36 Ei, Ei, Ei, was seh ich da?

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Suchend sah sie sich um und entdeckte ein kleines Bächlein, welches sich zwischen den hohen Gräsern seinen Weg bahnte. Langsam bückte sie sich um das Wasser genauer zu betrachten. Es wäre nicht das erste mal, dass sie Wasser aus einem Fluss trank, auf ihrer Reise war dies schon oft vorgekommen, aber dieses Bächlein sah dreckig aus. Es sah aus, als hätte jemand mit seiner Hand den Sand des Betts aufgewühlt. Jana hielt die Hand in das Wasser und verzog das Gesicht als sie daran roch. Es roch komisch, irgendwie ganz modrig. 

„Verzeiht die Frage, aber was tut ihr da?", erschrocken fuhr sie zusammen und riss den Kopf herum: „Himmelherrgott nochmal!", erschrocken legte sie eine Hand auf ihre Brust. 

„Entschuldigt", Thorin konnte nicht anders er musste lächeln und das erschrak ihn so sehr, dass er nun nicht mehr lächelte sondern eine verkrampfte Fratze zog. 

„Alles in Ordnung?", fragte Jana nun verwirrt und betrachtete den Zwergenkönig skeptisch. Dieser räusperte sich und sah sie fragend an. 

„Ich fragte euch etwas", sagte er und sah sie abwartend an. 

„Ich euch auch", Jana runzelte die Stirn. 

„Ich fragte euch zuerst", antwortete er und es wirkte als hätte er nur darauf gewartet dass sie dies erwiederte. 

„Ich hab mir die Wasserqualität angesehen", gab sie schulterzuckend zurück und drehte sich wieder zum Bach. 

„Warum?"

„Wie jetzt warum?", Jana sah ihn mit einem langen Gesicht an: „Das Wasser ist braun und riecht faul, ich weiß nicht ob ich das trinken sollte."

 Thorin starrte sie, mit einem nicht definierbaren Gesichtsausdruck, an: „Es ist Wasser was soll schon damit sein", gab er zurück. 

Jana verdrehte die Augen sie würde ihm jetzt mit Sicherheit nicht von den sämtlichen Bakterien, restlichen Krankheitserregern und Insekten erzählen, die wahrscheinlich in diesem Wasser hausten. Sie beschloss, das Wasser nur im äußersten Notfall anzurühren nicht dass sie sich noch irgendwas holte. Als sie fertig war und die Hände an ihrem Mantel getrocknet hatte sah sie Thorin an, der sie still die ganze Zeit über beobachtet hatte. 

„Ja", sagte Thorin und Jana stand nun vollkommen auf dem Schlauch. 

„Hä?", erwiderte sie geistreich und sie sah die Mundwinkel des Königs zucken. 

„Ihr fragtet ob alles in Ordnung ist", er sah sie an und es schien so als würde er Freude an ihrer Verwirrung haben, denn seine Augen glitzerten vergnügt. „Wollen wir zurück gehen?", er sah sie fragend an und sie nickte einfach nur. „Was genau war das heut' Morgen?", fragte Thorin sie und sah sie interessiert an. 

Das warf Jana so aus der Bahn das sie über ihre eigenen Füße stolperte. „Was genau?", fragte Jana und blieb stehen. Thorin, der merkte das sie ihm nicht mehr folgte, blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu ihr. 

„Chrrm", er räusperte sich: „Am Morgen als meine Gemeinschaft euch und eure Begleiterinnen weckte", er zog eine Augenbraue in die Höhe. 

„Wir haben doch bereits am Morgen festgestellt dass wir bloß geträumt haben", Jana sah ihn prüfend und versuchte zu erkennen ob er ihr glaubte. Thorin seufzte, er erinnerte sich noch gut an den Morgen und den Schrei, welcher ihn geweckt hatte. Er glaubte ihr nicht. Sie ließ etwas entscheidendes aus. Das war ihm sofort klar, als sie sein Gesicht so musterte. Doch aus irgendeinem Grund ließ er es sie weiter auszufragen, auch wenn er nicht wusste was er von ihr halten sollte. Thorin nickte und Jana atmete auf. 

„Lasst uns gehen, wir müssen noch einige Meilen hinter uns bringen", er sah sie auffordernd an und Jana nickte. Als sie einige Schritte gegangen waren knurrte ihr Magen und sie seufzte, das letzte mal hatte sie am Morgen ein Stück Lembas verdrückt, aber so gut es anfangs schmeckte, so zäh wurde es am Ende. Auf einmal streckte Thorin ihr eine Hälfte dieser abgehangenen Knackwürste entgegen. 

„Äh", sie sah erst die Wurst und dann ihn an. 

„Nehmt. Ihr habt Hunger und ich habe euch den ganzen Tag noch nichts essen gesehen", er streckte ihr die Wurst entgegen. Jana sah ihn mit einem dankbaren lächeln an und griff nach der kleinen Mahlzeit. 

„Danke, ich wusste doch das ihr ein Soft...äh einen weichen Kern habt." Zusammen liefen sie die Anhöhe hinunter und Jana schob sich schnell den letzten Rest Wurst hinter, als sie in das Blickfeld der Zwerge kamen. 

„Was tut ihr da", sagte Thorin verstört und sah wie sie damit kämpfte die Wurst zu verdrücken. „Nisch dasch die andern dumm guckn", brachte sie heraus und Thorin fing an zu lachen. 

„Ihr habt doch nur Angst das sie etwas abhaben wollen." Jana warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während sie noch immer kaute. Thorin jedoch fand es so komisch, dass sein bassreiches Lachen nun auch an die Ohren der anderen drang. Jana murrte nur, stieß ihm ihren Ellenbogen in die Seite und stiefelte beleidigt zu ihren Freundinnen.


„Ei, Ei, Ei was seh' ich da", Sophie lachte und sah Jana verschwörerisch an. 

„Halt den Rand, sonst", Jana sah sie warnend an.

 „Sonst was? Gibst du sonst zu das du dich in einen Alten Sack verknallt hast?", Mara lachte und rollte zur Seite, als Jana mit ihrem Bein ausholte. 

„Hey, wir vertreten keine Gewalt", Annika packte Jana die in dieser Welt so viel kleiner war und drehte sich mit ihr ihm Kreis. Thorin der sich zu Dwalin gesellt hatte drehte sich um, als er die Frauen lachen hörte. Jana hatte gerade mit hochrotem Kopf versucht die braunhaarige Elbin zu treten. Als die rothaarige Elbin sie packte.

 „Lass mich du...du..sonst schallerts", drohte Jana, doch in den Reihen der Zwerge brach ein allgemeines Gekicher aus, denn keiner konnte ihre Drohungen ernst nehmen. 

„Was denkst du ist Thema Onkel?", fragte Kìli interessiert. Thorin zuckte mit den Schultern und erwischte sich dabei wie er mit seinen Augen fasziniert ihre Gesichtskonturen nach fuhr. 

„Lass das bloß nicht Finduìl hören", lachte Annika und riss Thorin so aus seinen Gedanken. Thorins Stimmung schlug um und das mit einer solchen Intensität, dass Dwalin nur die Augen verdrehen konnte.

 Fìli, Kìli, Bofur und Nori starrten Thorin abwartend an, schließlich war allgemein bekannt, das Thorin Interesse an der aschblonden Zwergin zeigte. 

„Wir brechen auf", bellte er: „Beeilt euch", das warf er den Vieren entgegen und Jana sah ihn verwirrt an. Sie wurde aus ihm echt nicht schlau. 


Die Reise mit der Zwergenschar (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt