22. Thor vs. The Nightmare

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E V E R

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»Ladys und Gentlemen, willkommen im Fight Club, der grösste Underground Fight-Pit, den ihr je gesehen habt! Seid ihr aufgeregt?« schrie der Moderator im Boxring ins Mikrophon und die Menge kreischte.

Unter mir befand sich eine riesige Kampfhalle. Es mussten hunderte von Menschen anwesend sein, die alle auf den Ring sahen und dem Moderator zujubelten. Das Publikum war völlig aus dem Häuschen, als könnten sie gar nicht abwarten, zu sehen, was als nächstes passieren wird.

Der Moderator lachte. »GUT! Denn hier kommt auch schon der erste Kämpfer! Einen fetten Applaus für ... THOR

Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass Alessandro mir nicht gefolgt und ich sicher vor ihm war, trat ich näher ans Galeriegeländer und schaute gebannt auf den verhüllten Boxer, der gerade auf den Ring zusteuerte, während das Publikum völlig durchdrehte.

Thor stieg in den Ring und sobald dieser den Boxumhang beiseitegelegt hatte und sich in seine zugeteilte Ecke begab, kündigte der Moderator den zweiten Kämpfer an.

The Nightmare.

Plötzlich bemerkte ich, wie jemand still und so gefährlich wie ein Raubtier an mich herantrat und ich erstarrte, in der Angst, Alessandro wäre mir dennoch gefolgt.

»Thor oder The Nightmare?«

Mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust und ich keuchte, als ich seine Stimme an meinem Ohr hörte. Meine Hände umklammerten nervös das Stahlgeländer. »Cruz.« gab ich atemlos von mir.

Immer noch surrten Alessandros hässliche Worte in meinem Kopf und am liebsten hätte ich mich unter eine Dusche gestellt und mich gründlich gewaschen, bis meine Haut glühend rot war.

Er hat dich nicht berührt, beruhig dich also, Ever.

»Soll ich dir einen Tipp geben?« Seine tiefe, kratzige Stimme schickte Schauer meine Wirbelsäule hinunter und holte mich von Alessandro zurück.

Es hat Tage gegeben, da kamen seltsame Typen zu Dad Nachhause. Sie sagten mir dieselben dreckigen, lüsternen Worte, wie Alessandro vorhin. Sie hatten mich angesehen und mit diesem hungrigen Blick nach mir verlangt. Sie hatten mich in das kleine Zimmer nebenan nehmen und die Türe verschliessen wollen.

Immer wieder von Neuem hatte ich Angst, sie würden es tatsächlich tun und ihren abscheulichen Worten Taten folgen lassen. Aber ich hatte Dad gehabt, Dad, dem es nie entgangen war und mich vor jedem dieser Männer, die er durch die Haustüre gebracht hatte, gerettet - ausnahmslos.

Er war mein Held gewesen. Jedes Mal.

»Man sagt Thor hat eine gute Rechte und sein Uppercut soll teuflisch sein. Nightmare hingegen ist schneller.« Cruz stand immer noch hinter mir, wie ein Hai, der darauf wartete, dass seine Beute blutete und er zuschlagen konnte.

Ich krallte meine Hände in mein Kleidersaum und musste meine Tränen wegblinzeln, bei dem Gedanke, dass mich mein Vater, der mich einst so beschützte, weggegeben hat.

Wenn ich nicht einmal meinem eigenen Dad etwas wert war, wem dann?

»Sag mir nicht, dass du noch nie an einer meiner Underground Fights gewesen bist?«

Ich musste mich zwingen, mich auf die Unterhaltung zu konzentrieren und nicht wieder abzuschweifen. »Du kennst die Antwort darauf doch schon.«

»So vorhersehbar. Die anständige, kleine Everleigh.«

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 15, 2022 ⏰

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