Kapitel LXXXVI

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Nachdem Dante sein letztes Wort gesagt hatte und die Feier damit eröffnet war, zog er mich zu sich und legte seine Hände von hinten auf meinen Bauch.
"Denk daran, was meine Mutter dir erklärt hat. Du nimmst von keinem anderen Mann heute einen Drink an, sonst brenn ich das alles hier nieder, hast du mich verstanden?!"
Ich nickte und als Belohnung verteilte er kleine Küsse auf meinem Hals.
"Sehr gut, Amore." Erklang seine dunkle Stimme an meiner Halsbeuge, in welcher er sein Gesicht vergrub.
Einige Sekunde nachdem die Feier eröffnet war, traten eine Reihe von Frauen, recht und links von uns, in den Garten. Sie alle waren in Servicekleidung gehüllt und trugen Tabletts mit Sektgläsern drauf. Die männlichen Kellner waren wie vom Erdboden verschlugt und ich schrieb es der Getränkeregel zu. Anscheinend galt die Regel auch für die Männer, welche uns die Getränke servierten, was nur Sinn ergab.

Während ich die ganze Zeit daran dachte, von keinem ein Getränk an zu nehmen, formierte sich der Garten von einem Spielfeld zu einem Festgelände um. Überall wurden Tische aufgestellt und mehrere Bars eröffnet. Schmuck wurde mit schnellen Handgriffen vom Personal aufgestellt und verzierte den Garten und die Tische mit geschmackvoller Dekoration. Alles war von den Farben der Martinellis bedeckt, weiß und marineblau. Einige goldene Vasen standen herum und wurden mit weißen Rosen bestückt. Es sah wirklich wunderschön aus und es war unfassbar, wie schnell Valerias Leute das auf die Beine gestellt hatten.

Die Barkeeper waren genauso wie die Kellner weiblich, was mich wieder an die Regel denken ließ. Dante stand immer noch nah bei mir und seine Hand ruhte fest auf meinem Rücken.
"Du bleibst bei mir, die ganze Zeit." Befahl er mir, schwächte seinen Ton aber mit einem Kuss auf meinem Scheitel ab.
"Oder bei uns. Wir werden die lüsternen Männer schon von dir fernhalten." Marco tauchte neben uns auf und zwinkerte mir zu. Ich schätze ich werde heute nicht einmal alleine sein, was mir ausnahmsweise mal gefiel. Der Gedanke einem fremden Mann für eine Nacht ausgeliefert zu sein ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.
Dante muss es gemerkt haben, denn er drückte mich noch näher an sich und legte eine Hand auf meine Wange. Seine weichen Lippen berührten die meinen und ließen meine Knie weich werden. Der Kuss war nicht leidenschaftlich oder fordern, sondern weich und gefühlvoll. Er steckte voller Liebe und ich genoss jede einzelne Sekunde. Dante löste sich von mir und legte seine Stirn gegen meine. Wir sahen uns einfach in die Augen und schlossen alles andere um uns herum aus diesem Moment aus. Es ab nur uns zwei, wenn auch nur für kurz.
"Es tut mir leid." flüsterte ich leise und sah weg. Schuldgefühle ihm gegenüber machten sich in mir breit. Ich fühlte mich schlecht, als hätte ich ihn hintergangen.

Dante griff nach meinem Kinn und legte meinen Blick wieder auf ihn. Er verzog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
"Weswegen?" fragte er leise und strich leicht mit seinem Daumen über meine Wange. Ich atmete einmal tief durch und sah ihm tief in die Augen.
"Dafür, dass ich dir nicht vertraut habe. Ich hab an dir gezweifelt, obwohl du mir nie einen Grund dafür gegeben hast. Ich hätte wissen müssen, dass du sowas niemals zulassen würdest, aber ich konnte es einfach nicht sehen."
Seine Hände wanderten zu meinen Hüften und massierten meine Haut durch den Stoff meines Kleides.
"Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen muss, Amore. Als es darauf ankam hast du mir vertraut und nur das zählt." Seine Worte ließen mein Herz höher schlagen und ich konnte nicht glauben, dass ich vor einigen Stunden noch sauer auf ihn war. Das alles spielte nun keine Rolle mehr. Alles was in diesem Augenblick von Bedeutung war, stand direkt vor mir und lächelte mich mit einem schiefen Badboy Grinsen an.
"Aber ein Dankeschön ist dennoch angebracht." Ich legte meine Hand in seinen Nacken und ließ meine Finger von dort aus in seine Haare gleiten.
"Du hast Vlad eine Chance geben und das bedeutet mir sehr viel."
An seinem Nacken zog ich ihn näher an mich und küsste ihn. Diesmal war es leidenschaftlicher und ich krallte mich mit den Fingern im Kragen seiner Jacke fest. Unsere Lippen bewegten sich im Einklang und ich öffnete sie leicht, um seiner Zunge Einlass zu gewähren.

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