Taehyung's Sicht:
"Hey, er wacht langsam auf!" sagte ich zu den anderen, als ich bemerkte, wie Jungkook's Augen langsam flackerten und sie dann langsam aufschlugen. Ich beugte mich in sein Sichtfeld und Jimin tat es mir dann nach. Hoseok stand neben Jimin und Yoongi neben mir. Jin und Namjoon waren ins Krankenhaus gefahren, da die Schmerzen allmählich echt so schlimm wurden, dass er nicht mal mehr eigenständig gehen konnte. Namjoon will uns schreiben, wenn sie wieder nach Hause können.
Er richtete sich noch halb benommen auf. "Wo bin ich und was ist passiert?" fragte er und sah sich im Raum um. Tatsächlich hatte uns der neue Manager, der sich Sora nannte, ein Gästezimmer zur Verfügung gestellt. Er war echt nett. Er schien zumindest ziemlich freundlich zu sein. "Du bist im Gastezimmer des Entertainment-Gebäudes." erklärte ihn Jimin sofort, woraufhin er ein zustimmendes Nicken von uns allen bekam. "Was???" Er wirkte mit einem Mal geschockt. Kann er sich etwa jetzt wieder erinnern, was geschehen war? Es sah wirklich so aus, als hätte er Angst vor diesen neuen Manager gehabt. Weshalb war das so?
"Äh, Kookie? Kennst du den neuen Manager etwa?" fragte ich vorsichtig nach und schon hatten sich seine Augen vor Schock geweitet. Das nahm ich als ein Ja auf. "Woher kennst du ihn?" fragte Hoseok und wirkte ziemlich neugierig, wie wir alle. Eine Weile kam von ihn nichts und er fing wieder unkontrolliert und panisch zu atmen an. "Jungkook, ganz ruhig! Was war den zwischen euch vorgefallen?" Damit er sich irgendwie wieder beruhigte, zog ich ihn an mir und strich ihn fürsorglich über den Rücken. Dieses Mal zeigte meine sanfte Berührung Wirkung und er beruhigte sich wieder. "Wir...können ihn nicht trauen. Er ist ein Mörder!" Nun sahen wir ihn alle verwirrt an. Warum sollte er ein Mörder sein? Er war doch nur ein freundlicher Kerl. "Wieso glaubst du, er sei ein Mörder? Auf mich macht er einen netten Eindruck." gab Yoongi von sich, woraufhin wir alle fragend nickten. "Was...! Es ist wahr! Ich hab es doch selbst gesehen!"
Ich begann langsam zu überlegen, ob wir ihn nicht einfach glauben sollten. Es lag bestimmt nicht daran, dass er unseren alten Manager zurückhaben will. Sowas konnte er sich doch nicht einfach ausgedacht haben. "Das kannst du jemand anderen erzählen. Es ist ziemlich unglaubwürdig. Kommt, Leute! Wir gehen!" sagte Yoongi und ging zur Tür. Jimin und Hoseok seufzten auf. "Sag doch gleich, dass er dir unsymphatisch ist. Es ist einfach nur krank sowas schlimmes zu behaupten." gab Jimin von sich und Hoseok stimmte zu. "Ich hab wirklich gedacht, dass du ein bisschen Heller im Kopf wärst." Ich war der einzigste der bei ihn blieb. Irgendwie konnte ich es nicht nachvollziehen, wieso er uns sowas sagen sollte. Außerdem würde er dann nicht so panisch reagieren und zum anderen war er einer der schlechtesten Lügner die ich kannte.
Jimin, Hoseok und Yoongi verließen den Raum, doch ich blieb bei Jungkook, der bedrückt zu Boden sah und dann anfing zu schluchzen. Ich setzte mich neben ihn und zog ihn sanft in meine Arme. "Wieso...gehst du nicht mit ihnen mit." schluchzte er und drückte sich etwas von mir weg. "Weil ich nicht wirklich glaube, dass du lügst. Du bist ein schlechter Lügner und wieso solltest du so panisch reagieren, wenn es eine Lüge ist? Das würde alles nicht so zusammenhängen, weshalb ich dir glaube, so unwahrscheinlich es auch sein kann. Er wirkt zwar freundlich, aber ein Mensch kann immer zwei Seiten haben. Das hab ich damals von meinem Bruder gelernt." Er sah mich erstaunt an, bis er die Umarmung endlich zuließ. "Mach dir keinen Kopf, okay? Ich glaube dir! Wir sind schließlich beste Freunde!" Ich hörte ihn erneut aufschluchzen und dann krallte er sich hilfesuchend an mich.
