Durcheinander

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"Weißt du was ich möchte?" fing ich an zu schreien. Er antwortete nicht. Er wusste, dass wenn ich anfange zu schreien, es um etwas sehr ernstes geht. "Das du mal die Augen öffnest, statt deinen Hosenstall! Was bringt es dir, wenn du dir tagtäglich Gedanken um ein Mädchen machst, aber sie so behandelst, als wäre sie das letzte, was existiert? Hm?"


Ich richtete mich auf, schaute ihn wütend an, lief danach weiter. Er ist zwar mein bester Freund, aber sowas kann man einem Mädchen -- insbesondere dem Mädchen, die man mag -- nicht antun.


Camila Torres POV

Nachdem Unterricht hatte ich vor, mit Becca und Lu ein Eis essen zu gehen, jedoch kam bei den beiden irgendetwas dazwischen.

Ich lief alleine zu den Parkplätzen, wo Gabino immer parkt, wartete dort auf ihn.

"Was machst du bitte ganz alleine hier?", fragte mich eine Stimme. Ich drehte mich um, um zu erblicken, welches Gesicht sich hier verbarg. Felipe....Felipe?? Wann habe ich das letzte -- oder auch erste richtige -- Mal mit ihm geredet?

Verloren sah ich ihn eine Weile an, bis ich merkte, dass ich antworten sollte. "Ich werde gleich abgeholt?" Felipe nickte. "Herzlichen Glückwunsch übrigens" - "Für?", fragte ich. "Die Annahme bei YouMix!" Ich lächelte. "Oh ja! Ist dir eigentlich klar, wie viele Türen dir das ganze mit YouMix öffnet?" -- "Natürlich, dann kann ich meine langersehnte Musikkarriere ins Zeug legen und beweisen, dass ich was kann."


"Ich habe dich eigentlich nie bemerkt im Studio. Woher kommt das?", fragte Felipe, als wir uns an sein Auto gelehnt hatten. Ein schwarzer SUV und ich bin verliebt in das Geschöpf. "Meine beste Freundin, Francesca, die ich aufgrund ihrer Beziehung lange nicht gesehen habe, und ich sind im Unterricht immer in der Mitte platziert worden, oder ganz vorne gewesen und immer am längsten im Studio geblieben, damit wir mehr Zeit zum üben und singen hatten, somit sah man uns nie." Ich lachte, als ich daran dachte, wie seltsam Fran und ich zusammen waren. Deshalb ist sie auch meine beste Freundin. Felipe lachte leicht. "Ich habe erst über deine Präsenz hier im Studio erfahren, als du angefangen hast, in das Leben von Broduey zu treten."

Bei dem Namen dachte ich an das, was passierte, als ich mit Fred war. Ich schüttelte diesen Gedanken aus meinem Kopf und widmete mich weiter hin Felipe, solange ich auf Gabino wartete. Er erzählte mir, dass man ihn oft mit Ken verglich, dessen Ähnlichkeit ich später auch bemerkte, was mich zum lachen brachte. Als Gabino dann da war, lächelte ich ihn zum Abschied an und setzte mich auf den Beifahrersitz. Felipe sah dem Auto noch nach, das sah ich aus dem Rückspiegel, und stieg danach in seinen Traumwagen.

Ich fragte mich die ganze Zeit: Wieso sprach er plötzlich mit mir?


Zuhause, setzte ich mich in die Küche und kochte mit meiner Mutter und Gabino etwas zu Essen, damit Santos und Papa nicht hungrig schlafen gehen. Wir kochten easy Spaghetti mit Erbsen und Schafskäse. "Wie ist die Beziehung zwischen dir und Broduey, Mila?" Ich zog die Augenbraue hoch, während ich meine Mutter anschaute. Sie lachte, "Eine Beziehung ist nicht nur diese Freund-Freundin-Relation, die du denkst, die ich meine. Ich meine, ob ihr Freunde seid." -- "Ich habe dich schon verstanden, Máma. Es ist nur, dass wir keine Art von Beziehung führen..." Meine Mutter zog die Augenbraue hoch. "Irgendwie... Okay, irgendwas ist da. Aber ich weiß nicht wirklich was--"


DING DONG!


Wer kommt denn bitte so spät jemanden besuchen?

Meine Mutter sprintete zur Tür, als würde sie jemanden erwarten. Ich brachte das ganze Essen schon in das Esszimmer. "Camila", rief meine Mom mit einer höheren Stimme. Das konnte nur eins heißen. Ich lief in den Flur und sah, dass Fred an der Tür stand, meine Mutter neben ihm breit am grinsen. Ich musste lächeln. "Fred, was machst du denn hier?", fragte ich glücklich. "Ich wollte wirklich nicht stören, aber ich wollte dich sehen." Mir liefen die Wangen rot an. Ich wollte etwas sagen, also sah ich meine Mutter an, Hinweis darauf, dass sie gehen soll. Sie verstand mein Signal und lief zurück in die Küche.


"Komm, wir gehen raus."

Wir liefen aus dem Haus, zum Eingang und setzten uns auf die Treppen. "Bist du wirklich nur hier, um mich zu sehen?" Fred nickte. "Ich bin auch hier, um dir zu sagen, dass mir nicht mehr viel Zeit hier in Buenos Aires bleibt, da bald das Studium anfängt." Das hatte ich ja beinahe vergessen. Mein Lächeln verschwand langsam.


"Aber keine Sorge, wir verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Du bist mir wirklich sehr wichtig, das weißt du hoffentlich." -- "Du mir auch, Fred. Uns bleibt zwar wenig Zeit, aber wir können das beste aus allem machen, stimmt's?" Fred nickte. Er lächelte mich an und sah mir dann ernst in die Augen, so wie ich auch ihm. "Momente wie diesen?", fragte er. Ich verstand leicht nicht, was er meinte, bis er mein Kinn in seine Finger nahm und mich küsste.


Er hat so weiche Lippen, dass mir das schwer fiel sich zu trennen. Nachdem er sich gelöst hatte, lächelte er mich schmeichelhaft an. Typisch Italiener. "Ich lass euch jetzt mal unter der Familie essen, wir sehen uns morgen, Princesa!" Wortlos trennten wir uns und ich lief lächelnd rein.


Ich setzte mich an den Esstisch, als alle schon da saßen. Sie starrten mich an, doch mir war das egal. Meine Mutter lächelte, sie wusste bestimmt Bescheid. Ich sah Santos an und dann vergaß ich fast den Kuss von mir uns Fred, da mich sein Blick durchbohrte. Irgendwas anziehendes und anderes war in diesen Augen zu sehen. Was war das? Ich sog die Luft ein und widmete mich ohne weiteres Anschauen meinem Essen, das wegen meinen gemischten Gedanken nicht mehr so gut schmeckte.



Schnelles Update, wohooo!

Hoffe es hat euch gefallen, un beso!

Bromila - In love with the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt