewesen, dass die hübsche Kook-Prinzessin Gedanken lesen konnte.
„Das wäre super lieb, danke."
Sarah reichte Evelyn einen kleinen Haufen zusammengelegter Klamotten. Darauf lag auch noch eine verpackte Zahnbürste. „Du kannst mein Bad benutzen, meine Duschsachen sind sowieso die Coolsten.", erklärte Sarah mit einem Grinsen auf den Lippen und deutete auf eine Tür in ihrem Zimmer, die zu besagtem Badezimmer führen sollte.
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𝗴𝗼𝗹𝗱𝗲𝗻 // rafe cameron (ger)
FanficStrand, Jachten, Surfing und Rivalität zwischen arm und reich. Irgendwo dazwischen lebt Evelyn Taylor in der weniger wohlhabenderen Gegend der Inselkette Outer Banks. Um ihren mit Geldsorgen geplagten Vater zu unterstützen, arbeitet sie nach der Sc...