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Hallo, herzlich willkommen zu dem zweiten Teil von When History Is Rewritten.
Ein paar Dinge vorweg: Die Geschichte wird überwiegend in Aydan's Sicht geschrieben sein, aber es kann vorkommen, dass die Perspektiven wechseln. Das würde ich dann anzeigen. Eine zweite Sache wäre, dass Aydan Albus als seine "Mutter" bezeichnen würde. Ich finde das einfach niedlich und da Albus ihn auf die Welt gebracht hat, denke ich sollte es nicht ganz so verkehrt sein.
Und nun, viel Spaß beim lesen.

PS: der hübsche blonde auf dem Titelbild der Geschichte ist Aydan. Zumindest habe ich ihn mir so vorgestellt, nur eben mit Albus Augenfarbe

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Genervt lief ich durch die Gänge von Hogwarts. Wieder einmal war der Unterricht total überflüssig. In Zaubertränke haben wir einen Trank gebraut, der meiner Meinung nach für 1. Klässler möglich wäre. Da niemand mit mir zusammenarbeiten wollte, habe ich wie immer alleine gewerkelt. An sich störte mich das nicht, so musste ich nicht auf meinen Partner aufpassen, doch gerade in Zauberkunde und Verteidigung gegen die Dunklen Künste hätte ich gern einen Partner.
Die meisten mochten mich nicht, da ich das Kind von Albus Dumbledore war. Das wäre unfair und all so ein Mist, dabei kann ich für meine Eltern nichts. Würden sie von meinem Vater wissen, würde ich demnächst in Askaban unterrichtet werden.

"Deine Gedanken hört man ja durch den ganzen Gang. Bei Merlin ziehst du wieder ein Gesicht." Na prima, die Stimme kannte ich. "Sarah, ich dachte du musst zu Wahrsagen?" Das war Sarah, ein Mädchen aus Ravenclaw. Sie war so ziemlich die einzige die nett zu mir war und mich für mein Talent bewunderte. Ich mochte sie, doch konnte sie echt anstrengend sein. "Nah, hat sich geändert. Der tolle Professor steckt wohl in einer Diskussion mit dem Direktor fest." Ihr Grinsen war nicht zu überhören. "Das du immer so fies zu dem armen Kerl sein musst." Verspielt stieß sie mir ihren Ellenbogen in die Seite. "Ich? Fies? Bist du die böse Schlange oder ich?"

Mühsam konnte ich mir ein Lachen verkneifen. "Wie kann jemand aus Ravenclaw die Schule nur so leicht nehmen?" Sie war alles andere als der Typische Stereotyp von Ravenclaw. "Oh bitte, ohne Abwechslung wäre es doch langweilig. Davon abgesehen ist der Lehrplan langweilig und fördert vielleicht die Spinnen im Klassenraum, aber nicht uns." Dem konnte ich nur zustimmen. "Sag Mal pretty boy, gehst du dieses Wochenende nach Hogsmead? Es ist unsere erste Gelegenheit und ich freue mich schon riesig." Die Begeisterung war ihr anzusehen. "Hogsmead? Ich weiß nicht recht. Ich steh nicht so auf Orte die viel besucht sind." Alleine der Weg dorthin würde von Schülern nur so wimmeln. Ein Albtraum.

Diesmal war es an Sarah genervt zu stöhnen. "Klar, da sind ja Menschen, wie unbedacht von mir. Du bevorzugst ja lieber ein gutes Buch das schon so alt ist, dass keiner es anfassen kann." Jup, sie war definitiv im falschen Haus gelandet. Gryffindore würde eher passen, so rebellisch wie sie war. "Richtig. Bücher nerven nicht, reden nicht unnötigerweise und sind nicht nervig. Ganz im Gegenteil, sie sind informativ, spannend und lehrreich." Meine meiste Zeit hier verbrachte ich demnach in der Bibliothek. Wenn man keine Freunde hatte, war es der einzige Ort an welchem es nicht auffiel, außerdem fühlte ich mich dort am wohlsten.

"So langsam fange ich an mir wirklich Sorgen zu machen. Du kannst nicht mit einem Buch befreundet sein, Aydan. Das ist ungesund." Empört drehte ich mich zu ihr um.

"Sagt wer?"

"Sag ich du Depp."

"Dann bin ich eben der erste der mit einem Buch befreundet ist, die verurteilen nicht und halten die Klappe."

"Wenn du das machst verbrenne ich jedes Stück Papier in deiner Nähe."

Fröstelnd wendete ich den Blick von ihr ab. Ich kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass sie es absolut ernst meinte. "Du bist ein Sadist." Das brachte sie zum lachen. Beschämt zog ich den Kopf ein. Ihr war es total egal wie viele Leute sie hörten und wie viele Blicke sich auf sie richteten. "Danke, wenigstens eine gute Sache an mir."
Ich musste irgendwie das Thema wechseln und zwar schnell. In sekundenschnelle durchwühlte ich meine Gedanken nach etwas wichtigen. Unwichtige Sachen merkte ich mir für gewöhnlich nicht, das wäre eine Verschwendung meiner Speicherkapazität. "Ich hab gehört du hast dich für deine Mannschaft qualifiziert?"

