looking after you

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Evelyn war außer sich.

Wie konnte Josh es wagen, ihr so etwas anzutun, nur weil er abgewiesen wurde. Es ging einfach nicht in ihren Kopf rein.

Sie hatte ihn wirklich gemocht, aber nur als Freund. Zu wissen dass Josh die ganze Zeit andere Hintergedanken über sie hatte fühlte sich nicht gut an, es fühlte sich falsch an. Evelyn hatte wirklich gehofft dass Josh vielleicht inzwischen darüber hinweg war, aber offensichtlich war das nicht der Fall.

Es tat weh, einen Freund zu verlieren auch wenn dieser Scheiße gebaut hatte. Noch mehr tat es weh, von besagtem Freund so hintergangen worden zu sein.

Evelyn hatte nie etwas geklaut, Josh' Geschichte war frei erfunden.

Nachdem sie mit quietschenden Reifen vom Country Club geflohen war, hatte sich Evelyn auf den Weg zum Chateau gemacht, in der Hoffnung ihre Freunde dort anzutreffen. Sie fand aber niemanden vor, also setzte sie sich auf den langen Steg vor John B's Haus und lehnte sich mit dem Rücken an einen der hölzernen Pfähle.

Sie schaute nachdenklich auf die Wellen, am Liebsten würde sie weinen. Aber es kamen keine Tränen, sie fühlte sich wie betäubt.

Das Gespräch zwischen ihr und Mr. Linton lief in Dauerschleife in ihrem Kopf. Sie schloss ihre Augen. Der Besitzer des Country Clubs würde mit Sicherheit einige seiner Mitbewerber davor warnen, Evelyn einzustellen.

Er war gut vernetzt und solche Sachen sprachen sich schnell herum. Sie hatte Angst, nie wieder einen Job zu bekommen.

Wütend öffnete sie die Augen wieder und griff nach einem Stein der neben ihr lag und schmetterte diesen mit voller Wucht ins Wasser. Dabei fluchte sie laut und lehnte sich dann wieder nach hinten.

Als sie dann Schritte hinter sich wahr nahm, drehte sie sich um. Es war Sarah, die auf dem Steg auf sie zu lief. Sie war barfuß und trug eine Jeansshorts und ein Oberteil, welches verdächtig unordentlich saß.

„Hi, du hast garnicht Bescheid gesagt dass du vorbei kommst.", sagte sie und ließ sich neben Evelyn sinken.

„Ja, sorry. Ich dachte ihr seid eh' nicht da."

„John B und ich waren drinnen und- Äh, wir haben dich nicht gehört. Ist alles okay bei dir?", fragte sie und Evelyn schüttelte ihren Kopf.

„Ich wurde gefeuert"

Sarah sah sie erschrocken an und legte ihre Hand auf Evelyns Rücken. „Fuck, ernsthaft? Wieso das denn?"

Evelyn erzählte ihr was passiert war, Sarah konnte es garnicht fassen. „Wirklich? Josh? Ich dachte das wär' voll der Nette."

„Er hat versucht mich zu küssen, schon zum zweiten Mal, und dann hab ich ihm die Freundschaft gekündigt. Ich meine, fuck, das ist doch voll legitim, oder?"

Sarah nickte aufgeregt und zog die Brünette näher zu sich, welche ihren Kopf auf ihre Schulter legte und mit traurigen Augen aufs Wasser starrte.

Die Beiden schwiegen für einen Augenblick und Evelyn dachte an Rafe. Er war auch da, als sie gefeuert wurde, aber sie hatte ihn ignoriert.

In diesem Moment wollte sie einfach nur noch weg. Für ein Gespräch mit Rafe, was sich meistens als ziemlich nervenaufreibend herausstellte, hatte sie keine Kraft mehr gehabt. Im Nachhinein hätte sie gerne nochmal mit ihm geredet und gefragt ob er sich nach letzter Nacht besser fühlte. Aber jetzt war es zu spät.

Evelyn dachte nach und hob dann ihren Kopf von Sarahs Schulter, um die Blondine anzuschauen.

„Kannst du nochmal mit deinem Dad reden? Ich denke Rafe hat seine Lektion echt gelernt, er sollte ihn nach Hause kommen lassen. Ihm geht's glaub' ich echt nicht gut"

𝗴𝗼𝗹𝗱𝗲𝗻 // rafe cameron (ger)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt