Save Me

Kapitel 13: Eine seltsame Handlung

Yoongi's Sicht:

Nach ungefähr zwei Stunden war das Training endlich beendet und mir war nicht entgangen, dass Jin und Jungkook große Probleme hatten mit uns mitzuhalten. Irgendwie bereitete es mir große Sorgen. Wir hatten auch kaum Pause gehabt. Vielleicht hatte Jungkook wirklich recht, aber ich brauche dafür mehr Beweise.

"Das war schon ganz gut, aber einige bräuchten Einzeltraining." Einzeltraining? Sowas hatten wir eigentlich noch nie gehabt. Das kam mir irgendwie seltsam vor. "Es sind drei, die Einzeltraining brauchen! Jin! Jungkook! Namjoon!" Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein. Ich sah Jungkook schon wieder an, dass er sich vollkommen verkrampfte und einige Schritte zurückging. Bräuchten Jin und Jungkook nur Einzeltraining, weil sie verletzt waren? Da war es doch klar, dass sie nicht alles geben können und vorallem...wieso Namjoon? Das macht für mich so gar keinen Sinn. "Die Termine werde ich euch zuschicken, wenn ich Zeit hab. Für heute könnt ihr nach Hause gehen." Wir räumten langsam unsere Sachen zusammen und ich sah Jimin an, dass er skeptisch und unsicher bei der Sache war. Jin schien sich genauso wenig wohlzufühlen.

Wir wollten gerade das Studio verlassen, als wir noch einmal von Sora aufgehalten wurden. "Jungkook, ich würde gerne noch mit dir reden." Wir blieben stehen und sahen ihn alle an. Jungkook hatte wieder zu zittern begonnen. "Keine Sorge! Wir bleiben hinter der Tür." flüsterte Taehyung ihn zu, damit es Sora nicht hörte. Jungkook nickte nur und so gingen wir langsam nach draußen.

"Leute, geht schon mal vor. Jungkook und ich werden nachkommen." sagte Taehyung und lehnte sich neben der Tür gegen die Wand. "Alles klar, aber kommt nicht wieder so spät." sagte Jimin nur besorgt und schon gingen die vier weiter. Ich blieb unschlüssig stehen. Ich kann die doch nicht schon wieder allein lassen. Ich kam zwar desöfteren wie ein Eisklotz rüber, aber ich war dennoch immer für meine Freunde da. "Tae, ich bleibe auch hier!" Zuerst sah er mich skeptisch an, doch er protestierte nicht mehr dagegen.

Wir warteten jetzt schon zwei Minuten und es war immer noch nichts geschehen. Wir wurden hier immer ungeduldiger und ich sah Taehyung bereits die Angst an. Mein Blick glitt zum Schlüsselloch. Augenblicklich kam mir die Idee einfach mal nachzusehen, was da drinnen los war. Ich sah hindurch und konnte dann erkennen, wie Sora Jungkook immer näher kam und diesen umarmte. Was läuft da? Jungkook schien sich nicht wohlzufühlen. Mit einem Mal glitt Sora's Hand, die auf seinen Rücken ruhte, etwas tiefer. Wir müssen da sofort rein. "Tae, wir müssen da rein!" "Was ist passiert?" "Es sieht wahrscheinlich nur so aus, aber ich glaube...er will ihn sexuell missbrauchen." Tae starrte mich nur schockiert an und wollte dann da rein, doch ich hielt ihn davon ab. "Warte kurz! Es kann sein, dass es harmlos ist." Er sah dann ebenfalls durchs Schlüsselloch und ich tat es ihn nach, da das Schloss groß genug war. Der Typ war bereits mit seiner Hand in seiner Hose geglitten und man könnte Jungkook förmlich ansahen, dass es ihn extrem unangenehm war. "Alles klar! Ich hab genug gesehen!" "Warte! Überlass das mir!" Daraufhin sah er mich skeptisch an und nickte dann.