Quidditch, der wohl beliebteste Sport in der Zaubererwelt. Mein Ding war es nicht. Ich verstand nicht, wie es amüsant sein konnte, einem Ball hinterherzujagen und dabei seine eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Ziemlich niveaulos, aber Sarah war genauso Feuer und Flamme für den Sport wie alle meine Mitschüler. "Richtig! Ich dachte schon du fragst nie. Ich hab's tatsächlich geschafft. Heute Abend ist der erste Training. Wenn du dich verkleidest und Mal Blau anziehen würdest, könntest du ja heimlich zusehen?" Augenverdrehend richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor mir. "Klar, weil das auch so leicht ist."

Mein Haar war auffällig. Es war goldblond, wie das meines Vaters als er jung war. Mom sagte immer, ich sehe genauso aus wie er. Leider konnte ich dem nicht widersprechen. Wäre Grindelwald nicht tot, würde wahrscheinlich jeder wissen wer ich bin. Auf sein Äußeres reduziert zu werden war äußerst nervig. Pretty boy war nur eines der wenigen Bemerkungen die ich täglich zu hören bekam, doch bei Sarah störte es mich nicht. Viele meinten es nicht ernst. Sie wussten, dass es mich nervte. ' Hübsch und Talentiert, kein wunder das dem alles zu Füße fällt. Wahrscheinlich wird er von den Lehrern bevorzugt, da sein Vater hier arbeitet und als Held gefeiert wurde.' Richtig, hier dachte jeder Albus Dumbledore wäre mein Vater.
Manchmal wünschte ich, ich wäre auf eine andere Schule gekommen, doch da ich in Großbritannien geboren wurde, war mir das nicht möglich. Durmstrang klang verlockend, genauso wie Ilvermorny. Hauptsache weit weg.

Ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf holte mich aus meinen Gedanken zurück. "Aua! Wofür war das denn bitte?!" Beleidigt rieb ich mir die schmerzende Stelle. Wie konnte sie nur so einen festen Schlag haben. "Du guckst schon wieder wie ein Serienmörder, deshalb." Entschuldigend winkte sie mir. "Wir sehen uns dann beim Abendessen. Überleg dir das Angebot, ja?" Und damit verschwand sie um die nächste Ecke.
Ihre gute Laune und Sorglosigkeit hätte ich gern.
"Ach ne, wenn das nicht unser Prinz Charming ist." Merlin, was hatte ich heute nur verbrochen. "Flynn, wenn Ratten sprechen könnten würden sie dich gewiss zu ihrem Anführer ernennen." Diese Ratte war leider im selben Haus wie ich. Ein arroganter Junge, der mittelmäßig begabt und intelligent war. Tja, was Geld und ein Name so alles ausrichten konnten. Noch dazu spielte er in unserem Team.

"Seht an, der Unschuldsengel wird frech?" Seine Bande stand so ungünstig im Weg, dass ich nicht an ihnen vorbei konnte. Auf Konversation hatte ich keine Lust, schon gar nicht mit so unterbelichteten Volldeppen. "Lass mich durch." Lachend sah er zu seinen Kumpanen. "Habt ihr das gehört? Wir sollen ihn durchlassen. Was sonst, rufst du nach Daddy?" So langsam riss mir die Geduldsschnur. Wenn Blödheit weh tun würde, hätten ganz Großbritannien einen Hörschaden.
"Meinen Daddy? Vielleicht ist das keine schelchte Idee." Die Luft um uns herum wurde einige Grad kälter. Mit der Antwort hatte Flynn wohl nicht gerechnet. "Meine Güte bist du kindisch, sowas ist im Haus Slytherin? Du bist eine Schande. Hufflepuff wäre wohl besser für dich."

Sofort brachen er und seine Anhängsel in schallendes Gelächter aus.
3...2....1. Kaum hatte ich den Countdown in meinem Kopf zuende gezählt, steckte mein Stab unter der Kehle dieses Idioten. Sein Lachen verschwand schlagartig. Wurde auch Zeit, diese Stimme war beinahe nerviger als der Unterricht hier. "Vielleicht verwende ich aber auch einfach nur ein paar Zauber meines 'Daddys'? Weißt du, Albus Dumbledore hat viele eigene Zauber, einige davon sind im Kampf gegen Grindelwald vorgekommen..." Seine Augen weiteten sich vor Angst als er verstand, worauf ich hinaus wollte. Auch ein blindes Huhn findet Mal ein Korn, schätze ich.
Mit einem süßen lächeln näherte ich mich dem Jungen vor mir. Mein Stab pieckste dabei in seine Haut.

Mit Genugtuung sah ich seine Schweißperlen. Große Klappe nichts dahinter. "Ich könnte ein Versuchsobjekt für einige meiner Kreationen gut gebrauchen. Manche Zauber hatten hier und da Mängel die ich nach meinen Bedürfnissen angepasst habe. Mir kribbelt es in den Fingern sie endlich auszuprobieren." Damit verschwand auch der letzte Hauch falscher Freundlichkeit in meiner Stimme. "Gehst du mir ein weiteres Mal auf die Nerven, werde ich dich nicht fragen, ich mache es dann einfach. Was mit dir passiert ist mir dann egal", zischte ich.
Gleichgültig steckte ich meinen Stab zurück. Die beiden Trottel hinter Flynn machten mir augenblicklich Platz, sodass ich vorbei konnte.
Das manche Menschen immer provozierten, obwohl sie total talentfrei waren. So blöd konnte man einfach nicht sein.

When History Is Rewritten: 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt