Nach einer sehr holprigen Fahrt hatten die Beiden es an Rafe's Ziel geschafft. Als Evelyn aus ihrem Truck ausstieg, war sie umgeben von Bäumen.
Die Mittagssonne stand direkt über ihnen und tauchte die kleine Lichtung auf der sie standen in ein warmes Licht. Durch die Blätter der Baumkronen waren vereinzelt helle Stellen auf dem Boden, in den Büschen konnte man Vögel und Grillen singen hören.
Evelyn schaute sich um und hing sich ihre Tasche wieder über die Schulter. „Sind wir schon da?"
Rafe schüttelte seinen Kopf. „Nein, komm mit", sagte er und fing an sich seinen Weg durch einen schmalen Trampelpfad zu bahnen. Evelyn folgte ihm.
Als sie am Ende des Pfades zwischen ein paar Büschen heraus kamen, standen sie in einer winzigen Bucht, umgeben von hohen Steinen. Die Natur sah hier noch unberührt aus und das Wasser war glasklar und blau. Staunend sah Evelyn sich um.
Im dem fast weißen Sand lagen einige große Treibholz Stücke und die Felsen, die die Bucht umgaben waren stark bewachsen. Winzige Vögel hatten ihre Nester in den Pflanzen gebaut, und das war auch das Einzige was man hörte. Die Vögel, und ab und zu das leise Rauschen der Wellen, die ans Ufer schwappten.
Während Evelyn sich umschaute, beobachtete Rafe sie. Sein Dad hatte diesen Ort gefunden und hatte ihn einmal mit zum Angeln hier her gebracht als er noch kleiner war. Angeblich sollte es an der einsamen Bucht viele große Fische geben. Das war wahrscheinlich einer der wenigen Versuche von Ward eine Beziehung mit seinem Sohn aufzubauen.
Der Tag war in einem Streit geendet, weil Rafe irgendetwas nicht auf die Reihe bekam.
Danach waren sie nie wieder zusammen Angeln, aber der schöne Ort blieb ihm. Ab und zu kam er hier her, wenn er seine Ruhe brauchte oder einfach nicht wusste wohin mit sich selbst. Hier war es friedlich, mitten in der Natur, keine Menschenseele weit und breit. Hier konnte Rafe durchatmen.Zu sehen dass es Evelyn gefiel machte ihn glücklich. Er ging zu ihr und legte seinen Arm locker un ihre Schultern. „Zu viel versprochen?", fragte er und Evelyn blickte zu ihm auf und schüttelte ihren Kopf.
„Nein, es ist perfekt"
Die Beiden setzten sich nebeneinander in den Sand. Evelyn zog ihre Schuhe aus und streckte ihre Füße in das sachte Wasser, wenn eine Welle kam schwappte diese bis zu ihren Knien. Sie schaute nachdenklich auf das Meer.
Rafe saß neben ihr und hatte seine Beine leicht angewinkelt, sodass er nicht nass wurde. Er hatte seinen Kopf leicht zu Evelyn gedreht und beobachtete sie dabei, wie sie das Meer beobachtete.
Er bewunderte ihre Schönheit, wie so oft. Die von der Sonne geröteten Wangen, ihre Lippen, die leicht geöffnet waren. Ihm fielen ihre Sommersprossen auf, wie viele es waren und wie sie ihr Gesicht noch perfekter machten. Sie war perfekt, für Rafe.
Um nicht komplett in Erstaunen zu verfallen räuspert er sich und wandte seinen Blick ebenfalls auf die Wellen. „Also... uhm, wegen gestern..."
„Was meinst du?", fragte Evelyn unschuldig, als wüsste sie nicht genau was er meinte. Natürlich wusste sie wovon er sprach, und die Frage lag ihr genau so wie ihm auf der Zunge.
Rafe schüttelte seinen Kopf. „Vergiss es"
„Meinst du Barry ist hier in der Nähe?", fragte Evelyn nach ein paar stillen Sekunden und Rafe zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen.
„Was? Nein. Also, ich hoffe nicht?", antwortete er wirr.
Evelyn leckte sich über ihre Lippen und nickte.
„Gut. Dann können wir diesmal ja nicht gestört werden."
Dann legte sie ihre Hand auf Rafe's Wange und drehte sein Gesicht zu sich, bevor sie ihre Augen schloss und ihre Lippen auf seine legte.
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𝗴𝗼𝗹𝗱𝗲𝗻 // rafe cameron (ger)
FanfictionStrand, Jachten, Surfing und Rivalität zwischen arm und reich. Irgendwo dazwischen lebt Evelyn Taylor in der weniger wohlhabenderen Gegend der Inselkette Outer Banks. Um ihren mit Geldsorgen geplagten Vater zu unterstützen, arbeitet sie nach der Sc...