Er sah weiter durchs Schlüsselloch, als ich anklopfte. Daraufhin meinte Tae, dass sie auseinander gefahren waren und Sora meinte, dass wir eintreten durften. Ich öffnete die Tür und setzte einen unschuldigen Blick auf. Ich deutete Tae an, dass er mir nicht folgen sollte. "Wie lange braucht ihr noch? Wir haben noch einen wichtigen Termin. Zu dem dürfen wir nicht zu spät kommen." Der Manager räusperte sich schließlich. "Wir sind hier fertig! Jungkook, geh mit deinem Freund mit!" Unsicher ging er zu mir und folgte mir nach draußen. Ich schloss die Tür und sofort sprang Taehyung ihn in den Arm. Jungkook hatte mit einem Mal zu weinen begonnen. Ein Glück das wir hier geblieben waren. "Kookie, wir haben alles gesehen! Wir mussten was unternehmen, bevor er weitergehen würde." erklärte ich ihn, woraufhin er schluchzend nickte. Normalerweise war er ja der stärkste unter uns, aber in diesen Moment wirkte er wie ein zerbrechlicher Junge, der jemanden verloren hatte. Vielleicht hatte er auch schon jemand wichtigen verloren. Er hatte uns schließlich nie was von seiner Vergangenheit berichtet.

Als ich Schritte im Studio hörte, bekam ich langsam Panik. Wir konnten uns hier nirgendswo verstecken. "Tae, wir müssen hier weg, bevor er uns noch sieht." Er stimmte mir zu und packte dann Jungkook's gesunde Hand und zog diesen mit sich mit. Wir verschwanden schnell nach draußen und versteckten uns außerhalb des Studios. "Kookie, hat...er dich wirklich angefasst?" fragte Tae vorsichtig, woraufhin Jungkook langsam nickte und dann erneut in Tränen ausbrach. Er schmiss sich Tae wieder in den Arm, während ich ihnen Bescheid gab, dass sie leise sein sollen. Sora war bereits nach draußen getreten und ging zu seinem Auto. Er fuhr letzendlich weg und wir machten uns langsam auf den Weg nach Hause.

"Kookie, ist er wirklich ein Mörder...oder ein Vergewaltiger?" "Oder beides?" Wir sahen ihn erwartungsvoll an, doch dieser blickte nur zu Boden. "Naja...! Irgendwo...ist er beides." gab er dann zu und drückte sich enger an Taehyung, der sofort reagierte und seine Arme um ihn legte, ohne ihn noch irgendwelche Schmerzen zuzufügen. "Ich kann es schlecht glauben, aber es würde nicht soviel Sinn machen, wenn du uns anlügst." entschied ich dann und Tae nickte. Er hatte ihn sowieso von Anfang an geglaubt. "Kookie, es wird alles gut werden! Du kannst uns glauben!" Wir gingen letzendlich weiter. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer werden. Haben die drei Einzelunterricht, dann bin ich mir nicht sicher, was er alleine mit ihnen anstellen würde. Sie könnten alle Opfer einer Vergewaltigung werden und das machte mir Sorgen. Ich hab schon vieles drüber gelesen. Manche bekamen eine andere Persönlichkeit. Manche ziehen sich zurück und richten sich mit Schweigen zu Grunde und es könnte auch Jungkook betreffen. "Sag mal, Kookie...woher kennst du ihn? Es sieht manchmal wirklich so aus, als würdet ihr euch schon zu gut kennen."

Er zitterte plötzlich immer stärker. Wahrscheinlich denkt er gerade an die Vergangenheit und ihn kamen Bilder vor Augen, die er vergessen wollte. Jetzt schien ihn seine Vergangenheit aber eiskalt eingeholt zu haben. Hoffentlich öffnete er sich uns gegenüber bald, nur dann können wir ihn helfen, retten und verstehen.

"Sora ist...mein...Adoptivvater."

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