10 Aufsteigen und Niesen

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Die Sonne ging bereits auf, sie hatten ein kleines Wäldchen erreicht und als sie noch einmal zehn Minuten gegangen waren, kam die Gruppe auf eine Lichtung, an der mehrere Ponys angebunden waren. Nun ging das große Umpacken los und jeder der Zwerge lud nun sein Gepäck auf eines der Pferde.

 „Kommt diese sind eure", Gandalf deutete ihnen an mitzukommen und führte sie zu vier braunen Ponys. 

Die Mädchen nickten dankend und machten sich daran aufzusteigen. Dass sich das so schwer gestalten würde hätten sie nicht gedacht, es war nicht so, dass sie nicht wenigstens ein bisschen Reiten konnten. Jana hatte sie nämlich alle schon mal zu Reitferien gezwungen, das Problem war eher, dass sie mit den übernatürlich klobigen Steigbügeln nicht klar kamen.Erstens hingen die für Sophie und Jana viel zu hoch und zweitens wollten die Ponys nicht eine Sekunde still stehen und tänzelten unruhig umher, woduch die Mädchen auf einem Bein hüpfend, versuchten auf die Vierbeiner zu kommen. 

Thorin stöhnte genervt auf und verdrehte die Augen. 'Das war ja klar das die Weiber nichts hinkriegen', er sah wütend zu Gandalf, welcher die Situation belustigt musterte. 

Als Sophie sich als letzte auf das Tier gehievt hatte, setzte sich der Ponyzug in Bewegung. Jana gähnte und schlang die braune Hobbitjacke enger um sich.

Sie ritten hinter Thorin, Gandalf, Balin und Dwalin. Hinter ihnen lief ein, besonders kleines, herrenloses Pony und dahinter Fili und Kili gefolgt vom Rest. 

Mara hatte die Augen geschlossen und ließ ihr Pony hinter den anderen hertrotten, während sie wie ein Schluck Wasser auf dem Pony hing. 

Annika, die noch immer die größte war, fand keine Ruhe, denn trotz das ihre Steigbügel auf dem längsten Loch hingen, waren ihren Beine noch immer zu lang, das war auch der Grund, warum sie sich unglaublich dämlich vorkam, sie musste aussehen wie einer von diesen Rennreitern oder wie die auch immer heißen. 

Sophie hing, vor Müdigkeit, wie ein Sandsack über dem Sattel und kämpfte gegen die Müdigkeit an, die erneut in ihr hochkroch.

 „Hey Anni", Jana sah Annika an  und deutete dann grinsend auf Sophie, der immer wieder die Augen zufielen. 

Annika kicherte und Gandalf, der die "Unterhaltung" mitangehört hatte, gluckste während er sich eine Pfeife anzündete und seinen Blick über den Rest der Gemeinschaft schweifen ließ. 

Fili  sah mit Hundeaugen zu Sophie, die wie ein kleines Kind gegen den Schlaf kämpfte und Dwalin starrte wie üblich grummelig vor sich hin. Dann begannen die Zwerge Wetten abzuschließen und machten sich lautstark über Bilbo lustig.  

„Er wird kommen", sagte Gandalf und blickte die Mädchen prüfend an, sie hatten gesagt sie kennen die Geschichte: „Was meint ihr?", fragte er sie, in der Hoffnung die Wette nicht zu verlieren. 

„Er wird kommen", antwortete Mara ohne die Augen zu öffnen. Gandalf brummte zufrieden und lies sich zu den Mädchen nach hinten fallen. 

„Es ist klar, dass wir uns etwas unterhalten müssen", durchbrach er die Stille, wodurch er die Aufmerksamkeit der vier auf sich zog, aber nicht nur die Mädchen schenkten ihm ihre Aufmerksamkeit, auch Balin, Dwalin und Thorin sperrten gespannt ihre Lauscher auf. 

„Warum?", Mara sah ihn fragend an. 

„Es interessiert mich zutiefst wie-"

„Wartet! Wartet!", noch nie waren die Mädchen so froh unterbrochen zu werden, erleichtert atmeten sie auf, als Bilbo zu ihnen stieß und Balin den Unterschriebenen Vertrag reichte. 

„Scheint alles in Ordnung. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild."

„Gebt ihm ein Pony", sagte Thorin. 

„Nein, das wird nicht nötig sein. Danke. Ich kann sicher auch zu Fuß gut mithalten", beteuerte er: „Ich hab nämlich schon ganz oft Wanderungen gemacht. Wisst ihr? Einmal sogar bis nach Froschmoorstetten. Huch", rief er während Fili und Kili ihn an den Schultern packten und ihn auf das herrenlose Pony setzten.

„Mach dir nichts draus, ich finds auch scheiße", sagte Annika, mit einer ausladenden Handbewegung, an Bilbo gewandt, der verunsichert auf dem Pony saß und sie daraufhin matt anlächelte. 

So ging der Ritt weiter, die Mädchen waren froh dass sie Gandalf entkommen waren, Thorin war sauer weil er eben sauer war und Bilbo saß unsicher auf seinem Pony, während er es mit Argusaugen beobachtete, als würden ihm gleich noch zwei Köpfe wachsen. 

Nach einiger Zeit wurden kleine Beutelchen umher geworfen. Bilbo sah verwirrt zu Gandalf: „Worum gehts?" 

„Sie haben Wetten abgeschlossen. Ob du noch kommst", antwortete er: „Die meisten haben gewettet, du würdest es nicht tun." 

„Und was hast du geglaubt?", fragte Bilbo. Genau in diesem Moment wurde Gandalf ein Beutel zugeworfen. 

„Mein lieber Freund. Ich habe keine Sekunde an dir gezweifelt", er packte das Beutelchen ein und Bilbo lächelte kurz.

„Ich auch nicht ", sagte Annika an ihn gewandt. 

„Wer?", fragte Jana. 

„Na ich", antwortete Annika verwirrt. 

Sophie kicherte, Jana verbrachte ihrer Meinung nach zu viel Zeit auf Tiktok. 

„Nein. Ich meine, wer hat gefragt?", sie lachte. 

„Jaja, du mich auch. Wie alt ist der Witz noch gleich?", Annika verdrehte die Augen und Bilbo lächelte wieder, ehe er das Gesicht verzog und nieste. 

„Oh, Pferdehaare. Vertrag ich nicht so gut", er lachte und suchte in seinen Taschen. „Nein. Halt! Stopp, wir müssen umkehren", sagte er und die Zwerge stöhnten genervt: „Was ist denn jetzt wieder los?" „Ich hab mein Taschentuch vergessen", antwortete Bilbo. 

„Hier. Nimm das", rief Bofur und warf ihm einen schmierigen Stofffetzen zu. Die Zwerge lachten, 

„Und weiter", rief der berglose König von vorn.

„Wisst ihr was mir jetzt erst auffällt?", fragte Jana an ihre Freundinnen gewandt.

 „Nein klär uns auf", Mara sah sie auffordernd an und dann mitleidig zu Bilbo, der den Stoffetzen angeekelt in die Höhe hielt. 

„Ich dachte mein Leben lang, dass Bofur Bilbo ein Stück von seiner Unterhose abreist", antwortete sie. „Falls die hier überhaupt so etwas haben", fügte sie noch hinzu. 

„Ihh", stellte Sophie fest und sie ritten weiter.


Die Reise mit der Zwergenschar (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt