Kapitel XXXVII

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Eine Stimme holte mich aus meinem tiefen Schlaf. Immer noch mit geschlossenen Augen lauschte ich dem flüsternden Ton nicht weit von mir entfernt. Ich war immer noch nicht ganz wach, aber die einzige Stimme die ich vernehmen konnte war die von Dante.
Leider konnte ich nicht genau verstehen was er sagte, da er in italienisch sprach.
Ich öffnete meine Augen, blieb aber immer noch in derselben Position liegen.
Dante stand, nur in Boxershorts bekleidet , mit dem Rücken zu mir am Fenster und telefonierte.
Die Morgensonne schien auf sein Haar und lies es in einem Kaffeebraunen Ton leuchten. Einige Minuten musterte ich noch die definierten Muskeln auf seinem Rücken, bevor ich von einem Klopfen unterbrochen wurde. Ruckartig schloss ich die Augen und stellte mich schlafend.

Ich hörte wie die Zimmertür geöffnet wurde.
"Guten Morgen, Signore Martinelli. Wie haben sie geschlafen?" Amelias Stimme hallte durch den Raum.
"Ich habe nicht herein gesagt und würdest du bitte leiser sprechen, Anastasia schläft noch", wies Dante Amelia zu recht.
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, da ich immer noch so tat als würde ich schlafen.
"Ist es nicht etwas spät, um noch im Bett zu liegen?" Sie lässt keine Gelegenheit aus, um mich anzugreifen.
"Meine Frau kann so lange im Bett bleiben, wie meine Frau es möchte. Und das ist das erste und letzte Mal, dass ich eine solche Bemerkung von dir gehört habe. Ist das klar?"
Das ist das zweite Mal, dass er wegen mir eine Person zurecht weist. Und beide Male waren es Frauen, die es auf ihn abgesehen haben. Könnte ich mich in ihm getäuscht haben?
Ich meine nur weil mein Vater ein mieser Fremdgeher war, muss das nicht heißen, dass Dante es ebenfalls sein wird. Vielleicht wird unser Ehe nie echt sein, aber möglicherweise entgehe ich dem öffentlichen Scham einer gebrandmarkten Ehefrau.
"Natürlich Signore Martinelli", kam es kleinlaut von Amelia.

"Geh und gib Pablo bescheid, dass wir in einer Stunde zum Flughafen fahren", sagte Dante in einem gedämpften Ton, da er immer noch dachte ich würde schlafen.
Nach einigen Sekunden hörte ich die Tür zugehen. Neben mir ging die Matratze etwas runter und ich schätze Dante hatte darauf Platz genommen. Ich hielt den Atem an und betete, dass er wieder aufstehen würde.
"Amore", flüsterte er mir leise zu. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Kopf. Dante strich mir eine Strähne hinters Ohr.
"Amore, wach auf." seine Stimme war nun etwas lauter. Ich lag immer noch leblos da und tat so als würde ich schlafen.
"Mia cara, ich weiß, dass du nicht mehr schläfst." kam es nun belustigt von ihm. Woher will er das bitte wissen. Ich hab mich nicht einmal bewegt.
"Du willst also spielen?! Okay gerne, spielen wir." Ein Windhauch streifte meine Wange. Dante pustete leicht dagegen und ging dann in Richtung meines Ohrs. Ich hielt meine Gefühle unter Kontrolle und ließ mich nicht beirren.
"Ich bin beeindruck, aber ich habe auch noch einige Tricks drauf."
Oh nein was hat er vor? Bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte spürte ich seine Lippen auf meinen. Ruckartig setzte ich mich aufrecht hin und stieß ihn von mir. Was fällt ihm ein? Das war eindeutig ein verbotener Trick. Dante lachte aus tiefer Kehle auf, während ich mir die Lippen mit der Hand abwischte.
"Ich sagte ja ich hab noch einige Tricks", sagte er selbstverliebt und stand vom Bett auf.
"Ich hätte dir fast geglaubt, aber deine Atmung war zu unregelmäßig für einen Schlaf, du solltest daran arbeiten, mia cara."
Ich griff nach dem Kissen neben mir und warf es ihm an den Kopf. Er sah mich erschrocken an, bevor er nach dem, nun auf dem Boden liegenden, Kissen griff. Dieses warf er zu mir zurück. Ich schaffte es rechtzeitig mich zu ducken, sodass es nur knapp meinen Kopf verfehlte.
"Was fällt dir ein?" ich hatte zwar angefangen, aber er hatte es verdient.
Ich nahm das Kissen und eröffnete die zweite Runde. Erneut flog das Kissen in seine Richtung, doch ihm gelang es das Kissen zu fangen.

Ich nahm mein Kissen und warf es hinterher. Dante tat es mir nach und unsere zunächst harmloses Abwerfen wuchs zu einer Kissenschlacht heran.
Ich hatte mir hinter den Sofas einen Schutzbunker errichtet und warf von dort aus mit den kleinen Dekokissen nach ihm. Er hingegen wählte die Offensive und stand ungeschützt im Zentrum des Raums. Dante vertraute auf seine Fähigkeiten meine Kissen rechtzeitig zu fangen und sie mir dann entgegen zu werfen.
Immer wieder brachen wir in Gelächter aus. Ich hatte ganz vergessen wo und mit wem ich hier war. Es war so leicht und angenehm, man könnte meinen wir wären Kinder.
Unsere Kissenschlacht wurde von einem Klopfen unterbrochen. Dante und ich erstarrten in unseren Positionen. Ich hatte immer noch ein Kissen in der Hand, als die Tür geöffnet wurde.
Pablo trat unsicher in den Raum. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nichts als Dantes T-Shirt trug und auch er war noch in Boxershorts.
Pablo stand wie erstarrt da und musterte uns Beide.
Ich versteckte mich so gut ich konnte hinter der Lehne des Sofas.
"Dreh dich um", sagte Dante in einem strengen Ton zu Pablo, welcher seinem Befehl sofort folgte.
"Und du zieh dich an, wir müssen gleich los." In seinem Ton war nichts mehr von dem verspielten Dante von vor zwei Minuten. Er war wieder kalt und distanziert.

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