Urteil und Leiden

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"Gina Marissa Colen, du wirst angeklagt den Rebellen bei dem versuchten Mordversuch an König Njourdan geholfen zu haben!", rief einer der Leibwächter des Königs, Djeter der Carlo laut. Gina biss fest auf ihre Zunge und sah mit erschlossenem Blick in die Menge, die sie lauthals beschimpfte. Die konnten sie alle mal, dachte Gina wütend. Sie würde stolz und ohne jegliches Betteln für die Rebellion und das größere Wohl sterben. Für viele Menschen in Bjandur war dieser Anschlag auf den König ein Funke Hoffnung gewesen. Eine Hoffnung auf ein besseres Bjandur. Bitte, gebt nie auf der hd rettet Bjandur aus den Fängen des Monsters, das sich König nennt, flehte Gina in Gedanken die anderen Rebellen an. Die Menge jubelte, als Djeter das Urteil verkündet hatte. Sie würden immerhin sehen, wie eine Rebellin, eine Bedrohung für ihr heiliges Bjandur, hingerichtet wurde und sie waren bereit Blut zu sehen. Gina atmete tief durch. Sie wusste nicht, ob ihr Tod langsam oder schnell sein würde, aber das war ihr egal. Sie würde für ein größeres Wohl sterben, für eine bessere Zukunft Bjandurs.


Djeter drehte sich zu Gina um und grinste sie triumphierend an. Seine dunklen Augen funkelten vor Freude. Gina konnte sich gut vorstellen, dass er es liebte, Personen zu foltern oder sie in den Wahnsinn zu treiben. Nicht ohne Grund war er einer der persönlichen Leibwächter des Königs. So eine Stelle kriegten nur die Besten der Besten oder in Djeters Fall die Grausamsten der Grausamsten. "Dein Urteil wird der Tod sein.", verkündete Djeter, sein Blick war immer noch auf Gina gerichtet. Die Menge jubelte zwar, aber Gina konnte sich vorstellen, dass sie enttäuscht waren, dass Gina nicht lange leiden würden.Das triumphierende Grinsen auf Djeters Gesicht wurde noch breiter und Gina wurde heiß und kalt zugleich. "Aber davor wirst du für deine Taten leiden.", säuselte er und jetzt flippte die Menge komplett aus. Gina blieb standhaft und starrte Djeter herausfordernd an. Sie konnte für eine Sekunde Überraschng in seinen Augen aufflackern sehen, die verschwand aber in der nächsten Sekunde. Und dann fing Gina an zu lachen. Irritierte und verstörte Blicke wurden ihr zugeworfen. "Sehnst du dich etwa nach deinem Tod?", fragte Djeter spöttisch. Gina zwinkerte ihm zu. "Ihr werdet uns nie besiegen können. Wir werden Bjandur retten und niemand kann uns stoppen! Das neue Zeitalter kommt!" Djeters Gesichtsausdruck verfinsterte sich. "Golt einen Leser, jetzt!, brüllte er die Wachen an, die Gina bewachten. Was für ein Glück, dass Gina einer Leserin der Rebellion kurz vor der Gefangennahme gebeten hatte ihre Gedanken und Wissen über die Rebellion zu löschen. Leser gehörten zu der Liga der Beschenkten, Personen mit übernatürlichen Fähigkeiten.


Plötzlich sackte Gina zusammen und lag ohnmächtig auf dem Boden. Djeter rannte zu ihr, er überprüfte ihren Puls. Er sah auf und winkte eine der Wachen zu ihm. "Ihr Puls schlägt nicht mehr.", zischte Djeter der Wache. Ängstlich sah die Wache sich um. "Was machen wir jetzt?!" Die Menge fing an unruhig zu werden. Niemand beachteter die Gestalt in dunklen Klamotten, die auf einem Dach am Rande des Marktplatzes saß und zufrieden grinste. "So eine Verschwendung.", seufzte die Gestalt und sah beinahe mitleidig auf Gina.

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