Hass

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Ich wusste, dass wenn ich jetzt etwas sagen würde, er wütend werden würde. Ich hatte keine Lust darauf, gegen meinen Willen aufgehalten zu werden, also entschuldigte ich mich nur und lief an ihm vorbei. Zu meinem Pech nahm er meinen Arm und zog mich in eine Ecke. „Was willst du von mir?", schrie ich fast schon. Santos lachte nur. „Ich weiß, dass du extra gegen mich gelaufen bist, um meine Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Und dann auch noch in das Zimmer platzen, was ist? Findest du mich etwa so toll?" Wovon sprach dieser Idiot? Doch dann kamen mir wieder diese Gedanken, die eigentlich nicht kommen sollten. Ich schaute auf seine Arme, die mich gerade gegen die Wand drückten. Sie waren so muskulös und so schön.. Ich wanderte mit den Augen auf seine Schultern und schaute mir an, wie Kante er ist. Ich fragte mich, ob er diesen V-Schnitt hat... „Ich rede mit dir, Prinzessin." Damit weckte er mich aus meinen Gedanken. „Hör zu, ich verstehe nicht, was du von mir willst, aber nein, ich habe dich nicht gesehen und will es auch weiterhin nicht. Also tu mir den Gefallen, ja, und lass mich los, du verrückt gewordener Imbezil!" Somit versuchte ich mich aus seinem Griff zu lösen. „Cami? Bist du noch oben?" - „Broduey, Alter, wo steckst du?", fragten unsere Freunde. Also Vilu, MEINE Freundin und Federico, sein scheinbar neuer Freund. Mal ehrlich wie kann so ein Mensch überhaupt Freunde haben? Broduey schaute mich finster an und ließ mich dann gehen. Wir liefen die Treppen runter.

„Was ist da oben passiert?", fragte Francesca als sie sich gerade ein Stück von dem leckeren Steak nahm. „Gar nichts und jetzt halt den Mund", wehrte sich Broduey, trank dann einen Schluck seiner Cola. „Broduey beruhig dich mal, warum bist du so angespannt?", fragte Federico, der schon in sein Steak biss. Francesca zwickte mich an meinem Bein. „Hast du das mitbekommen, er hat mich indirekt verteidigt, Camila, ich glaubs nicht!" Dies sagte sie so leise es ging, sodass nur ich das hören konnte. Ich lachte und schaute dann wieder finster. „Vielleicht, weil-" - „Dich hat keiner gefragt, Camila", unterbrach mich Broduey. Ich schaute ihn genauso finster an, wie er mich. Dann schnappte ich nach Luft, um nicht komplett auszurasten. Vilu legte ihre Hand auf mein Bein. „Ruhig bleiben, sonst werde ich nervös." Daraufhin musste ich lachen.

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Das Essen verging sehr schnell, worauf ich sehr stolz war, denn ich hatte keine Lust mehr auf das Gesicht von Broduey. Ich wollte nur noch in mein Auto, Musik laut aufdrehen und wegfahren. Kurz gesagt; nach Hause.
Francesca hatte Kopfhörer im Ohr, sodass sie uns nicht mehr hörte. Wir bewegten uns aus Vilu's Zimmer nach unten. Fran sang irgendein italienisches Lied, was sie eigentlich immer singt. „Hey, ich kenne das Lied! Warte mal, bist du Italienerin?", fragte Federico sie, als wir unten ankamen. „Si, lo sono (d.h Ja, das bin ich)" - „Unfassbar! Endlich eine Person die mich verstehen kann. Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte er Gentleman-like. Eifrig nickte Fran und lief auf ihn zu. Italiener und die Liebe, haha.

Ich drehte mich um, sah, dass Vilu und Diego sich ununterbrochen Blicke austauschten. „Vilu, ich fahre nun nach Hause, wir sehen uns morgen." - „Danke fürs kommen, Cami. Beso!" Wir küssten einander die Wange und somit lief ich auch schon los.
„So, Prinzessin. Ich fahre." Ich schaute in die Richtung und traf auf Broduey, der gerade auf mich zu kam. Gefolgt von Diego. „Niemals! Ich lass dich nicht einmal in mein Auto rein." Diego und Santos schauten sich an, fingen dann an zu lachen. Wie kann man so gruselig sein. Ich sah zu Vilu. Sie guckte ganz verwirrt. „Camila, wir werden dein Auto nicht demolieren, ich möchte nur fahren." - „Wer seid ihr um meinen Wagen zu fahren? Niemand. Also lasst mich in Ruhe und geht zu Fuß." Somit trat ich aus dem Haus und lief zu dem Ort, wie ich meinen Wagen geparkt hatte. Ich drückte auf dem Knopf, womit mein Auto auch anging. Und gerade als ich die Tür der Fahrerseite öffnen wollte, hielt mir jemand die Tür zu. Es war Broduey. „Santos, lass mich bitte fahren." - „Auf gar keinen Fall!" - „Wieso nicht? Es ist mein Auto, was ich heute zum ersten Mal wieder fahren konnte." Dann schaute ich ihn an und bemerkte erst, wie nah wir einander waren. Er stand etwa fünfzehn Zentimeter von mir entfernt. Ich sog die Luft ein. „Ich möchte dich nicht fahren lassen." Er schaute zu Boden. „Weil es um diese Uhrzeit bei dieser Dunkelheit sehr gefährlich für ein zierliches Mädchen wie dich sein kann." Ich atmete unregelmäßig. Machte er sich da etwa Sorgen um mich? Um meine Person? Wieso interessierte es ihn, ob ich vergewaltigt oder umgebracht werde, obwohl er alles dafür tut, damit ich einen schei* Tag habe? Mochte er mich? Konnte er also doch nett sein? All diese Fragen schwirrten in meinen Kopf herum, bis sich dann das Gegenteil stellte. Er stand aufrecht und schaute mich wieder so emotionslos wie immer an. „Und jetzt steig nach hinten oder ich lass dich hier stehen." Mit diesem Satz hatte er sich bei mir wieder alles zerstört. Schmollend stieg ich hinten ein. Innerlich dachte ich mir: er kann nett sein, will es aber nicht. Genauso ist es bei Diego auch.

Bromila - In love with the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt