Kapitel 3: Schwer verletzt

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Seokjin's Sicht:

Ich spuckte etwas Blut, als die vier langsam von mir abgelassen hatten. "Ich denke er hat so langsam genug." "Ja, verschwinden wir von hier." Endlich waren sie weg. Ich hätte echt keine Ahnung, wie lange ich diesen Schmerz noch ausgehalten hätte.

Mein ganzer Körper schmerzt höllisch. Sie hatten echt keine einzigste Stelle verschont. Ich blutete fast überall. Sie hatten mich grün, blau und blutig geschlagen. Womit hatte ich dies nur verdient? Ich wollte doch nur Kookie helfen, doch stattdessen wurde ich selbst ihr Opfer. Na ganz toll!

Ich richtete mich langsam auf und merkte sofort, wie schwer mir das Atmen fiel. Eine Rippe musste bestimmt angeknackt sein, wenn nicht sogar gebrochen. Ich spürte, wie ich selbst am Kopf blutete, ebenso auch aus dem Mund und aus der Nase. Selbst an meinen Wangen spürte ich einige blutige Kratzer. Mein Auge fühlte sich dick und geschwollen an, so wie auch meine rechte Wange.

Ich sah rüber zu Jungkook, der einfach nur stumm da saß und auf den Boden starrte. Er macht sich doch jetzt hoffentlich keine Vorwürfe. Er konnte doch nichts dafür. Ich wollte ihn doch retten. Wäre ich nicht rechtzeitig gekommen, dann wollte ich gar nicht wissen, was ihn noch passiert sein könnte. In den Nachrichten wurden wir alle vor diesem Gebiet gewarnt, weshalb ich auch sofort wusste, wo er war und war sofort losgefahren. Leider hatte sich meine Befürchtung bewahrheitet.

Ich schaffte es langsam unter starken Schmerzen auf die Beine, doch als ich stand, spürte ich plötzlich einen höllisch brennenden Schmerz an meinem rechten Oberschenkel. Durch meine Hose war bereits Blut gedrungen. Das sah alles andere als gut aus. Als ich mir mein Bein hielt, fiel mir auf, dass mein rechtes Handgelenk gebrochen war. Na super! Noch schlimmer konnte es echt nicht mehr werden, wobei, vielleicht doch. Es zog sich ein stechender Schmerz durch meinen Magen, als ich langsam auf Jungkook zuhumpelte. Es ist nicht seine Schuld. Ich würde ihn niemals die Schuld geben. Ich war dafür selbst verantwortlich.

Als ich es nach gefühlten Stunden endlich geschafft hatte ihn zu erreichen, reichte ich ihn meine gesunde Hand. Er sah mit wässrigen Augen zu mir hoch. Am liebsten hätte er mir geholfen, aber er war ja selbst verletzt, da war es eigentlich unmöglich.

"Jungkook, ist alles in Ordnung?" fragte ich ihn mit schwacher, rauer und müder Stimme. Eine Weile geschah nichts, bis er wortlos meine Hand annahm und sich aufhelfen ließ. Danach warf er sich überraschender Weise in meine Arme und fing bitterlich zu weinen an. "Du Idiot! Das hättest du wirklich nicht tun brauchen." sagte er weinerlich, während ich ihn sanft über den Kopf strich. Jetzt fiel mir auf, wie stark er zitterte. Er musste ziemlich unterkühlt sein. "Komm, wir fahren nach Hause." Er stimmte mir mit einem kleinen Nicken zu und gemeinsam begaben wir uns zum Auto. "Glaubst du...du kannst mit diesen Bein fahren?" fragte er, bevor ich ihn auf die Beifahrerseite setzen wollte. Stimmt ja! Ich kann damit unmöglich Auto fahren, aber irgendeiner muss ja uns sicher nach Hause bringen und soviel Verantwortung übernehmen. "Keine Sorge! Es geht schon!" lächelte ich ihn leicht an, was er mit nur einem besorgten Blick kommentierte, aber er setzte sich dann doch brav auf den Sitz.

Ich setzte mich dann ebenfalls hinters Lenkrad und startete den Motor. Hoffentlich geht alles gut. Ich begann langsam loszufahren und schon dabei zog ich scharf die Luft ein. Sofort bemerkte ich Jungkook's besorgten Blick. Ich musste uns sicher nach Hause bringen.

Wir fuhren langsam zurück zum Dorm und dabei tat mein Bein die ganze Zeit höllisch weh. Ich musste mir echt einen Laut unterdrücken. Das war doch echt nicht mehr sonderlich gut. Egal! Ich musste es schaffen und dann würden wir bestimmt mit Fragen überhäuft werden.

Der Dorm kam langsam in Sicht und ich bog auf den Parkplatz ein. Als wir standen, zog sich ein so unendlich großer Schmerz durch mein Bein, dass ich dann doch einen kleinen Schmerzenslaut ausstieß und stark die Augen zusammenkneifte. "Jin..." hörte ich besorgt von Jungkook, doch ich zwang mich dann zu einem Lächeln. "Keine Sorge! Es geht!" Letzendlich konnte ich doch nicht mehr den Starken spielen und die ersten Tränen rollten aus meine Augen. "Jin, du musst nicht für mich stark sein. Du hast mehr abbekommen. Ich sollte dir helfen und nicht du mir." Er hat nicht unrecht, aber mein Stolz war mir im Weg, mich von meinem 'Sohn' helfen zu lassen, wenn man es so sagen konnte.

Ich öffnete die Tür und hievte mich aus dem Auto. Der Schmerz wurde allmählich zu einem schmerzhaften brennenden Pochen. Es tat so unglaublich weh, dass ich am liebsten bewusstlos werden und nie wieder aufwachen würde. Das ging aber schlecht. Jungkook kam mit einem Mal auf meine Seite. "Sei nicht so stur und lass dich bitte von mir helfen." flehte er mich an und irgendwie konnte ich seinen Blick nichts mehr ausschlagen. Ich gab also nach und schon ließ ich mich von Jungkook stützen. Ich hasste es wirklich Hilfe von anderen zu bekommen, die jünger waren, aber wahrscheinlich blieb mir nichts anderes mehr übrig.

Wir schafften es zur Haustür und Jungkook klingelte, da wir beide kein Schlüssel mitgenommen hatten. Ich stützte mich nicht nur an Jungkook ab, sondern auch an der Wand neben der Tür. Die Schmerzen scheinen immer stärker zu werden. Ich hielt sie kaum noch aus, aber was soll ich jetzt auch machen?

Die Tür wurde geschwind aufgerissen und sofort stand Namjoon da, der uns beide schockiert ansah, aber mich irgendwie am meisten. Kein Wunder! Mich hat es auch irgendwie am härtesten getroffen. "Was...ist denn mit euch passiert?" fragte er und zog scharf die Luft ein. "Lange Geschichte!" sagte Jungkook und ging schon mal vor. Ich humpelte ihn unbeholfen hinterher und stützte mich dabei an die Wand, doch mit einem Mal stolperte ich und fiel schon in den Dorm rein. Ich knallte aber nicht auf den Boden, sondern wurde von starken und warmen Armen aufgefangen.

Bevor ich mich versah, lag ich auch schon in Namjoon's Armen. Mir liefen noch immer die Tränen unbeholfen aus meine Augen. "Jin, was ist mit dir passiert? Du siehst schlimmer aus als Kookie. Wurdet ihr zusammengeschlagen?" Ich nickte nur schwach, bis mich die Müdigkeit vollständig einholte und ich in Namjoon's Armen einschlief.

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