Kapitel 22: Künstliches Koma

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Taehyung's Sicht:

Es waren schon zwei Stunden vergangen, seid Kookie hierher gebracht wurde. Allmählich überkamen mich Schuldgefühle, ihn nicht helfen zu können. Ich kann Jin auch kein Vorwurf machen. Das hätte Jungkook nicht gewollt. Es ist nun einmal passiert und dagegen kann niemand etwas.

Ich werd hier noch verrückt, mit jeder einzelnen Minute die verging. Hoffentlich geht es dir gut. Ich will dich wieder glücklich sehen, aber das geht schlecht, wenn der Manager noch da war. Er muss weg, aber wie stellen wir das an? Ich weiß es nicht!

"Hey, Tae! Es ist alles gut! Du musst dir keine Sorgen machen! Ich denke schon, dass er es schaffen wird. Er ist stark! Das weißt du!" versuchte es Hobi erneut, doch dieses Mal hatten seine Worte eine Wirkung, was er anscheinend sah und mich warm anlächelte. "Du musst nicht so tun, als wäre es dir egal. Versteck deine Tränen nicht! Das hast du nie und das brauchst du auch nicht. Wir sind für dich da!" Nun ließ ich schon zum zweiten Mal meine Tränen freien Lauf und stützte meinen Kopf auf meine Hände. Das letzte Mal hatte ich zu Hause geweint. Danach wollte ich nicht mehr, um stark für alle zu sein.

Ich sah überrascht auf, als ich von Hoseok in den Arm genommen wurde. Er selbst legte lächelnd seinen Kopf auf meine Schulter. Wieso war er nur so stark? Er zeigt keine Spur von Schmerz, Traurigkeit und Freude. Ich konnte nur Glück und Freude erkennen. Hoseok ist derjenige, der am stärksten war, obwohl er ebenfalls Angst um Kookie haben musste. Ich spürte eine zweite Hand an meinem rechten Arm und sah überrascht zu Yoongi. Er sah mich besorgt an und wollte mich ebenfalls beruhigen. Jimin schlief noch immer und offensichtlich hatte er ihn nun hingelegt, womit er mit dem Kopf auf seinem Schoß lag.

"Alles wird gut werden." Das von Yoongi zu hören, erfüllte mein Herz mit Freude und doch ein bisschen mit Schmerz, da es Yoongi nicht ähnlich sah. Womit hatte ich diese Chaoten nur verdient? Sie waren die besten Freunde die ich nie hatte und dafür dankte ich ihnen.

"Hey, Leute!" hörten wir plötzlich Namjoon, der mit Jin zurückkam, aber Jin schlief? Was war da passiert? Als Namjoon bei uns ankam, atmete er schwer und stützte sich auf seine Knie. "Was ist mit Jin?" fragte Yoongi sofort nach und auch Hobi und ich sahen ihn erwartungsvoll an. "Ich-Ich weiß es selbst nicht! Er wurde plötzlich bewusstlos!" Stirnrunzelnd sahen wir ihn an. Das war ja wirklich kurios.

"Was ist denn hier los?" fragte eine Schwester, die gerade dazu kam und besorgt Namjoon und Jin musterte. "Es geht um meinen Freund! Er wurde vor dem Krankenhaus plötzlich bewusstlos. Er hatte immer schwerer geatmet." "Komm mit! Leg ihn hier rein!" befahl sie und nahm das Behandlungszimmer daneben. Namjoon nickte und ging hinein. Die Schwester folgte ihn so gleich und schloss die Tür. Hoffentlich ging auch alles gut und sie fanden raus, was mit ihn los war. Vielleicht hatte er ja einen Blackout, aber so genau war ich mir da nicht sicher.

Mit einem Mal öffnete sich das Behandlungszimmer in dem Jungkook lag. Zehn Ärzte traten heraus, die alle ziemlich fertig aussahen. Ich sprang schnell auf und ging zu dem Arzt, der als letztes heraus trat. "Hey, können Sie mir mehr über Jungkook's Zustand sagen?" fragte ich ihn sofort und auch Hobi war aufgesprungen und trat neben mich. Stirnrunzelnd sah er mich an. "In was für eine Verbindung stehen Sie zu ihn?" Verdammt! Wenn ich wirklich mehr herauskriegen will, dann muss ich lügen, auch wenn Jungkook mich hinterher hassen sollte. "Ich bin sein fester Freund!" Daraufhin wurde ich von allen schockiert angestarrt, aber ich musste es sagen. "Gut, dann kommen Sie mit rein!" Ich nickte und folgte den Arzt in den Behandlungsraum.

Der ganze Raum war in einem schlichten weiß gehalten. In dem einzigen Bett lag Jungkook. Er sah so aus, als würde er schlafen, aber er war verdammt blass. Um seinen Bauch konnte ich einen Verband ausmachen.

Auffordernd sah ich zum Arzt. Wieder einmal kämpfte ich gegen meine Tränen an. "Er hat viel Blut verloren, aber wir konnten ihn retten. Leider mussten wir ihn dafür in ein künstliches Koma versetzen." Was? Er befindet sich in einem Koma? "Wird er...wieder aufwachen?" fragte ich verzweifelt und ich hatte nur mehr Schwierigkeiten meine Tränen zurückzuhalten. "Das liegt an ihn und vielleicht könnt ihr ihn ja helfen. In dem Koma kann er nicht sterben, aber er kann für Jahre in diesem Koma gefangen sein. Allerdings wird er alles mitbekommen was geschieht. Er bekommt jetzt auch dieses Gespräch mit. Er kann dich hören und vielleicht bist du seine einzigste Hoffnung." Das so zu hören, versetzte mir ein Stich ins Herz.

Meine Beine zitterten und nur schwerfällig bewegte ich mich auf Jungkook zu, der bereits eine Leiche ähnelte. Ich sackte neben seinen Bett weinend auf die Knie und nahm seine weiche und doch kalte Hand in meiner und strich mit meinen Daumen sanft und fürsorglich über seinen Handrücken. Der Arzt verschwand währenddessen aus dem Raum und ließ mich hier alleine.

Nun brach alles über mich herein und ich fing stark zu schluchzen an. "Jungkook...ich bin es...Taehyung! Ich bitte dich! Wach so schnell wie möglich auf. Wir glauben an dich! Ich brauche dich so sehr! Ich kann einfach nicht mehr ohne dich leben. Lass dir nicht soviel Zeit, okay? Ohne dich...kann das alles nicht mehr existieren. Die Band würde auseinanderbrechen. Sora würde dafür sorgen. Ich will dir sagen...bevor ich gehe...das ich...dich liebe! Ich weiß, dass du alles hören kannst und ich will es dir gesagt haben. Du kannst mich gerne hassen und mich ekelhaft finden, aber wach auf! Ich will dich nicht verlieren!" Ich hoffe, ich konnte damit etwas erreichen, aber ich weiß es nicht. "Ich werde jetzt gehen! Wir machen uns alle Sorgen um dich und bald hätten wir uns gestritten. Ich vermisse dich jetzt schon! Ich komme morgen wieder, okay? Ich liebe dich!" hauchte ich ihn schwach zu und gab ihn dann einen sanften Kuss auf die Stirn. Lächelnd zog ich mich zurück und lächelte. "Bis morgen, Kookie! Wir kommen morgen alle zu dir!"

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