Nach einer Weile beruhigte er sich und wir lösten die Umarmung auf. Ich hatte mich bei ihn richtig wohl gefühlt und auch jetzt erkannte ich, wie unglaublich hübsch er war. Ach, was dachte ich denn da? Sowas dachte man doch nicht über seinen besten Freund. Das war doch vollkommener Quatsch. "Jungkook, was glaubst du...könnte er machen um uns zu töten?" Seine ganze Körperhaltung versteifte sich. "Naja...! Ich nehme Jin mal als Beispiel." Ich nickte und nach kurzem zögern fing er an zu erzählen. "Jin ist verletzt und ich bin mir sicher, dass er ihn ununterbrochen lang trainieren lässt. Um ihn zu motivieren, würde er ihn schlecht reden. Er würde mit solchen Schmerzen einfach trainieren und irgendwann daran kaputt gehen." Jetzt verstand ich es. Hoffentlich würde dies nie eintreffen. "Sollte Jin eine Nachricht von ihn bekommen, dann würde er uns nichts davon sagen. Er würde ihn extra mit einem von uns drohen. Sollte er nicht um diese Uhrzeit zum Training erscheinen, wird zum Beispiel Namjoon etwas schreckliches wiederfahren." Ich verstand seine Sorge immer besser. Er wirkt zwar freundlich, aber das war er bestimmt nicht. Ich hab Angst, dass genau sowas eintreffen könnte.
Mit einem Mal klopfte es an der Tür und ich spürte, wie Jungkook sich immer weiter anspannte und gebannt zur Tür sah. Die Tür ging auf und der neue Manager betrat den Raum. Ich merkte Jungkook's Angst. Sie war sehr intensiv spürbar. Er lächelte uns lieb an, doch das kaufte ich ihn nicht ab. In seinen Augen konnte ich dennoch etwas dunkles sehen.
Er kam auf uns zu. Sein Lächeln verschwand nicht. "Hallo, ich wollte die Zeit nutzen und euch besser kennenlernen." fing er an, doch in seiner Stimme klang dennoch etwas unwirkliches mit. Sie klang irgendwie gefährlich, oder ich bildete es mir nur ein. "Guten Tag!" gab ich so gelassen von mir, dass er hoffentlich nichts mitbekam, denn dann könnte Jungkook große Probleme bekommen. "Dürfte ich nach euren vollständigen Namen fragen und wie alt ihr seid?" Irgendwie machte mich der Ton seiner Stimme wütend, aber ich blieb dennoch ruhig, was gar nicht so einfach war. "Natürlich! Ich bin Kim Taehyung und bin zweiundzwanzig Jahre alt." stellte ich mich freundlich vor, wie er es wollte. "Und wer bist du?" wandte er sich nun an Jungkook, der immer nervöser wurde und seine Angst wurde größer. "Hat dein Freund etwa keine Stimme?" fragte er mich nun. Das ist die Chance ihn aus dieser Situation rauszuholen. "Wissen Sie, er ist gegenüber fremden Leuten sehr schüchtern." Er entfernte sich langsam. "Wenn du meinst! Dann stell du ihn mir vor." Ich nickte etwas nervös. Hoffentlich durchschaut er mich nicht. "Das ist Jeon Jungkook und er ist zwanzig."
Wir quatschten noch eine Weile, aber Jungkook brachte sich kein einzigstes Mal mit ein. Irgendwann ging er und ließ uns hier zurück. Ich atmete erleichtert aus, denn mit jeder Minute die verging, wurde ich angespannter. "D-Danke...Tae!" bedankte er sich und nun rollten ihn die ersten Tränen aus den Augen. Ich zog ihn sofort in meine Arme. "Immer wieder gerne!"
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Save Me
FanfictionEines Tages rannte Jungkook von zu Hause weg und flüchtet nach Seoul, wo er einen Neuanfang startet und die Geschehnisse seiner Vergangenheit verarbeiten kann. So kam es auch, dass er Mitglied bei BTS wurde und sich zum ersten Mal frei und gebraucht...