11 Die Sache mit dem Klo

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Sie hielt es nicht mehr aus, sie ritten nun schon seit Stunden und langsam aber sicher drückte Janas Blase gewaltig. Sie hatten nicht eine Pause gemacht und auf dem Ritt nicht vernünftig gegessen. Doch getrunken hatten sie und nicht gerade wenig, was bei der Sonne auch nötig war. Sie verzog das Gesicht und sah sich um, unpassender hätte die Situation nicht sein können, ringsum nichts außer einer kahlen Fläche, kein Busch, Baum oder Stein. Im Film hatten sie das nicht gezeigt. 'Die nächsten Tage werden Wohl sehr lang', dachte sie genervt. 

Auch die anderen Drei hatten ähnliche Gedanken, schließlich waren sie seit sechs oder sieben Stunden unterwegs, Mara jedoch erging es am schlimmsten, denn ihr drückte nicht nur die Blase. 'Ich halte es nicht mehr aus', dachte Mara und hatte ihre Chance gesehen, in der Ferne waren Bäume, drei um genau zu sein. „Stopp!",schrie sie und alle setzten sich auf, einige der Zwerge hatten ihre Waffen gezogen und sahen sich wie aufgescheuchte Hasen um. Als sie keine Gefahr ausmachen konnten drehten sie die Köpfe zu ihr. 

„Was ist denn?", fragte Bilbo. 

„Ich äh... muss mal ganz dringend wohin verschwinden", sagte sie und versuchte so elegant wie möglich von dem Pony abzusteigen. Ihre Beine taten weh und sie hatte das Gefühl als hätte sie ein rundes Kissen zwischen dem Beinen. 

„Ah. Zum Glück ich dachte ich wäre die einzige", seufzte Jana und stieg ab: „Huch!", ihre Beine fühlten sich an wie Pudding, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen und rannte los. Nun ja sie versuchte es zumindest. Es war eine Mischung aus rennen, humpeln, zusammengekniffenem Po und steifen Beinen, damit ja nichts daneben ging.

Sophie und Annika fingen an zu kichern, als sie sahen wie Mara und Jana geradezu ein Humpelwettrennen veranstallteten, wer als erster bei den Bäumen ankam.

„War ja klar das die eine schwache Blase haben", grummelte Dwalin. 

„Hey Calliou!", Sophie sah ihn vorwurfsvoll an: „Wir reiten seit Stunden durch. Das ist völlig normal, das man mal auf Klo muss." 

„Wollt ihr dann auch gleich gehen?", fragte Kili. 

„Also ich halts noch aus", Annika war schon immer ein Heimscheißer und das würde sie auch nicht so schnell ändern. 

„Same", sagte Sophie. 'Nicht dass mir noch was in den Arsch beißt', fügte sie gedanklich noch hinzu.

"Was ist Calliou?", fragte auf einmal Fili. 

Sophie sah ihn an und sagte mit allem ernst den sie aufbringen konnte: ,,Das ist ein Name." 

,,Aber er heißt Dwalin", sagte nun Kili verständnislos. 

,,Sagen wir es so. Calliou ist ein Name für ein Kind ohne Haare, den kennt bei uns jeder", Annika lächelte ihn an. 

,,Ich kann nichts für die Glatze!", schimpfte Dwalin und Balin musste über seinen jüngeren Bruder lachen. 

,,Es war auch keine Beleidigung. Ich verbinde mit ihm sehr viele Kindheitserinnerungen, ich hab ihn immer bei meiner Tante ge- getroffen. Genau so wars ", Annika sah kurz unsicher in die Runde, 'Wäre auch komisch gewesen zu sagen: ich hab ihn geguckt', dachte sie und musste leicht grinsen, als sie sich die verwirrten Gesichter der Zwerge vorstellte. 

,,So wir können weiter", sagte Jana  wärend sie auf ihr Pony zu ging. 

„Ihr wart aber schnell", Annika sah zu Mara und Jana. 

„Mir ist es vergangen", murmelte Mara und Jana grinste. 

„Ich fühl mich herrlich befreit", sagte sie, wodurch sie den Großteil der Truppe zum Schmunzeln brachte. 

„Weiter!", brüllte Thorin und die unangenehme Stille kehrte zurück.

 'Wenigstens drückt meine Blase nicht mehr', dachte Jana und lächelte. So ging der Ritt des Todes weiter und somit die Hölle für jeden Arsch.

                                                                                          

„Ich kann nicht mehr", stöhnte Mara und versuchte in eine Position zu kommen, die nicht so unangenehm für ihren kaputten Körper war. 

„Und ich erst", Annika schaute gequält und Jana nickte zustimmend. Auch die Zwerge waren kaputt, sie waren gut zu Fuß aber geritten sind erst wenige von ihnen, das war auch der Grund, warum sie den Mädchen insgeheim still zustimmten. 

„Hier schlagen wir unser Lager auf!", rief Thorin von vorn und sprang ab. 'Verdammt', dachte er und biss die Zähne zusammen, 'Warum können wir den Weg nicht zu Fuß zurücklegen?' „Bofur, Bombur essen machen", verkündete er. „Fili und Kili ihr kümmert euch um die Pferde." Schon packten alle ihre Sachen aus und machten sich daran, die ihnen zugeteilten Aufgaben auszuführen. 

„Und was machen wir jetzt?", sagten die Mädchen und sahen sich um. Alle hatten ihr Lager auf der geschützten Lichtung ausgebreitet und redeten nun miteinander, während Bofur und Bombur die Feuerstelle herrichteten. 

„Gandalf?", Sophie sah den Zauberer an der, an einen Baum gelehnt, seine Pfeife rauchte: „Wo sollen wir denn schlafen?" 

Gandalf richtete den Blick auf sie und brummte: „ Nori, Ori. Kommt und helft den Vieren beim Lager aufbauen", rief er und nach kurzem zögern und einem prüfenden Blick auf ihren König, kamen sie mit Decken und komischen Unterlagen auf sie zu. 

„Woher auch immer die das Zeug jetzt gezaubert haben", flüsterte Mara und lächelte, als die beiden die Decken brachten. Doch statt zu helfen, warfen sie ihnen das Zeug vor die Füße und verschwanden wieder. 

„Nett", stellte Jana fest und ihre Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. 

„Ähm, könntet ihr das für mich mit machen ich müsste mal aufs Klo", sagte Mara und sah die Anderen fragend an. 

„Ich auch." 

„Und ich auch", fügten Sophie und Annika hinzu. 

Jana sah sie mit einem 'euer ernst?' Blick an, nickte dann aber. „Dann wünsche ich euch allen einen guten Rutsch", sagte sie grinsend und die drei verschwanden im Gebüsch. 

„Ihr sucht euch aber schön einen eigenen Platz klar? Ich hab kein Bock auf ein Toilettenkränzchen", hörte Jana Mara noch sagen und breitete währenddessen die Unterlagen und Decken in einem Viereck aus und packte die Taschen in die Mitte. 

„Wo sind die anderen von euch?", wurde sie auf einmal aus ihren Gedanken gerissen. Fili stand vor ihr und sah sich suchend um. 

„Die sind für kleine Mädchen, wieso?" 

„Onkel Thorin und Dwalin wollen mit euch reden", sagte er nur und sie nickte, das schien ihm als Antwort zu genügen, denn er drehte sich um und ging.


Die Reise mit der Zwergenschar (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt